Kapitel 13

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A u r o r a

Vorsichtig stieg vom Tisch ab, ehe ich zu Haris und seiner kleinen Tochter blickte. Leicht musste ich lächeln, denn er wirkte so liebevoll und sanft. So kannte man Satan gar nicht. ,Sieh mal an, Satan kann auch anders.' rutschte mir aus, sofort hielt ich mir die Hand vor dem Mund und könnte schon wieder im Erdboden versinken.

Seine Brüder begannen zu lachen, ehe er zu mir sah. ,Ach wie nett Miss Ruiz.' murmelte er, doch seine Augen strahlten was anders aus.

,Du hast so schöne Haare. Wie Rapunzel!' rief sie, weshalb ich zu lächeln begann. ,Du hast aber auch schöne Haare. Wie Belle.' lächelte ich und fragte mich, ob ihre Mutter helles Haar hatte... ,Ja!' strahlte sie und drehte sich einmal im Kreis. ,Ich heisse Aylin!' lächelte sie und rannte zu mir. Ihre Augen blickten zu mir hoch. ,Und du?' fragte sie. ,Ich bin Aurora.' lächelte ich. Sie kam mir so bekannt vor, doch ich konnte nicht einordnen woher. Gross wurden ihre Augen. ,Papa! Sie heisst wie Dornröschen!' er nickte. ,Genau.' sagte er. ,Naja ich lasse Euch mal allein. Hat mich gefreut, Aylin.' ,Mich auch Dornröschen.' lachte sie und rannte wieder zu Haris.

Seinen Bruder nickte ich kurz zu, ehe ich den Raum verliess. Mierda, war das peinlich. Meine Augen schloss ich. Heilige.

Sie hätten uns fast beim Sex erwischt...

H a r i s

Dass meine Brüder breit am Grinsen waren, wusste ich. Ich musste die beiden gar nicht ansehen. ,So hart also am Arbeiten.' lachte Lounis. ,Aber echt.' lachte nun Faris. Meine Augen verdrehte ich. ,Wir wollten Arbeiten.' ,Das haben wir gesehen.' lachten die beiden. ,Deine kleine wollte dich umbedingt sehen.' lächelnd sah ich zu Aylin und hob sie hoch. ,Habe Papa so vermisst!' schmollte sie. ,Ich dich auch Prinzessin.' einen Kuss gab ich ihr auf die Stirn.

Wie sehr ich sie liebte, konnte ich nicht in Worte fassen. Es war nicht immer leicht, vor allem da ich ein alleinerziehender Vater war, der nebenan eine grosse Firma führte. Meine Nächte waren oftmals kurz. Ich musste trotz all dem Stress Zeit für Aylin finden. Ich fragte mich oftmals, ob ich einen guten Job machte.

Sie wirkte glücklich. Sie hatte genügend Essen, Kleider und Spielzeug. Manchmal hatte sie nicht viel Zeit mit ihrem Papa, wenn solche Veranstaltungen waren, doch ich gab mein Bestes.

Ich war dankbar für meine Familie. Sie waren immer da. Sie halfen mir. Sie verbrachten Zeit mit Aylin. Einen Kuss drückte ich ihr aufs Haar. ,Willst du einen Cupcake?' sie nickte strahlend. ,Ja!' ,Welchen?' fragte ich sie, ehe sie auf einen deutete und ich bemerkte, dass dieser aus Schokolade war...

~ F L A S H B A C K ~

Mein Gesicht verzog ich. ,Das ist nur Zucker.' murmelte ich. ,Hey!' rief Aaliyah. ,Das ist Schokolade. Das Beste, was es gibt!' sagte sie, ehe ich leise zu lachen begann. ,Ich kann nichts dafür, wenn dein Baby Lust auf Schokocupcakes hat.' schmollte sie. ,Ihr bekommt alles auf, was ihr Lust habt Baby.' sagte ich und gab ihr einen Kuss aufs Haar. ,Ich gehe wie ein Waal auf.' ,Ein süsser Waal.' lachte ich. ,Haris?!' rief sie entsetzt.

Gross wurden meine Augen. ,Oh Gott, es tut mir leid!' meine Arme legte ich um sie. ,Es war nicht so gemeint Baby. Du bist die schönste Frau dieser Welt.' sagte ich, ehe sie sich an mich kuschelte. ,Alles gut.' schmollte sie. Meine Hand legte ich auf ihren Bauch und strich ihr sanft darüber. ,Sie wird sicher Cupcakes lieben wie ihre Mama. Sie wird das schönste Mädchen dieser Welt. Wie ihre Mama.' lächelte ich.

Auf ihr Handgelenk blickte ich und blickte diesen kleinen Mond, denn sie tätowiert hatte. ,Ich will sie Aylin nennen.' hauchte sie. ,Wie kommst du auf den Namen?' fragte ich sie. Ihre Augen begannen zu glänzen. ,Weil Ay auf Türkisch Mond bedeutet und lin Licht auf Arabisch bedeutet und ich liebe das Mondlicht. Weshalb sie Aylin heissen soll.' ich nickte. ,Wunderschöner Name. Aylin Omar.' lächelte sie.

Eine Träne verliess ihr Auge, ehe sie vorsichtig nickte. ,Ja Aylin Omar...' hauchte sie, ehe sie ihre Augen schloss.

~ F L A S H B A C K E N D E~

Den Cupcake nahm ich und reichte es ihr. Jede Erinnerung an Aaliyah schmerzte. So sehr. Doch nun kam die Frage in mir auf, wieso war sie damals traurig, als wir den Namen für Aylin ausgesucht hatten? Sie ist mir das damals nicht aufgefallen? Wieso habe ich das damals auf ihre Hormone geschoben?

Nachdenklich betrachtete ich Aylin. Den sie liebte wie ihre Mama den Mond und die Sterne.

Einen sanften Kuss gab ich ihr auf die Stirn.

Doch hätte mir damals jemand gesagt, wie drastisch sich mein Leben verändern würde, wie Dinge ans Licht kommen, die eigentlich niemals ans Licht kommen, hätten sollen, hätte ich die Person persönlich einweisen lassen. Denn mein Leben war für immer zerstört.
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Kurzes Kapitel ich weiss. Vielleicht kommt heute noch eins <3

Flüsternde Herzen - Teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt