Ufullkommenhet er en Form av Frihet

Epilog

Wir sitzen im Garten hinter meiner kleinen Hütte. Es ist Mitte November. In zwei Tagen werde ich mit der Mannschaft nach Finnland fliegen und dort den Auftakt der Saison 2018/19 laufen. Aber diese Tatsache ist im Moment nebensächlich. Ich habe mich eng an Tarjei gekuschelt und wir schauen auf das Wasser, was in der Nähe liegt. Der Ausblick von meiner kleinen Hütte in Landoya ist einfach nur magisch. Ich habe erst seit der Saisonvorbereitung vor der letzten Saison mitbekommen, wie schön es eigentlich ist, auch mal nicht an den Sport zu denken. Seit ich wegen meiner Verletzung mit dem Biathlon aufgehört habe, war mein voller Fokus auf den Langlauf gerichtet gewesen und ich hatte kaum andere Dinge war genommen.

Tarjei hatte mir in der Zeit, in der wir jetzt schon zusammen waren viele Dinge gebracht, die mir außerhalb des Sports einen Ausgleich bringen. Er selbst ist der größte Ausgleich, aber auch einfache Dinge, wie den Ausblick aus meinem Garten zu genießen und mit Stricknadeln bewaffnet den Sonnenuntergang zu beobachten, habe ich durch ihn erst wirklich kennengelernt. Ich hatte viele Aufs und Abs in der letzten Saison, sowohl sportlich, mit den, für mein Empfinden, schlechten Rennen bei Olympia und privat mit der Sache mit der Liebe und Tarjei. Doch jetzt war wieder alles im Lot. Ich hatte das Gefühl, perfekt vorbereitet zu sein, für die neue Saison und auch außerhalb des Sports war ich so glücklich, wie schon lange nicht mehr.

Ich sah zu Tarjei, der verträumt den Sonnenuntergang beobachtet. Es ist noch nicht sonderlich spät, aber im November geht die Sonne nun mal früh unter. Tarjei bemerkt meinen Blick und sie mich lächelnd an, bevor er sagt:

„Jeg elsker deg, Snuppa."

Bei seinen Worten muss ich ohne umschweife lächeln. Ich war selten so glücklich, wie in diesem Moment.

„Jeg elsker deg ogsa, Tarjei." gebe ich zurück und werde dann von ihm in einen langen Kuss gezogen.