Seelenverwandte - AU

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A.N.: Credits für die Idee gehen raus an die Leute, die das Konzept auf AO3 für das "Panic! At the disco"-Fandom schreiben. Ich hab das mal auf SDP angepasst :)

Dags P.o.V.:

Aber du bist doch ein Junge?

Seit meiner Geburt stand der Satz auf meinem Arm, immer, wenn ich mir die Innenseite meines Unterarms ansah, bekam ich ihn zu lesen.

Anscheinend der erste Satz den mein Seelenverwandte zu mir sagen würde. Seit ich verstanden hatte, was das eigentlich bedeutete, regte ich mich schon auf. Mal davon abgesehen, dass ich so nicht wirklich verstecken konnte, dass es zumindest sehr wahrscheinlich war, dass ich schwul war - und das in der siebten Klasse. 

Außerdem war das ein selten dämlicher Satz, den man als erstes zu seinem Seelenverwandten sagen konnte. Und der war jetzt auf meinen Unterarm eintätowiert, bis genau dieser Satz von der richtigen Person zu mir gesagt werden wird.

Klar, ich hätte noch behaupten können, dass mein Seelenverwandter einfach nur mein bester Freund sein würde, aber dann hätte ich wohl kaum den Jungen in der dritten Reihe angestarrt und das schon seit der ersten Stunde. 

Ich versuchte immer wieder, mich auf die Worte der Lehrerin, die vorne an der Tafel stand, zu konzentrieren, aber das war irgendwie einfach nicht möglich. Meine ganze Konzentration verschwendete ich an diesen Jungen. 

Unterbewusst fuhr ich über die Innenseite meines Unterarms, klopfte gleichzeitig mit dem Kugelschreiber auf den Holztisch, hörte erst wieder damit auf, als meine Lehrerin mir einen recht bösen Blick zuwarf. 

Irgendwie wünschte ich mir, dass der Typ da vorne mein Seelenverwandter war, selbst, wenn wir ein Leben lang nur beste Freunde bleiben würden. 

Aber es war wirklich unwahrscheinlich. Zum einen sah er zu intelligent dafür aus, als dass das der erste Satz sein würde, den er je zu mir sagen würde und zum anderen war es wirklich unwahrscheinlich in unserem Alter schon seinen Seelenverwandten zu finden. 

Klar, man versuchte ihn schon zu finden, achtete immer auf die Tattoos der anderen - aber meistens fand man sie erst so mit Mitte zwanzig. 

Also konnte ich auch eigentlich gleich aufgeben. 

Ich mochte das Grinsen dieses Jungen, er schob seine Zungenspitze dabei zwischen seine Zähne. Das sah einfach süß aus, ich konnte es leider gar nicht anders sagen. 

"Das ist Vincent, übrigens, ich war mit ihm zusammen in der Orientierungsstufe", ich zuckte heftig zusammen, fasste mir theatralisch an die Brust. Es war dieses Mädchen, das sich heute morgen direkt neben mich gesetzt hatte und das ich seitdem einfach nicht mehr los wurde. Und sie laberte in einer Tour. 

Eigentlich hätte ich viel lieber alleine hinten gesessen und mich auf mich und meine Aufgaben konzentriert - aber das war mir so einfach nicht mehr möglich, wenn jemand, der nicht aufhörte zu reden, neben mir saß. 

"Aha", murmelte ich leise, zog den Ärmel meines Hoodies wieder über meinen Arm, weil ich bemerkte, wie sehr sie auf das Tattoo starrte. Und das war mir irgendwie unangenehm. 

Ich versuchte sie weitestgehend zu ignorieren und endlich das zu machen, was die Lehrerin von mir wollte. 

"Der mag übrigens auch Die Ärzte", plapperte sie fröhlich weiter und für einen Augenblick verharrte ich. Das war interessant. 

Und wir gucken UFOs beim Fliegen zu - SDP OneShot-SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt