Kapitel 6

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A u r o r a
[Überarbeitet]

F l a s h b a k

Lachend liefen wir gemeinsam die Treppe runter. Ich liebte es, Zeit mit meinem Bruder zu verbringen. Durch unseren nicht allzu grossen Altersunterschied hatten wir immer ein gutes Verhältnis. Ich hatte zu jedem meiner Geschwister ein gutes Verhältnis. ,Und du musst echt gehen?' fragte ich und er nickte lächelnd. ,Sí. Es ist nur eine Nacht.' fuhr er fort und nun nickte ich. Er würde mit seiner Freundin für einen Tag wegfahren, sie hatte ihn damit überrascht.

,Ich habe dich lieb.' sprach er, weshalb ich zu Lächeln begann und zu diesem Zeitpunkt nicht ahnte, dass er nie wieder nach Hause kommen würde.

-F l a s h b a c k e n d e -

Eine Träne, die mein Auge verlassen hatte, wischte ich mir weg. Die Erinnerungen an ihn waren bittersüss. Wie grausam das Leben doch war. Immer wieder wurde mir klar, wie kurz das Leben eigentlich wahr. Wir alle dachten, wir hätten noch Zeit. Zeit, für so vieles. Doch, dem war nicht so.

Kein Tag war garantiert und aus diesem Grund, versuchte ich mein Leben jeden Tag in vollen Zügen zu geniessen.

H a r i s

Auf meinem Laptop tippte ich gerade etwas, als die Stimme meines Bruders erklang. ,Wieso hast du Daniel gefeuert?' Mein Blick wandte zu meinem Bruder, ehe ich tief Luft holte und absolut kein Bock auf dieses Gespräch hatte. ,Er hat nicht fleissig gearbeitet.' gab ich ihm als Antwort und hoffte, er würde mit dem zufrieden sein. ,Wie bitte?' fragte er verwirrt. ,Er war einer der besten.' Da hatte er recht, doch das musste er nicht wissen. ,Er war nicht gut genug.' sagte ich. ,Aha.' dass mein Bruder, ein Grinsen verbergen wollte, sah ich ihm direkt an, weshalb mein Puls in die Höhe schoss. ,Hau ab.' zischte ich. ,Wie ist ihr Name?' fragte er. ,Raus. Soll ich dir das buchstabieren?' Warnend blickte ich ihn an. ,Uhhh Haris, Haris, Haris.' einen Schritt lief er zurück. ,Du hast ihn gefeuert, weil er mit jemandem gesprochen hat und dieser jemand gefällt dir wohl sehr.' ,RAUS!' schrie ich nun. Rasend vor Wut sah ich ihn an und woher die plötzliche Wut kam, wusste ich nicht. ,Dich hat's erwischt. So was von.' sagte er schmunzelnd und verliess endlich mein Büro.

Fassungslos blickte ich ihm hinterher und fragte mich, ob er sie noch alle hatte. Als würde ich, Haris Omar, einen Mann feuern, weil er mit einer Mitarbeiterin sprach.

Meinen Kopf senkte ich etwas, da ich meine Schläfen massieren wollte. Doch, ich konnte mich nicht mehr darauf konzentrieren, als ich auf einmal die gebräunten Beine meiner Sekretärin sah. Im selben Moment spürte ich, wie hart mein Schwanz durch diesen Anblick wurde.

Das kann doch nicht dein Ernst sein?

Fassungslos über mich selbst schüttelte ich meinen Kopf. ,Satan.' ertönte ihre Stimme. ,Miss Ruíz.' meine Augenbraue hob ich. ,Bessere Laune?' fragte sie und lief zu meinem Tisch. Aufstehen kann ich vergessen.

,Sie sind mutig.' sprach ich und stütze meinen Kopf mit meinen Händen ab. ,No risk, no fun. Oder?' schmunzelte sie und legte mir die Unterlagen auf den Tisch. ,Das ist der Vertrag von Mr Johnson. Ich habe es mir durchgelesen und ihnen die wichtigen Punkte aufgeschrieben.' sagte sie und ich nickte. Dass ich den Vertrag gleich selbst durchlesen würde, musste sie nicht erfahren. Sie nickte. ,Brauchen Sie sonst noch was?' fragte sie, ehe ich meinen Kopf schüttelte. ,Nein, danke.' sprach ich und sie nickte. ,Okay.' Noch ein letztes Mal blickte sie mich an, ehe sie aus meinem Büro verschwand und ich endlich durchatmen konnte..


A u r o r a

Einen letzten Blick widmete zu seinem Büro und mich ernsthaft fragte, ob er ein Problem hatte. Dieser Mann war mir ein Rätsel, ein wahrhaftes Rätsel.

-
Müde klappte ich meinen Laptop zu und schreckte mich. Nachdem ich aufgestanden war, packte ich mein Zeug ein und nahm meinen Mantel. ,Sie sind noch hier?' ertönte seine Stimme. ,No nur mein Geist.' sagte ich, ehe er zu schmunzeln begann. ,Freundlich wie eh und je.' antwortete er. ,Haben Sie Hunger?' ich nickte. ,Und wie. Sie?' er nickte. ,Wollte mir etwas bestellen. Wollen Sie auch was?' fragte er. ,Wollen Sie nicht nach Hause?' seinen Kopf schüttelte er. ,Hab viel zu tun. Bin morgen und übermorgen nicht hier, weil ich Zeit mit meiner Tochter verbringen will, bevor wir für zwei Tage wegfahren.' sprach er und das erste Mal, erwärmte mein Herz, bei dieser Antwort. Okay.' ,Sie sollten noch hier bleiben. Hab einiges mit ihnen zu besprechen.' Für einen Moment schloss ich meine Augen und holte tief Luft. Ich war kaputt und wollte einfach nur noch in mein Bett. ,Von mir aus.' murmelte ich und stellte meine Tasche wieder auf den Tisch ab. Mein Handy nahm ich und hing direkt noch meinen Mantel wieder auf. Kurz blickte ich zu Satan, der sein Handy in der Hand hielt. ,Was möchtest du essen?' fragte er. ,Penne all'arrabbiata und einen grünen Salat. Dazu noch eine Cola.' er nickte, ehe ich mich umwandte und richtig sein Büro lief.

H a r i s

Ich wollte es nicht. Wirklich nicht, doch ich konnte nicht anderes als einen kurzen Blick zu ihrem Arsch zu werfen.

,Gefällt dir deine Aussicht, Satan?' ertönte ihre sanfte Stimme, ehe meine Augen riesig wurden. ,Lauf Dornröschen, lauf.'

Ihren Kopf schüttelte sie, ehe sie zu lachen begann und mich gleich mitriss.

Nun fragte ich mich, was dieser Abend noch bringen würde...

Flüsternde Herzen - Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt