Unschöne Folgen

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Idee/Wunsch von jemanden, der gerne anonym bleiben würde! Ich hoffe, es gefällt dir, auch wenn es ein bisschen zu spät ist <3

Und frohes neues Jahr an euch alle!! <33

TW: Graphische Darstellung von Erbrechen und Blut

Dags P.o.V.:

"Dag, du musst mich abholen. Ich will hier raus."

Sofort bereute ich es, überhaupt ans Telefon genagen zu sein. Das hörte ich bestimmt nicht zum ersten Mal, jeden Tag bekam ich von Vincent mindestens drei Anrufe, dass er aus dem Krankenhaus heraus wollte - es hätte mich nicht wundern sollen, schließlich war es Vincent.

Und wenn Vincent nicht arbeiten konnte, war er nur noch ein halber Mensch.

"Vergiss es, du wurdest gerade erst operiert. Du kommst da erst raus, wenn die Ärzte ihr okay geben", knurrte ich leicht genervt. Ich liebte ihn echt, aber in der Hinsicht war er einfach so anstrengend.

Am Anfang wollte er auch gar nicht ins Krankenhaus nach seinem Autounfall, aber als ich gesehen hatte, dass er Blut erbrochen hatte, hatte ich nicht mehr lange mit ihm diskutiert.

Das Ergebnis waren innere Blutungen, die operativ gestillt werden mussten, sowie eine Rippenfraktur, die ihm sicherlich noch länger Schmerzen bereiten würde. Außerdem eine Gehirnerschütterung, weil der Airback mit so viel Kraft ausgelöst wurde.

"Dagi, bitte, ich will nach Hause. Ich will wieder zu dir, ich vermisse dich", fing er an zu betteln, "Wenn du es nicht machst, dann entlasse ich mich einfach selber."

Ich knirschte leicht mit den Zähnen. Dieser Mann war mir manchmal wirklich ein einziges Rätsel.

"Untersteh dich, Stein, das machst du nicht. Weißt du eigentlich, was da alles passieren kann, wenn du nicht mehr unter Beobachtung stehst? Ich möchte das lieber nicht riskieren", fing ich an auf meinen Freund einzureden, wurde dann aber in meinem Ton etwas sanfter, "Ich komm dich doch morgen besuchen, Schatz. Ich vermisse dich auch."

Murrend nahm er es hin, nuschelte noch leise etwas, das entfernt wie ein "Ich liebe dich" klang, dann wurde der Anruf beendet.

Seufzend steckte ich mein Handy ein, sah kurz auf die Uhr. Besuchszeit war noch für eine Stunde und das Krankenhaus war nicht allzu weit weg. Vincent würde sich sicherlich freuen, wenn ich vorbei kommen wüde.

Schnell schnappte ich mir mein Fahrrad und fuhr los, so schnell wie möglich, damit wir auch noch genaug Zeit haben würden.

Auf dem Weg beorgte ich noch Vincents Lieblingsblumen, die, die ich ihm auf unserem ersten Date geschenkt hatte.

Es war etwas umständlich mit dem Rad zu fahren, wenn man gleichzeitig Blumen in der Hand hielt, aber ich schaffte es dennoch irgendwie, kam etwas schwer atmend beim Krankenhaus an und lief direkt zur Rezeption um mich anzumelden.

Die nette Dame schaute schnell in ihren Computer nach und wurde dann für einen kurzen Moment ziemlich blass. "Oh, Herr Stein hat sich vor einer viertel Stunde gegen ärztlichen Rat selbst entlassen."

Ich spürte, wie mir jegliche Farbe aus dem Gesicht wich, klammerte mich mit einer Hand an dem Tresen fest. Mir wurde ganz schwindelig.

"Danke... Danke für die Auskunft", stotterte ich vor mich hin, verließ das Gebäude wieder.

Ich wusste sofort ganz genau, wo er war - denn Vincent vermisste nicht mich, sondern die Arbeit. Es ging immer nur um die Arbeit.

Genervt fuhr ich ins Studio, schloss die Tür auf und entdeckte meinen Freund natürlich sofort vor seinem Computer, mit aufgesetzten Kopfhörern.

Und wir gucken UFOs beim Fliegen zu - SDP OneShot-SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt