Hange verließ und ging wieder nach drinnen, vermutlich hatte sie auch noch ein Meeting mit Erwin. Levi und ich blieben alleine auf dem Dach zurück. "Wie fühlst du dich?" fragte er mich und schaute weiterhin nicht hinauf sondern stets hinunter auf den Boden. Ich schwieg, er wusste bereit wie ich mich fühlte, es war wieder ein neues Gefühl, dass ich bis jetzt noch nie selbst gefühlt habe. Ich war verzweifelt, ich konnte alles beschützen was mir wichtig war, ich konnte gar nichts mehr tuen. Dieses Gefühl es war furchtbar, ich konnte es kaum ertragen. Auch wenn ich wusste, dass wir morgen von dieser Mission zurück kommen würden, irgendetwas daran machte mich verrückt, das Verhalte von Erwin ließ mich verzweifeln. Doch ich konnte nichts mehr tun, ich konnte Erwin nicht hier einsperre und die Mission morgen konnte ich genauso wenig verhindern. Ich schloss die Augen und überlegte was ich Levi antworten sollte, schließlich beschloss ich nichts zu sagen, keine Worte konnten auch nur annähernd ausdrücken wie ich mich fühlte. Die Kraft ihn anzulügen hatte ich auch nicht. Ich ließ mein Kinn auf meine angezogenen Knie sinken und schaute den Ameisen zu, wie sie über den Steinboden liefen.
Es wurde Abend, den ganzen Nachmittag verbrachte ich hier oben und schaute mir den Himmel an, die Wolken wie sie über uns hinwegzogen und uns hier unten zu verspotten schienen. Dort oben gab es keine Regeln, keine Mauer, nichts als Freiheit. Ab und an kamen andere zu mir und leisteten mir für ein paar Stunden Gesellschaft. Der Himmel verfärbte sich bald von einem blau zu einem wunderschönen Orange und Rot, bis der Nachthimmel alles verschluckte und in eine Dunkelheit tauchte, die mir Sicherheit gab. Die Sterne oben am Himmel strahlten viel zu hell für eine so schreckliche Nacht. Die Ameisen trugen noch immer das Stück Brot davon, das mir Mikasa vorhin gebracht hatte. Ich war nicht hungrig oder durstig, als ich wieder hinein ging. Mein Körper war steif und mein Kopf schmerzte von den ganzen Gedanken die mich belästigten. Hier drinnen war es nicht nur deutlich wärmer, die Luft war auch anders und roch nach kaltem Stein. Das Feuer der Fackeln tanzte an den Wänden und beruhigte mich, während ich zu meinem Zimmer ging. Der letzte Abend vor einer Mission, vor der vermutlich wichtigsten Mission überhaupt. Ich schreckte auf, heute feierten wir. Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und zog mich schließlich um. Es war eine warme Nacht und wolkenlos, also zog ich mich luftig an. Von meinem leicht geöffneten Fenster aus konnte ich schon das Grölen der betrunkenen Soldaten hören, unwillkürlich lächelte ich. Ich bürstete noch meine Haare, die vom Wind ganz verknotet waren und ging dann in Richtung des Speisesaales. Auf dem Weg sah ich schon einige bekannte Gesichter die mit geröteten Wangen in den Ecken des Quartiers ihren Spaß hatten. Als ich dann Connie sah, wie er mit einem Mädchen eng umschlungen in einer Ecke stand, musste ich fast laut los lachen. Ich rannte dann fast schon die Treppen hinunter und konnte Erwin's blonden Schopf unter den ganzen Leuten erkennen. Er führte gerade sein Glas an den Mund als Hange ihren Arm um seine Schulter legte und er sein Getränk fast über sich ausgoss. Er betrachtete sie halb lächeln, halb genervt. Ich ging gerade auf sie zu, durch die laute Menge, als mich jemand um die Taille fasste und mich im Kreis drehte. Dann schaute ich in die leuchtenden Augen von Eren, der mich erschrocken ansah und versuchte ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen. "Mara, ich.. also.. Er hat mich geschubst!" sagte er laut und zeigte mit seiner freien Hand zu Jean, der uns mit offenem Mund ansah. Meine Hand lag noch immer auf Eren's Brust, als ich laut los lachte. "Du hättest dein Gesicht sehen sollen!" rief ich aus und stellte mich gerade hin. Eren schaute verlegen zu Mikasa, die neben Jean stand und uns genauso verdutzt ansah. Immer noch lachend schaute ich mich in der Runde um. Auch Eren lachte ein wenig verunsichert. "Was ist denn los? Warum steht ihr da wie eine Horde vollgeschissener Schafe?" hörte ich Levi's Stimme hinter mir sagen und musste noch mehr lachen. Er hatte zwei Gläser in der Hand. Auch Eren musste jetzt lachen, vermutlich weil Jean noch verdutzter schaute. Ich wischte mir eine Träne aus dem Augenwinkel und hielt mich an Levi fest. "Lasst uns durch." verlangte er dann und Mikasa ging einen Schritt zur Seite, wobei sie stolperte und in Eren's Arme fiel. Ich hatte mich inzwischen fast wieder beruhigt und nahm Levi ein Glas ab. "Danke." sagte ich und nahm einen Schluck. Die Flüssigkeit war völlig klar, doch sobald ich den ersten Schluck nahm, wärmte sich mein Körper von innen auf und ich musste erst einmal verkraften was ich da gerade trank. Ich schaute erneut zu Erwin hinüber und sah, wie er von einigen Rekrutinnen und auch älteren Soldatinnen umgeben war. Er hatte seine befehlshaberische Miene gegen eine nette und höfliche eingetauscht. Er blickte auf sie alle hinunter und lachte. Er schien sich gut zu unterhalten, auch als eine kleine Blonde mit viel zu viel Ausschnitt seinen Arm immer wieder streichelte ließ er es einfach zu. Er hatte mich offensichtlich noch nicht gesehen. Sie winkte ihn zu sich herunter und er folgte der Bewegung, sie schaute sich einmal in der runde Frauen um und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Seine blauen Augen erblickten mich genau in diesem Moment. Seine Augenbrauen hoben sich ein Stück und er richtete sich wieder auf, die Blonde war bestimmt nicht viel älter als ich. Sie biss sich auf die Lippen und wartete wohl darauf, dass Erwin ihr eine Antwort gab. Ich hatte mich inzwischen mit Levi zu einem Tisch gesetzt an dem auch Hange und Moblit saßen. Hange hatte einen Arm um Moblit geschlungen und malte auf einem Papier irgendwelche Skizzen während sie ihm aufgeregt davon erzählte. Ihn schien weder die Körpernähe zu stören, noch dass er wohl kein einziges Wort verstand. "Das geht schon die ganze Zeit so. Du solltest ihm helfen von diesen rolligen Weibsbildern weg zu kommen." Levi nahm einen Schluck und nickte in Erwin's Richtung, er sah mich an. Die Blonde hatte, wie es aussah eine Freundin, die Erwin ebenso versuchte etwas ins Ohr zu flüstern. Als ich seinen Blick erwiderte drehte er sich zu den beiden Frauen und sagte etwas zu ihnen, woraufhin sie sich vielsagend anschauten. Dann drückte er sich zu uns durch und setzte sich an meine Seite.
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A Nightmare that came true /Attack on titan
FanfictionMara ist auf dem Weg ihr jetziges Leben zu beenden und entweder zu sterben oder ganz neu anzufangen. Sie hat ihre alles verloren seit die Mauer Maria von Titanen zerstört wurde. Sie tritt dem Aufklärungstrupp bei um sich zu rächen, sie möchte die ga...