Kapitel 45

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Heute endet es ^^ Ich weiß, sehr offen. Aber ihr kennt mich. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Vielen lieben Dank euch allen! Danke an alle Leser, Reviews und Favoriten und danke an alle Empfehlungen. Man liest sich. Viele liebe Grüße




Astoria sah mit voller Faszination dabei zu, wie Scorpius sich erneut aus eigener Kraft aufrichtete. Sein kleiner Körper wankte und als er einen Schritt tun wollte, plumpste er wieder auf seinen Po. Er wirkte beinahe verwirrt und fing zumindest nicht zu Weinen an, wie bei den ersten Versuchen. Ihr Lächeln wurde breit, als Draco vor ihm in die Hocke ging und er scheinbar auf ihren gemeinsamen Sohn einredete. Scorpius deutete auf etwas und Draco wandte den Kopf. Astoria folgte seinem Blick. Es waren die roten Blumen, die scheinbar Scorpius Aufmerksamkeit verlangten. Draco sagte wieder etwas und stand auf. Scorpius tat es ihm gleich, auch wenn viel umständlicher und Draco griff, sicher nach der kleinen Hand von Scorpius, der zaghaft seine ersten Schritte machte und schneller wurde, als er begriff, dass das Gehen funktionierte, solange Draco nur seine Hand hielt. Die beiden waren wunderbar. Draco vergötterte seinen Sohn.

„Also die zwei größeren Felder?", fragte eine vertraute Stimme und Astoria wandte sich von dem Fenster ihres Arbeitszimmers ab und sah Smith, der immer noch vor dem Schreibtisch saß. „Für die Bestellung ihres Schwiegervaters", fügte er hinzu, als wisse er genau, dass Astoria bereits den Faden verloren hatte.
„Richtig. Ja", bestätigte sie und setzte sich ihm wieder gegenüber. „Ich denke, das dürfte genügen, um den Bedarf zu decken." Smith nickte zustimmend und notierte etwas. „Müssen wir sonst heute noch etwas bereden? Gibt es noch Klärungsbedarf?"
Der Mann lächelte freundlich.
„Nein. Alles Bestens."
„Sehr schön."
Smith stand auf und hielt inne.
„Wobei. Nächste Woche wird Richard anfangen. Sie wissen schon, der junge Mann, der bei uns vor einigen Wochen Probe gearbeitet hat."
Ja, das wusste sie. Er wohnte in der Nähe von Smith und hatte scheinbar hier auch die Ausbildung begonnen, bevor er einige verschiedene Stellen angenommen hatte, um sein Wissen und sein Können zu vermehren.

Smith zog ein Blatt hervor.
„Der Vertrag ist vorerst auf ein Jahr begrenzt und dann sehen wir weiter." Er reichte ihr den Entwurf und sie nahm ihn seufzend an sich. „Sie müssen nur noch zustimmen." Sie presste die Lippen zusammen, bevor sie zu ihm aufsah. „Er ist ein guter Mann."
Das wusste sie.
„Ich bin mir sicher, dass er das ist.", entgegnete sie. „Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass er sie ersetzen soll."
Smith lächelte dankbar.
„Bis dahin sind es noch einige Jährchen. Jetzt arbeiten wir den Burschen erst ein."
„Was soll ich ohne sie machen?", fragte sie ernsthaft gegen und Smiths Stimme war sanft.
„Er ist ein guter Mann. Ich habe ihn sorgfältig ausgewählt und bis ich in Rente gehe, ist er so gut eingearbeitet, dass sie es gar nicht mehr bemerken werden, wenn ich nicht mehr da bin."
Sie schüttelte den Kopf.
„Niemand kann sie so ersetzen."
Niemals.

Der Mann lächelte noch breiter.
„Das ehrt mich sehr. Aber vertrauen Sie meinem Gespür und meiner Arbeit. Er ist der Richtige."
Sie musste es wohl hinnehmen, ob sie wollte oder nicht. Sie legte den Entwurf vor sich, las ihn erneut durch und griff dann nach ihrer Feder, nur um diese in Tinte zu tauchen und zu unterschreiben. Smith würde irgendwann in Rente gehen und es wäre dann ein wohlverdienter Ruhestand. Sie legte die Feder weg und reichte den Entwurf Smith wieder.
„Danke", antwortete er.
„Ich habe Ihnen zu danken."
Ohne ihn wäre sie oft verloren. Er nickte und wandte sich um und ging. Als die Tür ins Schloss fiel, stand sie wieder auf und ging zum Fenster. Scorpius war bei den Blumenbeeten angekommen und berührte mit seinen kleinen Fingern die roten Blumen, während Draco scheinbar etwas erklärte. Sie liebte die beiden so sehr. Scorpius war ein Geschenk. Ein Geschenk an sie beide. An diese Familie.





Draco sah voller Faszination dabei zu, wie die zwei kleinen Jungen sich gegenübersaßen und scheinbar fasziniert von den Spielsachen waren, die bei ihnen auf der Decke lag, als der zweijährige Junge mit dem dunklen Haar nach dem Schnuller griff, den Scorpius im Mund hatte und ihn sich selbst in den Mund steckte.
„Oh weh", murmelte Blaise und Draco sah dabei zu, wie Scorpius einen Moment verwirrt wirkte, bevor er zu weinen anfing. Er hielt Blaise auf, der aufstehen wollte und zeigte stumm auf ihre gemeinsamen Kinder. Blaise Sohn Elian nahm den Schnuller wieder aus dem Mund, steckte ihn Scoprius wieder in den Mund, was diesen dazu veranlasste aufzuhören zu Weinen, während Elian ihn umarmte und dabei fast umriss. Als er Scorpius wieder losließ, nahm dieser seinen Schnuller selbst raus und gab ihn wieder Elian, der ihn sofort wieder in seinen Mund beförderte. Blaise gluckste leise. „Die sind wie wir, als wir klein waren."
Draco nickte grinsend. Genauso. Zumindest sagten das immer die beiden Großmütter.

Blaise, der neben Draco im Gras saß, während die beiden Jungen nicht weit von ihnen saßen, seufzte theatralisch.
„Chloé bringt uns vermutlich um, wenn sie das sieht. Sie hat ein neues Buch entdeckt über Kinderkrankheit und ist ständig in Panik, dass er sich mit irgendetwas anstecken könnte."
„Das härtet die Beiden eher ab", antwortete Draco amüsiert.
„Da kennst du Chloé schlecht. Sie sieht das sicher nicht so."
„Glaub mir, das geht vorbei", meinte Draco. „Weißt du noch vor einem Jahr, als sie das Buch über Kinderernährung gelesen hat?"
Chloé hatte seltsame Breie und Säfte ausprobiert, die angeblich gesund waren für Babys. Was völliger Unsinn war. Sie hatte aufgegeben, damit als Elian sich weiterhin geweigert hatte, das Zeug zu essen. Er hatte den gleichen starrsinnigen Dickkopf wie Chloé.
„Macht Tori diese Phase auch durch?"
Draco lachte leise und streckte sich etwas.
„Da sie Scorpius fast überallhin mitnimmt, also auf die Felder und die Gewächshäuser, um ihn, und ich zitierte hier nur meine Frau, aus ihm ebenso eine interessierte Wühlmaus zu machen, wie sie selbst eine ist, kannst du dir vielleicht selbst denken, dass das eher unsere geringsten Sorgen sind."

Scorpius hatte eher Lust dazu, seine Finger in aufgewühlte Erde zustecken. Nach Käfer und Würmer zugreifen und voller Faszination Pflanzen anzustarren. Vermutlich wegen der bunten Farben.
„Das schlimmste war, als er versucht hat, einen Regenwurm zu essen"
Blaise grinste schief.
„Er kommt wohl ganz nach Tori."
Draco wog den Kopf hin und her.
„Vielleicht. Ihr Interesse in Pflanzenkunde hat er sicherlich. Aber er ist stur wie ich. Sagen zumindest meine Eltern."
Sie schwiegen eine Weile und Draco sah, wie Scorpius seinen Stoffdrachen Elian reichte.
„Hast du Tori erzählt, dass du mit Scorpius das letzte Mal geflogen bist?", hakte Blaise amüsiert nach.
Draco funkelte ihn leicht an.
„Habe ich nicht. Und du wirst das ihr auch nicht erzählen." Aber Scorpius liebte es und selbst, wenn Draco nur einen halben Meter über den Boden mit dem Besen flog. „Sie bringt mich um, wenn sie das erfährt." Wahrlich. Sie würde ihm seinen Kopf abreisen. So viel stand fest. „Außerdem liebt er es."
So sehr und Draco liebte es, wenn Scorp voller Freude jauchzte und lachte.

„Ich habe mit Astoria gesprochen", ließ Draco seinen besten Freund wissen und spürte ganz genau Blaise Blick auf sich. „Über weitere Kinder", fügte er hinzu und Blaise Brauen wanderten nach oben.
Es war für ihn klar. Er wollte weitere Kinder. Nicht nur für sich, auch für Scorpius. Er sollte Geschwister haben.
„Und?", fragte Blaise und wirkte dabei beinahe beiläufig.
„Sie hat gesagt, dass nichts dagegenspricht."
„Alter, wer bist du und was hast du mit Draco Malfoy gemacht?"
Den gab es schon lange nicht mehr und darüber war Draco froh und dankbar.
„Ich sehe das so, wir haben den Betrieb mit dem Anbau und die Firma..."
Blaise lachte leicht falsch auf.
„Oh ja, Draco. Genau das wird es sein."
War es nicht, aber er schob es gerne vor, auch wenn ihm das keiner wirklich abnahm.

Darüber dachte er auch noch nach, als er mit Scorpius wieder nachhause ging und mit ihm auf den Schultern nach Astoria suchte, die sicher irgendwo am Grundstück unterwegs war. Er wollte Kinder. Er wollte eine große Familie. Manchmal dachte er mit etwas Wehmut daran, dass Scoprius im Grunde jetzt schon eine ältere Schwester oder einen Bruder hätte. Er im Grunde zwei Kinder hatte, nur dass eines nie das süße Leben probieren durfte.
„Da, Mama", sprach Scorpius aufgeregt, als sie den Weg zwischen den Feldern entlang gingen und Draco ließ seinen Sohn runter, nur damit er mit sicheren Schritten zu seiner Mutter lief.
Astoria drückte ihren Sohn liebevoll als sie ihn hochhob und sein Sohn plapperte sofort fröhlich darauf los, auch wenn man noch nicht alles immer von ihm verstand. Draco schenkte ihr ein Lächeln, als sie ihn anlächelte und sie weiter aufeinander zugingen. Sie war seine Rettung gewesen, auch wenn er lange gebraucht hatte, das zu verstehen. Sie allein. Und auch wenn er es ihr gegenüber nicht erwähnte, aber hätte er ihr zuerst nicht so übel mitgespielt, wäre sie vermutlich jetzt mit Liam verheiratet und hätte dessen Kinder. War sie aber nicht. Sie gehörte zu ihm. Vielleicht war es Zufall. Vielleicht Bestimmung. Vielleicht Schicksal. Es war egal, was es war, sie waren eins und das war alles, was zählte, dachte er ganz fest, als er sie zur Begrüßung zärtlich küsste, während sie ihren gemeinsamen Sohn auf den Arm hatte. Das hier war sein Leben und es war ein gutes Leben, mit dem er irgendwann zufrieden sterben konnte.

Kaltes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt