Dinogrippe - Prequel zu "Zuckerguss"

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Vincents P.o.V.:

Noch im Halbschlaf kuschelte ich mich an den warmen Körper neben mir, vergrub das Gesicht in seinen Haaren.

Ich war schon zur Hälfte wach, aber ich wusste nicht, was mich genau geweckt hatte, wollte einfach nur meine Kuscheleinheiten.

"Vinnie", am Rande spürte ich, wie an meinem Oberteil gezupft wurde, weswegen ich müde ein Auge öffnete.

Aber als ich das Bild vor mir sah, war ich sofort hellwach.

Dag lag komplett blass, aber mit geröteten Wangen, vor mir, schien total verschnupft zu sein und hustete immer wieder leise.

"Vinnie, mir ist kalt", murmelte er leise, seine Augen schienen zu glänzen und ich tippte darauf, dass er Fieber hatte. Deswegen war er auch so warm, selbst mein Unterbewusstsein hatte das gemerkt.

"Komm mal her, mein Schatz", besorgt richtete ich mich auf und zog ihn zu mir, woraufhin er sich sofort an mich kuschelte, wie verrückt zitterte.

Vorsichtig strich ich ihm durch die verschwitzen Haare, legte danach meinen Handrücken auf seine Stirn. Und wäre sofort fast wieder reflexartig weggezuckt.

Ich konnte mit Fieber überhaupt nicht umgehen.

"Dag, Schatz, du bist ganz heiß", flüsterte ich leise, versuchte mir die Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, "Ich glaube, du hast Fieber."

Von meinem Freund kam nur ein undefinierbares Brummen, während er sich mehr an mich kuschelte, mit einer Hand mein T-Shirt umklammerte.

Er schniefte ein wenig, hielt die Augen dabei fest geschlossen.

Am liebsten hätte ich ihn einfach wieder schlafen lassen, aber ich musste zumindest wissen, wie hoch sein Fieber war. Deswegen stand ich schnell vom Bett auf und hob ihn hoch, damit ich ihn ins Badezimmer tragen konnte.

Vorsichtig setzte ich ihn auf dem Klodeckel ab. Er hatte weiterhin die Augen geschlossen und konnte sich kaum darauf halten, weswegen ich ihn sofort etwas stützte.

Natürlich mussten wir heute bei Dag sein, der so gut wie nie Medikamente zuhause hatte.

Andererseits war ich schon froh, dass ich zufällig heute bei ihm war.

Es war keine Seltenheit, dass einer von uns nach der Tour krank wurde, manchmal auch wir beide. Meistens war es aber doch Dag und er erwischte immer das volle Programm mit teilweise echt hohem Fieber.

Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn es auch dieses Mal wieder so war. Vor drei Tagen waren wir von unserer Tour wiedergekommen.

Etwas zu hektisch durchwühlte ich mit einer Hand den Schrank, auf der Suche nach dem Fieberthermometer und hätte am liebsten sofort laut angefangen zu fluchen. Ich konnte das einfach nicht, konnte mich noch nie um kranke Menschen kümmern.

Man sollte meinen, dass es mir mittlerweile leichter fiel, weil ich mich oft um Dag kümmern musste, aber trotzdem brach ich jedes Mal wieder in Panik aus.

"Vinnie", Dags Stimme war schwach und heiser. Und vor allem war sie leise - und trotzdem zuckte ich zusammen.

Ich sah zu ihm, wie er aus halbgeöffneten Augen zu mir hochsah. Alleine an seinem Blick konnte ich sehen, dass er wieder meine Nähe wollte.

"Der andere Schrank", es ging fast in einem Husten unter, aber ich konnte ihn gerade noch so verstehen, riss schnell die Tür zum anderen Schrank auf und erspähte sofort das Thermometer.

Vorsichtig hob ich Dag wieder hoch, setzte mich stattdessen auf den Deckel, so dass er auf meinem Schoss sitzen konnte.

Ganz vorsichtig schob ich ihm das Fieberthermometer unter die Zunge, kraulte beruhigend durch seine Haare und wartete auf das Piepen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor.

Und wir gucken UFOs beim Fliegen zu - SDP OneShot-SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt