H a r i s
[Zwei Jahre zuvor]So schnell ich konnte, rannte ich ins Krankenhaus. ,Wo ist meine Frau?' schrie ich fast. Die Dame am Empfang sah mich verwirrt und irritiert an. ,Entschuldigung?' fragte sie mich. ,Ich suche meine Frau Aaliyah Omar. Sie hatte einen Unfall.' sprach ich schnell. Die Dame nickte und widmete sich ihren Computer. Kurze Zeit später ertönte ihre Stimme. ,Sie ist im zweiten Stockwer....' doch mehr liess ich sie nicht ausreden, den ich rannte so schnell ich konnte dorthin.
Ich wollte wissen, was sie hatte, wie es ihr ging. Wie konnte das passieren? oh, lieber Gott, lass das es ihr gut geht. Lass das es ihr nichts Schlimmes passiert ist. Mein Herz raste, meine Hände zitterten. Ich hatte in meinem Leben noch nie solch eine Angst wie gerade. Ihr darf und kann nichts passieren. Ich würde es nicht ertragen.
Als ich endlich ankam, sprach ich direkt eine Krankenschwester an. ,Meine Frau Aaliyah Omar, ist hier. Wo ist sie?' fragte ich sie. ,Einen Moment bitte.' sagte sie und verschwand in ein Zimmer. Meine Augen schloss ich und begann leise zu beten. Zu beten, dass es ihr gut geht. Das sie nicht verletzt ist.
,Mr Omar?' ertönte eine männliche Stimme, ehe meine Augen aufschossen. ,Ja?' sagte ich. ,Guten Abend, ich bin Dr. Blake, der Oberarzt...' doch ich unterbrach ihn. ,Verstehen sie mich nicht falsch, aber es interessiert mich nicht, wer sie sind. Ich will nur wissen, was mit meiner Frau los ist.' sagte ich und er nickte. ,Sie sollten sich vielleicht setzen.' sagte er und sah mich mit einem mitleidigen Blick an.
Nein, nein, nein....
,Sie wollen mir nicht gerade das sagen, was ich denke oder?' fragte ich ihn. Mein Herz drohte stehen zu bleiben. Alles begann sich zu drehen und vermutlich war ich blasser als die Wand. ,Mr Omar, jede Hilfe kam zu spät.' sagte er. ,Ihre Frau, verstarb auf dem Weg hierher.' fuhr er weiter fort.
Alles Weitere, was er sprach, nahm ich gar nicht mehr wahr. Denn in der Sekunde, in der aussprach, dass meine Frau Tod ist, meine Aaliyah, blieb meine Welt stehen. Sie hörte auf, sich zu drehen. Alles stoppte.
Meine Augen schloss ich, ehe ich all unsere Momente vor meine Augen hatte.
,Ich liebe dich Haris Omar.' schrie ihre zierliche Stimme heute Morgen. Ihre Stimme hallte in meinen Ohren.
,Ich liebe dich auch Aaliyah Omar.' schrie ich zurück. Nun hallte meine Stimme in meinen Ihren.
Lieber Gott, das waren die letzen Worte, die ich von ihr gehört hatte. Wieso?
Meine Tochter, hat ihre Mutter verloren. Wie sollte ich ihr beibringen, dass sie ihre Mama nie wieder sehen würde? Nie wieder ihre Liebe spüren würde?
Meine Augen öffnete ich und blickte den Arzt an. ,Ich will zu ihr.' sagte ich. ,Sie...' doch ich unterbrach ich ihn. ,Entweder sie bringen mich zu ihr, oder ich finde meinen Weg selbst zu ihr.' sagte ich und er nickte. ,Kommen sie.' sagte er und wir liefen gemeinsam hin.
Je näher wir kamen, desto schneller begann mein Herz zu schlagen. Mir war schlecht. So unglaublich übel. Ich wollte es nicht wahrhaben. Mein Herz wollte es nicht wahrhaben.
Eine Türe öffnete er und wir liefen rein. Es waren noch weitere Personen in diesem Raum, doch ich nahm sie nicht mehr wahr.
Mein Blick schoss zu dem Bett, auf dem sie lag. Sie sah so friedlich aus, ihre Augen waren geschlossen. Ihre Lippen waren blau. Ihr Gesicht war blass. Sie hatte einige Kratzer im
Gesicht. ,Mein Herz.' sagte ich und lief auf sie zu. ,Engel.' hauchte ich und legte meine Hand auf meinen Mund, ehe ich spürte, dass meine Augen brannten. ,Oh Gott...' fuhr ich weiter fort und griff nach ihrer Hand, die eiskalt war. ,Ist dir kalt mein Engel?' fragte ich sie. ,Oh Gott...' sagte ich und griff nach der Decke, um sie mehr zuzudecken, damit sie nicht frier. ,Mein Leben...' hauchte ich und strich sanft über ihre Wange, die ebenfalls eisig war. ,Wie konntest du uns verlassen? Wie soll ich Aylin erklären, dass ihre Mama nie wieder nach Hause kommt? Wie soll ich deiner Mama sagen, dass sie ihre Tochter unter Erden bringen muss? Wie soll ich dich unter die Erde bringen? Ich kann dich doch nicht zu Grabe bringen.' sagte ich und begann zu weinen. Ich beugte mich über sie. ,Komm zurück bitte, lass uns nicht allein Schatz.' sagte ich und spürte, wie meine Tränen auf meinen Wangen brannten. ,Lass uns nicht alleine. Bitte, Aaliyah, mein Herz. Bitte.',Bitte bitte bitte.' schrie ich fast. ,Ich kann dich nicht gehen lassen. Nicht jetzt. Nicht so jung. So bitte komm zurück, lass uns nicht allein.' sagte ich. ,Aaliyah bitte mein Engel.'
Einen letzen Kuss drückte ich auf ihre kalten blauen Lippen, die heute Morgen noch so schön sanft und rosa waren. ,Ich liebe dich Aaliyah.'
Und so schnell wie unser Glück kam, wurde es uns genommen. Heute Morgen verabschiedete ich mich von meiner Frau, um zur Arbeit zu gehen, heute Abend verabschiede ich mich für immer von meiner Frau.
-
Mittlerweile waren vier Wochen vergangen, seitdem Aaliyah uns verlassen hatte. Seit dem Gott entschied sie zu sich zu holen. Seitdem sie, ein Engel, geworden war.Jeder Tag, der verging, wurde schwerer und schwerer. Aylin fragte jeden Tag, wann ihre Mama endlich nach Hause kommt. Jeden Tag musste ich ihr auf neue erklären, dass ihre Mama nicht mehr nach Hause kommt, sondern mit dem Engel auf den Wolken am Tanzen war und auf uns aufpasst. Jeden Tag auf neues musste ich sie beruhigen, da sie um ihre Mama weinte.
Auf der Terrasse stand ich und betrachtete den Regen. Seitdem Aaliyah von uns gegangen war, war meine Welt schwarz-weiss.
Meine Augen schloss ich und verlor wieder eine Träne. Ich vermisste sie. Ich vermisste sie so sehr. Es tat weh. Ich drohte daran zu verrecken. Wie sehr kann man einen Menschen vermissen, bevor man selbst daran stirbt?
Aus meinen Gedanken wurde ich gerissen, als ich kleine Arme um mein Bein spürte. ,Papa.' ertönte ihre sanfte Stimme. ,Ja Prinzessin?' sagte ich und hob sie hoch. ,Du solltest schlafen Engel.' sagte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Mit ihren kleinen Händen rieb sie ihre Augen. ,Wollen Mama. Können nicht schlafen ohne Mama.' sagte sie und begann wieder zu weinen. Mein Herz zog sich zusammen bei diesem Anblick. ,Nein nicht weinen Engel. Bitte nicht weinen.' sagte ich und wiegte sie hin und her, um sie zu beruhigen. ,Mama will nicht, dass wir traurig sind.' sagte ich und gab ihren einen Kuss. ,Mama will, dass wir lachen, wenn wir an sie denken.' sagte ich. ,Aber Mama...' sagte sie. ,Ich weiss mein Schatz. Aber weisst du, Mama ist immer hier bei dir und mir:' sagte ich und legte einen Finger auf ihre linke Brust. ,Hier ist sie. Sie wird für immer an deiner Seite und bei dir sein. Nur werden sie nicht sehen können.' sagte ich. ,Ja?' ertönte ihre süsse Stimme. ,Ja mein Engel. Mama wird immer da sein.' sagte ich.
Gross wurden meine Augen als ich einen Schmetterling neben uns bemerkte. ,Sieh mal Prinzessin. Jedes Mal, wenn du einen Schmetterling siehst, denke daran, dass es Mama ist. Mama ist ein Schmetterling.' sagte ich. ,Ja?' fragte sie und ich nickte.
,Wenn ich jemals sterben sollte und du einen Schmetterling siehst, werde ich das sein. Den, wenn ich Tod bin, dann werde ich als Schmetterling immer bei euch sein.' hallte ihre Stimme in meinem Kopf.
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Flüsternde Herzen - Teil 1
RomanceTeil 1 In den Seiten von ‚Flüsternde Herzen' offenbart sich eine zarte Melodie der Verluste, die das Herz von Haris umhüllt. Der Verlust seiner geliebten Frau ließ ein Versprechen in ihm wachsen, niemals wieder die Mauern seines Herzens zu öffnen. D...