Dags P.o.V.:
"Was genau machst du da, Vincent?", interessiert lehnte ich an dem Türrahmen zu unserer Küche und beobachtete ihn bei seinem Tun. Gerade war er konzentriert dabei, Zuckerstreusel auf eine Scheibe Toast zu kippen, mich schien er bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal zu bemerken.
"Ich muss mich konzentrieren", nuschelte er, die Augen leicht zusammengekniffen und die Zungenspitze zwischen den Zähnen geklemmt.
"Das seh ich, Schatz", ich konnte mir das Grinsen ehrlicherweise einfach nicht mehr verkneifen, "Aber warum?"
Er antwortete allerdings nicht mehr, war nur noch konzentrierter, als davor. Was gleichzeitig süß und komplett bescheuert aussah.
Eine Zeit lang sah ich ihn noch komplett ernst zu, aber als er in sein mit Streuseln belegtes Brot hineinbiss und in diesem Moment auch schon jeglicher Streusel herunterfiel, konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Eigentlich lag ich bei dem erst irritierten und dann sehr beleidigtem Blick halb am Boden vor Lachen.
"Ich versteh jetzt auch nicht, was daran so lustig ist", grummelte mein Freund, während er versuchte, die Streusel mit seiner Hand zusammenzukehren. Ich wollte ihm gerne helfen, aber ich musste noch immer so heftig lachen, dass ich mich kaum von dem Türrahmen wegbewegen konnte, an dem ich mich festklammerte.
"Schatz, was genau hast du da jetzt versucht?", versuchte ich ihm erneut zu entlocken, aber er sah mich immer noch beleidigt an und versuchte verzweifelt sauber zu machen, so dass ich mich jetzt doch erbarmte und ihm dabei half.
Ich drückte ihn dabei einen Kuss auf die Schläfe, aber er grummelte nur beleidigt.
"Sag doch jetzt, Vinne", bettelte ich, küsste ihn wieder, aber er war zu beschäftigt die Sauerei wegzumachen, um auch nur darüber nachzudenken, daraufeinzugehen.
Ich holte schnell Handfeger und Kehrblech, half ihm das ganze schnell aufzukehren und schmiss es in die Mülltonne. "Die schönen Streusel. Wir hätten davon noch Plätzchen backen können."
"Wir und backen? Ich hätte fast gelacht, Dag", er verschränkte die Arme vor der Brust und grummelte vor sich hin, "Und außerdem habe ich immer noch Hunger."
"Mach dir doch dein Nussnugatcremenutellabrot, oder wie auch immer du das damals genannt hast", ich zuckte grinsend mit den Schultern, "Die Tulpen, die ich dir geschenkt habe, sind auch noch da."
"Wow, da hat heute jemand aber einen Clown gefrühstückt. Ich lache Tränen, Herr Kopplin."
"Und du gehst heute echt zum Lachen in den Keller. Wie ein Teenager, ey", ich ging um seinen Stuhl herum und legte meine Hände auf seine Schultern, beugte mich runter, um ihn zu küssen, "Aber ich liebe dich trotzdem."
"Ja, ja, ich liebe dich auch", jetzt konnte er sich das Lächeln doch nicht verkneifen, stattdessen erwiderte er endlich meine Küsse und kicherte ein bisschen.
Ich zog den Stuhl neben ihn ran und setzte mich, nur damit ich meinen Kopf gleich an seine Schultern legen konnte. Sanft verschränkte ich unsere Finger miteinander, drückte seine Hand und starrte dabei auf unsere Hände, während ich mir leicht auf die Lippe biss.
Kurz sah ich in Vincents Gesicht, dass er das gleiche machte und lächelte darüber.
"So, sagst du mir jetzt endlich, was du vor hattest", harkte ich noch einmal nach und sah ihn abwartend an, küsste ihn wieder.
"Das ist eine niederländische Spezialität, ich hab dazu ein Video gesehen", er seufzte etwas theatralisch, "Und dann wollte ich da unbedingt ausprobieren. Weiß aber nicht mehr, wie das heißt."
"Niederländische Spezialität, so so", murmelte, "Da müsste ich gleich mal Mike und Daniel fragen, hm?"
"Untersteh dich, das müssen nicht noch mehr wissen", er bekam hektische rote Flecken auf seinem Hals und ich musste mir wieder stark das Lachen unterdrücken, biss mir stark auf die Unterlippe. Es sah einfach so gut aus.
Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und ich presste die Zähne zusammen, versuchte ganz ernst auszusehen, was mir vermutlich nur so mittelmäßig gelang. Aber er sagte nichts dazu.
"Dir bekommt die Quarantäne, glaube ich, einfach nicht so gut, mein Schatz", versuchte ich immer noch ganz ernst zu sagen, bekam aber einen bitterbösen Blick dafür, weswegen ich nur abwehrend die Hände hob, "Keine Kritik, mach ruhig weiter mit sowas."
"Was soll das auch mit der Quarantäne bevor wir nach Südafrika fliegen? Uns geht's doch gut, oder nicht?", grummelte er leicht vor sich hin und verschränkte die Arme vor der Brust, das Gesicht zur Faust geballt.
Wieder musste ich mir das Lachen verkneifen, wenn das so weiter ging, kollabierte ich in nächster Zeit noch.
"Sei doch froh, dass es uns gut geht, Schatz", ich stieß ihn leicht an und grinste aufmunternd, "Uns hätte es viel schlimmer treffen können."
"Ich weiß", er seufzte und plötzlich fand ich mich in einer Umarmung wieder, die ich so nicht ganz kommen sehen hatte, vergrub aber gleich das Gesicht an seiner Halsbeuge und lächelte, "aber ich will endlich wieder raus."
"Das sehe ich", ich konnte mir das leichte Glucksen schwer verkneifen, "Sind wir doch bald wieder."
"Auch das weiß ich, Dag", er klang dabei etwas ungeduldig, was ich ziemlich goldig fand, bevor er mich wieder küsste.
Eine Zeit lang kehrte Stille ein, in der ich ihn einfach nur im Arm hielt und hin und wieder Küsse auf seine Wange hauchte, was ihn zufrieden seufzen ließ, während er die Augen geschlossen hielt und sich umständlich und auf unbequemen Küchenstühlen näher an mich kuschelte.
Sanft strich ich ihm die Haare aus dem Gesicht, als er sich plötzlich aufrichtete und mich sehr ernst und intensiv ansah, dass ich leicht eingeschüchtert und leicht nervös wurde. Tatsächlich wich ich sogar aus Reflex ein kleines Stück zurück.
"Weißt du, eigentlich ist es scheiß egal, wie lange wir noch in Quarantäne sind", ganz sanft legte er seine Hände um mein Gesicht und auf seine Lippen legte sich ein liebevolles Lächeln, "Ich habe ja dich."
"Oh Gott, Vincent, das war so süß", ich küsste ihn liebevoll auf die Lippen und grinste leicht in den Kuss, "Du kannst so süß sein, wenn du willst. Du solltest es nur öfter wollen."
"Sonst bekomme ich ja immer an den Kopf, dass ich kitschig bin", er fing an zu lachen, wuschelte mir dabei durch die Haare, was ich einfach mit einem Kopfschütteln hinnahm, lehnte mich stattdessen mehr an ihn.
"Dann bist du eben kitschig, Hauptsache, du bist es öfter", grinste ich, drückte seine Hand etwas und sah ihn ernst an, was er mit einem Schulterzucken hinnahm, mit einer Hand wieder durch meine Haare strich.
Ich küsste ihn wieder sanft, drückte seine Hände, ehe ich mir noch einmal das Chaos von eben vor mein inneres Auge reif und wieder leicht anfangen musste, zu grinsen.
"So und jetzt zeig mir mal dieses Video. Vielleicht können wir deine 'niederländische Spezialität' dann ja zusammen machen."
A.N: Das Video, wegen dem ich auf die Idee gekommen bin, ist oben verlinkt. Ich kann es sehr empfehlen :)
Ja, das war auch schon der erste OneShot dieser kleinen Sammlung. Updates gibt es immer mal wieder, wenn mir eine - hoffentlich - gute Idee gekommen ist, die ich auch umsetzen kann.
Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß mit dem ganzen, auch wenn der Humor etwas... speziell war.
Liebe <3
PS: Ja, ich veröffentliche ihn vor dem offiziellen Ende der anderen Kurzgeschichtenreihe. Shame on me... oder vielleicht freut sich such der ein oder andere, hahah
DU LIEST GERADE
Und wir gucken UFOs beim Fliegen zu - SDP OneShot-Sammlung
أدب الهواةEin paar OneShots über die Jungs von SDP. Mal zart, mal ernst. Mal lustig, mal traurig. Meistens Dagcent ;)