Kapitel 40

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Ich lächelte ebenfalls, Darius war inzwischen nicht mehr dieser Mann wie damals. Auch wenn er noch genauso handelte, mich sah er zumindest nicht mehr als kleines Kind, dass sich in seinen Anführer verliebt hatte, er sah endlich eine Frau, eine wichtige Soldatin in mir. Ich genoss es, dass er mich nicht mehr für dafür hasste, dass ich Erwin schwach gemacht hatte. "Und tut er das?" fragte er mich und riss mich aus meinen Gedanken. "Sind Sie hier, weil ich Ihnen noch einmal erzählen soll, was Erwin Ihnen schon erzählt hat, oder weil Sie mit mir Trinken wollen?" fragte ich und nahm noch einen Schluck. Er lachte noch einmal auf und bestellte sich schon den nächsten Schnaps. Wir saßen zusammen an der Bar und unterhielten uns über die Aufklärungstrupp, meine Zeit bei der Militärpolizei und es kam wie es kommen musste, er sprach mich auf die Beziehung zwischen Erwin und mir an. "Ich habe einiges gehört, was sie beide betrifft." ich war froh, dass ich schon ein wenig Alkohol in mir hatte, denn auf dieses Gespräch war ich nicht besonders gut vorbereitet. "Ich habe auch mit ihm über Sie gesprochen." sagte Zackly beiläufig und ich fuhr zu ihm herum. Er hatte erneut ein Lächeln auf den Lippen, diesmal war ich die Unwissende von uns beiden. Die Bar hinter uns war voll und warm. Die Leute hier beachteten uns kaum, vermutlich wussten sie nicht einmal wer wir beide waren. "Er sagte, dass, Sie und er wohl eine Verbindung hätten." ich schluckte, hatte er wirklich so etwas gesagt, oder wollte er mir einfach nur Informationen entlocken? "Er war wohl schon sehr lange in Sie verliebt gewesen." ich war unfähig etwas zu sagen oder sogar zu reagieren. Es fühlte sich seltsam an mit einer ganz fremden Person darüber zu sprechen, wer etwas für mich empfand und was die andere Person für mich empfand. Dennoch sagte mir irgendetwas, dass ich Zackly vertrauen konnte. Ich wusste, dass er vor allem sich selber nicht schaden wollte, doch genauso wusste ich was für ein Mensch er privat war. "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass diese Gefühle auch bei Ihnen schon seit langer Zeit bestehend waren." er grinste mich an und stupste mich mit seiner Schulter. "Es ist eine gefährliche Sache." sagte ich und schaute auf meine Hände. Wusste ich überhaupt was ich da sagte? Zackly lachte, "Die Beziehung mit Erwin oder die Liebe selbst?" ich schaute wieder zu ihm. Seine Augen waren schon glasig und seine Wangen rot vom Alkohol, doch er war anscheinend noch genug bei Verstand um solche Fragen zu stellen. "Eines mehr als das andere." antwortete ich und die Last fiel mir von den Schultern. Das Lachen aus Zackly's Lunge wurde leiser, er seufzte und wurde mit einem mal ganz ernst. "Was werden Sie tun, wenn Erwin sterben sollte?" fragte er leise und wurde beinahe von den Leuten in der Kneipe übertönt. Allein der Gedanke daran brachte mein Herz zum schlagen, ich vermied den Gedanken daran hartnäckig. Irgendwann würden wir sterben, wir alle starben irgendwann, doch bei unseren Berufen war es deutlich früher zu erwarten. "Wissen Sie, über manche Dinge muss man sich nie Gedanken machen, weil sie nicht eintreten werden." sagte ich und lächelte ihn an. Darius blieb eine kurze Zeit lang still, "Ich hoffe für alle guten Menschen, dass sie nicht in Ihrer Nähe sein werden wenn sie dann vor dieser Situation stehen, falls sie jemals eintreten sollte." er sagte es fast schon so wie eine Drohung. Ich konnte nicht nachvollziehen was er damit meinte, Erwin würde nicht sterben. Zumindest nicht so wie Zackly meinte, er würde irgendwann auf seiner Terrasse, alt und grau friedlich einschlafen. Dieser Gedanke beruhigte mein Herz wieder. "Was wollen Sie damit sagen?" fragte ich und trank mein Glas aus. "Ich meine nur, dass jeder der sich in Ihrer Nähe befindet, wenn Erwin bei einer Mission doch ein Unglück erwischt, sich so schnell wie möglich in Sicherheit bringen sollte. Die Geschichten die ich über Sie hörte und teilweise selbst gesehen hatte sind nicht ohne. Auch auf der Rettungsmission von Historia und Eren haben Sie wieder das Schlimmste aus Ihnen hervor geholt nicht wahr?" Darauf sagte ich nichts, es war nicht nur respektlos sondern auch beleidigend. Ich stand auf und schaute Zackly nicht einmal mehr an, "Gute Nacht Darius." danach verließ ich das Lokal und ging in der Stadt herum. Es war eine frische Nacht, die kühle Luft erfrischte meinen Geist und meine Haut. Es roch wunderbar nach Gräsern und frischer Wäsche. Ich hatte kein Ziel, ich ging die ganzen Gassen entlang die gleich aussahen. Kaum eine Menschenseele war noch draußen, alle waren damit beschäftigt die Verschwörung gegen den König zu besprechen. Zurzeit waren unsere Mauern ohne königliches Blut, wir hatten keinen Herscher, da das Volk sich noch an Historia gewöhnen sollte und ihr vertrauen gewinnen sollte bevor sie in einer Woche gekrönt wurde. Ich dachte daran wie nervös sie war, als ich mit ihr zum Palast gefahren wurde, sie machte sich ganz verrückt. Aber der Moment als sie ihrem Vater das Leben genommen hatte, nahm das Volk sie schon an. Sie mussten sich alle erst von dem Schock erholen, dass ihre Gedanken so lange Zeit kontrolliert wurden. Auf meinem Spaziergang hörte ich Hunde bellen, Katzen wie sie miteinander rauften und Gespräche an offenen Fenstern, es war eine wunderschöne Nacht, doch ich konnte nicht aufhören daran zu denken was Zackly gesagt hatte. Erwin würde nicht sterben, das würde ich niemals zulassen. Als mich meine Beine langsam wieder zu unserem Quartier trugen kam ich wieder durch eine Straße in der sich die Kneipen nur so reihten, es war voll und roch nach Alkohol und Schweiß. Obwohl ich einen anderen Weg nehmen konnte, wollte ich so schnell wie möglich zum Quartier um zu schauen ob Erwin noch wach war. Ich betrat die Gasse und kaum fiel der erste Lichtstrahl auf mich, hörte ich die Kommentare der Männer die vor den Kneipen standen und sich unterhielten. Schon früh hatte ich gelernt auf solche Sachen nicht mehr zu reagieren, es war der Alkohol der die Intelligenz der Männer verbarg, oder ihre Dummheit noch mehr zum Vorschein brachte, die meisten von ihnen hatten sowieso eine Ehefrau, die sie zu Hause erwartete. Doch auf einmal wurde ich auf etwas aufmerksam. Aus einer Bar ein wenig weiter weg, kamen drei Gestalten heraus getorkelt. Ich erkannte diese Gesichter überall, Eren, Jean und Connie waren wohl zusammen trinken gewesen. Dabei konnte doch jeder sehen, dass die Drei nicht annähernd alt genug oder kräftig genug waren um so viel Alkohol zu trinken wie es dort drin gab. Ich eilte auf sie zu, Connie hatte Eren's Arm über seine Schulter gelegt und versuchte ihm beim Gehen zu helfen. Alle drei hatten rote Wangen und ein fettes Grinsen auf den Lippen. Gerade als ich bei ihnen ankam beugte sich Eren vor und übergab sich in einem Strahl. Er hustete, Connie klopfte ihm auf den Rücken und lachte. "Eren ich hab dir doch gesagt, dass die Mischungen hier einfach-" plötzlich verstummte er, sein Blick war auf mich gerichtet und wirkte fast schon völlig klar. Jean, der sich vor Lachen kaum einkriegen konnte sah mich jetzt auch, er versuchte es zwar zu unterdrücken, musste aber nur noch mehr lachen. Eren schien das alles gar nicht mehr mitzubekommen, seine Augenlieder waren fast vollständig zu. "Hattet ihr wenigstens euren Spaß?" fragte ich und musste auch Grinsen, ich habe Eren noch nie so benebelt gesehen. Jean wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und beruhigte sich langsam, Connie war wieder damit beschäftigt sich nicht von Eren auf die Schuhe kotzen zu lassen. "Das nächste Mal kommst du mit uns!" sagte Jean laut und hielt sich den Bauch. "Hör jetzt auf zu lachen du Idiot und hilf mir lieber." ärgerte sich Connie, er sah tatsächlich so aus, als bräuchte er ein wenig Unterstützung. Eren war nicht besonders groß, aber er war ein wenig breiter und kräftiger als Connie, und so ein betrunkener Körper hatte sein Gewicht. Ich schlüpfte schnell unter Eren's anderen Arm und half Connie beim schleppen von Eren's Körper. Inzwischen konnte er wohl kaum noch einen Schritt gehen, er würde bestimmt gleich in Ohnmacht fallen. "Hätte ich das gewusst, hätte ich vielleicht noch ein bisschen mehr getrunken." sagte Jean und legte den Arm über Eren's. Ich verdrehte die Augen, hinderte ihn aber nicht, da ich wusste wie sinnlos es war. Connie machte sich ebenfalls nicht die Mühe etwas zu sagen und wir gingen den Weg zum Quartier zurück. Jean beschwerte sich noch eine ganze Weile über die Aufmerksamkeit, die ich ihm nicht gab. Schließlich übergab ich ihm Eren und machte mich so schnell auf den Weg zu Erwin, dass ich am Ende keuchend und nach Luft ringend vor seiner Tür stand. Ich klopfte und stützte mich auf meinen Knien ab, Erwin ließ sich ganz schön Zeit. Ich wusste nicht genau was ich mit ihm bereden wollte, aber alleine sein wollte ich noch weniger. Schließlich wurde die Tür geöffnet, Erwin stand vor mit, er trug nur eine blaue Stoffhose und Pantoffeln. Die Hose saß so gefährlich tief an seinen Hüften, dass ich mir einbildete genau zu wissen warum ich hergekommen war. Im Zimmer hinter ihm war es dunkel und in seiner Hand hielt er eine Kerze. Seine Haare waren auch ganz verwuschelt, er hatte wohl schon geschlafen. "Mara?" fragte er ein wenig verwirrt. Statt zu antworten riss ich mich zusammen und hohle einmal tief Luft bevor ich mich auf meine Zehnspitzen stellte und meine Lippen auf seine drückte. Er wirkte so überrumpelt, dass er nicht reagieren konnte, sondern ein Stück zurück wich. "Erwin, ich habe mir Sorgen gemacht, Zackly hat davon gesprochen wie sehr du mich liebst und wie lange schon und dann hat er von deinem Tod gesprochen. Ich konnte einfach nicht aufhören daran zu denken, ich musste dich einfach sehen." kaum hatte ich den Satz draußen, küsste mich Erwin so stürmisch, dass Wachs auf den Boden tropfte. Keiner von uns beiden achtete darauf, stattdessen legte ich meine Hände in seinen Nacken und ging in sein Zimmer, seine Lippen noch immer auf meinen. Die Kerze stellte er kurzerhand auf einer Kommode ab und legte seine Hand auf meine Hüfte. Durch die kalte Nachtluft bemerkte ich nicht wie ausgekühlt ich eigentlich war, bis seine Hände meine nackte Haut berührten. Seine Hand fand ihren Weg unter mein T-Shirt und berührte mich. Mein Kopf lag hinter mir an der Wand und meine Beine drängten sich um Erwin's Hüfte, ich wollte nicht dass er mich hoch hob, sonst könnte er mich nicht mehr berühren, trotzdem spürte ich einen Moment später seine Hand wie sie meinen Oberschenkel nach unten glitt und zu packte. Er hob mich in die Höhe und drängte sich noch näher an mich. "Du schmeckst nach Alkohol." stellte er mit rauer Stimme fest, mein Herz machte einen Sprung. Kurz lösten wir uns voneinander, "Ja ich war mit Darius Zackly verabredet." meine Augen wussten nicht wohin sie zuerst schauen sollten, seine verwuschelten blonden Strähnen, die ihm in die Stirn hingen, seine leicht angeschwollenen Lippen, die Augen die mich an das Meer erinnerten,... ich wollte alles von ihm in mir aufnehmen. Das was Zackly heute zu mir gesagt hatte, bestätigte den Verdacht nur noch mehr, dass mir die Zeit mit Erwin davon lief. Was ich nicht wusste war, ob ich Erwin davon erzählen konnte, ich wollte ihn nicht mit meinen Gefühlen beunruhigen oder schwach wirken. Meine Zeit mit ihm war viel zu wertvoll, die konnte ich nicht mit meinen Sorgen verschwenden. "Was ist denn nur los mit dir Mara? Was hat er zu dir gesagt, dass du so nach meinem Körper bettelst?" fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Meine Hüften drängten sich gegen seinen Körper, auch meine Arme bewegten sich wie von selbst, ich zog ihn immer dichter zu mir, seine Körperwärme ließ mich Geborgenheit fühlen. Ich konnte nicht anders. "Küss mich einfach." sagte ich schnell und drückte seinen Kopf leicht an, damit er seine Lippen wieder auf meine legte. Ich klammerte mich an ihn bis kein Platz mehr zwischen unseren Körpern war, Erwin's Arm schlang sich um meine Mitte und er zog mich von der Wand weg. Er fand den Weg zum Bett, ohne zu sehen wo er hinging. Er ließ mich in die weiche Matratze sinken und legte sich mit vollem Körpergewicht auf mich. "Mara, ich liebe dich." flüsterte er zwischen einem Kuss, es trieb mir die Röte ins Gesicht. Ich wollte diese drei Worte anfangs nicht hören, da ich wusste wie sehr sie mich schwächen würden. Doch jetzt war es so als würde ich ohne diese drei Worte aus seinem Mund sterben, ich musste sie noch einmal hören. "Sag es noch mal. Ich möchte es noch einmal hören." keuchte ich und half ihm dabei mein T-Shirt über meinen Kopf zu ziehen. "Ich liebe dich." flüsterte er erneut. Mein Herz machte einen Sprung. Seine Lippen berührten mein Schlüsselbein und wanderten immer tiefer bis zu meinem Brustbein. "Alles an dir ist so wunderschön." ich genoss das was er mit meinem Körper machte. Seine Worte zogen mich in seinen Bann, alles was ich brauchte war er. Egal in welcher Form, ich wollte seinen Geruch für immer in meiner Nase haben, seine Worte in meinen Ohren, seine Hände auf meinem Körper und seine Lippen auf meinen. Mit seinen Zähnen zog er mir die Hose über die Hüften, bis sie am Fuß des Bettes lag, dann stützte er sich wieder über mich und schaute mich an. "Ich liebe dich auch, Erwin." flüsterte ich und strich mit der Hand über seine Wange. Kaum kamen diese Worte über meine Lippen, füllten sich meine Augen mit Tränen. Niemals hätte ich gedacht, dass ich dieses Gefühl einmal so spüren würde. So sollte mein Leben nicht sein, seit meiner Kindheit wurden diese Gefühle verstumpft und zerstört. Erwin lächelte ganz leicht, das Blau in seinen Augen schien fast zu leuchten. "Sag es noch einmal." verlangte er, und ich tat es. "Ich liebe dich, mehr als ich hätte träumen können." sagte ich leise und zog ihn wieder zu mir. Dieser Kuss war anders als alle davor, wir beide liebten uns und wir beide wussten davon.  Alles an diesem Moment war perfekt, ich drehte ihn so, dass er unter mir war. Langsam wurde der Kuss immer fordernder, immer mehr. Es fühlte sich so an als hätte Erwin dasselbe Gefühl wie ich und würde diesen Moment mehr auskosten als sonst.

Die Nacht war wunderschön, der Mond schien zum Fenster herein und ließ Erwin's Haut strahlen. Seine Hand fuhr meinen Arm auf und ab, er hatte bestimmt die Augen geschlossen. Mein Kopf lag auf seiner Brust, ich nahm jedes Pochen seines Herzens auf, sodass ich mich für immer daran erinnern konnte. Es beruhigte mich seinen Herzschlag zu hören, gleichmäßig und stark. Dieser Moment würde mich verfolgen, das wusste ich. "Ich habe furchtbare Angst, dass du stirbst." sagte ich und mein Herz blieb für einen Moment stehen. Normalerweise war er derjenige, der mich dazu zwang meine Gefühle zu offenbaren, diesmal überraschte ich ihn wohl damit. Sein Herz schlug ruhig weiter. "Wieso sollte ich das tun?" fragte er, seine Stimme war noch immer rau. "Ich habe ein komisches Gefühl." erklärte ich weiter. "Ich werde dich nicht alleine lassen, niemals." versuchte er mich zu beruhigen. "Was wenn du keine Wahl hast?" fragte ich, sein Herz wurde eine Spur schneller, "Man hat immer eine Wahl." sagte er. Das beruhigte mich jedoch nicht, das Gefühl verstärkte sich nur noch. "Ich kann dir etwas hinterlassen, etwas was du für immer behalten kannst." sagte er dann etwas später. Ich öffnete wieder die Augen, "Ich möchte nicht, dass du mir etwas hinterlässt, ich möchte, dass du mit mir lebst." es fühlte sich an als würde sich eine Hand um mein Herz schlingen und es zusammendrücken, ich machte eine Pause. "Erwin, ich würde alles für dich geben. Lass mich nicht alleine leben." sagte ich so leise, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob er mich hörte. Wieder war es ein paar Sekunden still, es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, "Wir müssen in diesen Keller kommen, egal was dafür nötig ist. Wenn ich dich auf dem Weg zurück lassen muss, würdest du das wollen, nicht wahr?" fragte er mit festerer Stimme. Ich nickte ohne zu zögern, woraufhin sich sein Körper anspannte, ich kannte den Plan mit dem Keller erst seit einem Tag, aber ich wusste, dass wir alles dafür geben mussten um dorthin zu kommen, als ich Erwin's Gesicht gesehen habe, als Eren davon erzählt hatte. "Dann lass auch mich zurück wenn es sein muss." in meinem Hals bildete sich ein Kloß, dagegen konnte ich nichts sagen. "Meinen Nachnamen." sagte er. Mein gesamter Körper spannte sich an, das konnte nicht sein ernst sein. Ich wollte nicht sein Gesicht sehen, das tat er nicht für mich, sondern weil er mich heiraten wollte. "Das ist etwas, was du für immer behalten kannst, etwas, dass du alleine besitzt, etwas von mir." ich wusste, mein Herz würde vermutlich gleich aus meiner Brust springen, aber ich konnte die Freude in mir nicht nach außen dringen lassen. Alles in mir schrie danach ihm zu sagen, dass ich es wollte. Wenn ich es schaffte ihn zu lieben, würde ich vielleicht keine schlechte Ehefrau abzugeben oder? Würde es reichen ihn bloß zu lieben? Welche Pflichten hatte eine Ehefrau? Was wenn er danach Kinder haben wollte, bei dem bloßen Gedanken daran wurde mir furchtbar schlecht. Ich setzte mich auf, die Decke schütze meinen Oberkörper vor dem Mondlicht. Den leichten Schwindel in meinem Kopf versuchte ich zu ignorieren, der Schwindel verwandelte sich in Nebel. Er schaute mich ernst an, aber nicht auf eine unangenehme weise, er zeigte mir, dass er es ernst meinte aber er hatte dennoch etwas weiches an sich. Mein Herz war nicht mehr außer sich vor Freude, es war jetzt schwer und drückte mir auf den Magen. "Erwin ich bin nicht dazu geschaffen zu heiraten." sagte ich leise. Erschrocken von meiner zittrigen Stimme machte ich eine Pause. Ich musste das aber loswerden, bevor der Nebel in meinem Kopf zu dicht wurde. Ich schluckte und schaute wieder in sein Gesicht. "Eine Ehe zu führen ist schwierig und die Hochzeit würde überall ein Thema sein. Außerdem kann ich dich keine Frau heiraten lassen, die es nicht schafft sich selbst zu akzeptieren." den letzten Teil flüsterte ich fast schon, es war mir unfassbar unangenehm das auszusprechen. Noch nie hatte ich mich das laut sagen hören, aber Erwin wirkte nicht überrascht. Er sah mehr so aus, als hätte er das schon gewusst.

A Nightmare that came true   /Attack on titanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt