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Das Malfoy schloss ist selbst von außen dekoriert worden. Überall sind Kerzen und der Ballsaal ist noch dunkler als sonst. Die Tische, die Stühle, jeder Teppich, ja selbst das Besteck ist schwarz.
Die Tischdecken sind zum Ausgleich grün und auch die Servietten sind in dem selben Farbton.

»Da ist sie ja!« Bellatrix kommt aufgeregt und überfreundlich auf mich zu. »Ich muss zugeben, ich habe nichts von dir gehalten. Ich dachte du würdest nicht mal einem kleinen Kind etwas antun.«
Sie lacht schrill und schüttelt dabei ihren Kopf.
»Da hab ich mich wohl geirrt.«
Der Ballsaal ist noch leer. Die einzigen die hier sind, sind Bellatrix und Narcissa.

»Ach das nehm ich dir doch nicht übel.« ich winke lächelnd ab. Erleichtert atmet sie aus.
»Nicht jeder ist schlau genug zu wissen wer wichtig ist. Aber das bringen sie dir bestimmt noch bei, du bist ja auch erst-« ich mustere sie von oben bis unten.
»104 Jahre alt? Naja dafür hat deine Falten Creme die du benutzt sicher gut mitgehalten, du siehst gerade mal aus wie 90.«
Ich winke ihr noch zum Abschied zu und gehe zu Narcissa.

»Oh Kayla meine Liebe, ich hab mich schon gefragt wann du kommst.« Narcissa umarmt mich flüchtig. Erschrocken sieht sie zu Bellatrix, die wohl gerade einen Wutanfall kriegt.
»Was hat sie denn?« das sie nicht ansatzweise besorgt wirkt bringt mich zum schmunzeln. Ich zucke mit meinen Schultern.
»Wahrscheinlich ist ihre Falten Creme leer, bestimmt nichts wildes. Mir wurde gesagt ich solle in mein neues Zimmer gehen, weißt du zufällig wo das ist?«

Sie lächelt und führt mich dann zu dem Zimmer.
»Der Lord hat beschlossen dem inneren Kreis eine Ehre zu machen, indem sie alle bessere Zimmer kriegen.«
Eine Ehre? Wohl eher Spott den anderen gegenüber.
»Dein Zimmer ist ab jetzt neben dem von Mattheo.«
Sie bleibt stehen und zeigt auf die Tür rechts von Mattheos Zimmer.
»Du kannst dich eine Stunde ausruhen, danach solltest du dich aber fertig machen. Dir wurden bereits Sachen zurecht gelegt.«
Oh man, wenn Voldemort mir jetzt auch noch Klamotten aussucht, dass werde ich wohl endgültig wie der letzte Dreck aussehen.

Oder noch schlimmer. Bellatrix hat mir eines ihrer Fetzten gegeben.
»Vielen Dank, Narcissa.« sie lächelt mich noch einmal an und geht dann wieder.

Das einzige was an diesem Zimmer anders ist, ist dass es größer ist. Es wirkt genau so ungemütlich wie das letzte, nur dass mein Vater hier noch nie drin war.
Wenigstens eine positive Sache.

Mir fällt sofort die schwarze Schachtel auf dem ebenfalls schwarzen Bett auf.
Besonders farbenfroh ist hier wohl niemand.
Ich öffne sie und das erste was mir ins Auge springt ist eine unfassbar schöne Kette.
Sie ist Gold und hat einen kleinen Anhänger, der wohl eine Sonne darstellen soll.
So etwas frohes hätte ich gar nicht erwartet.

Die Kette liegt auf einem Brief, den ich bevor ich das Kleid ansehe erst einmal durchlese.

Liebe Kayla,
Dies hier ist ein Geschenk von dem Lord.
Ich, Narcissa, habe das Kleid für dich ausgesucht.
Ich hoffe es gefällt dir.
Die Kette hat mir Mattheo gegeben, er hat sie wohl in dem alten Zimmer deines Vaters gefunden, dabei lag ein Bild deiner Mutter, die genau die selbe Kette trägt.
Er bat mich dir nichts davon zu sagen, aber ich wollte dir nichts vorenthalten, weil es viel zu viel Dunkelheit um dich herum geben wird.

Verbrenne diese Brief, sobald du ihn gelesen hast.

Deine Narcissa.

Das mir Tränen über mein Gesicht laufen spüre ich erst, als sie auf meine Hand tropfen.
Ich ziehe die alte Kette meiner Mutter aus und die neue an.
Trotzdem werde ich die alte Kette niemals weg werfen, sie soll nur nicht kaputt gehen.

Ich beschließe das Kleid erst nachher anzusehen, wenn ich es auch wirklich anziehen muss.
Vorher gehe ich noch schnell duschen und schminke mich.
Sobald ich fertig bin krame ich mein Gras raus und drehe mir einen Joint.
Genug Zeit für was anderes bleibt mir nicht, aber wenn ich voller bewusst sein bin, Dreh ich womöglich noch völlig durch.

Ich verstecke den Joint unter meiner Kleidung und schleiche mich, was übrigens viel auffälliger aussieht als würde ich normal gehen, zum riesigen Garten.
Ich gehe zu dem selben Platz wie beinahe täglich in den Ferien und setzte mich auf die kleine Bank am Teich.

Jemand setzt sich neben mich und ich weiß ohne mich umzudrehen wer es ist.
Mit geschlossenen Augen genieße ich jeden Zug.
»Vielleicht solltest du mir ein paar Details geben, wie du ihn getötet hast, damit es glaubwürdiger rüberkommt.«
Als ich zu Mattheo sehr lächelt er.
»Das du ihn in der Lockersstreet 74 um halb drei Uhr nachts getötet hast müsstest du doch am besten wissen, oder nicht?«
Mattheo zündet sich selbst einen Joint an und zieht dran.
»Hab ich dir auch schon erzählt ob er gelitten hat?«
Er grinst und nickt dann.

»Oh ja hast du. Du meintest er hat sehr gelitten, besonders seine Wunden an den armen Taten ihm weh. Aber arme werden überbewertet, nicht wahr?«
Zufrieden ziehe ich das letzte mal an meinem Joint.
»Stimmt, dass ich dir das erzählt habe hatte ich vergessen.« er grinst und bietet mir dann deinen Joint an.

»Du brauchst den heute Abend mehr als ich.«
Dankbar nehme ich ihn an und ziehe dran.
»Sag mal, wieso bist du mir aus dem Weg gegangen?«
Ich würde gerne sagen, dass es anders rum war und ich ihm aus dem Weg gegangen bin, aber so war es nicht.

»Ich hab mich schuldig gefühlt, wegen der Sache mit deinem Vater.« er nimmt mir den Joint aus der Hand und zieht dran.
Das er das gerade dringend braucht kann man ihm deutlich ansehen.
»Das du ihn töten wolltest kann ich verstehen. Ich hätte genau so reagiert.« er schüttelt seinen Kopf.
»Das es überhaupt soweit gekommen ist, das ist es warum ich mich schuldig fühle.« verwirrt runzle ich die Stirn.
»Mattheo dafür kann doch keiner was. Es ist meine Schuld, dass es so weit gekommen ist, tut mir leid das du dir die Schuld dafür gibst.«

»Zuerst einmal, ist es absolut nicht deine Schuld.«
Doch das ist es, egal was er sagt meine Meinung kann er nicht mehr ändern.
»Außerdem hätte ich es verhindern können. Ich hab es gehört. Ich dachte du wärst mit diesem Vollarsch Macen irgendwie zusammen oder so und hast nichts gesagt, weil ich ihn nicht mag. Und weil ich dachte ihr würdet gewisse Sachen machen, habe ich nie hinterfragt, warum dein Hals manchmal lila war.«
Ich nehme ihm den Joint wieder aus der Hand und ziehe dran.

»Trotzdem ist es nicht deine Schuld, hätte ich gewollt, dass jemand es weiß hätte ich Bescheid gesagt. Gib dir nicht die Schuld für etwas wofür du rein gar nichts kannst.«
Noch immer beschämt sieht er weg.
»Und wegen dem Kuss, ich kann verstehen wenn-«
»Wenn ich bereue was passiert ist?« Frage ich. Er nickt.
»Ich bereue ihn nicht. Eigentlich fand ich ihn sogar schön.«
Jetzt bin ich diejenige die beschämt weg sieht.
»Ich fand ihn auch schön. Und ehrlich gesagt würde ich ihn sogar gerne wiederhol-«
»Kayla? Mattheo? Die Feier fängt bald an, der Lord wünscht, dass sie sich langsam fertig machen.«
Wir Zucken beide zusammen und stehen auf.
»Ja, wahrscheinlich sollte ich gehen.«
Ohne was zu sagen gehen wir beide und verziehen uns in unsere Zimmer.

Atemlos lehne ich mich gegen die Tür.
Was verdammte scheisse war das denn gerade bitte?
Wir waren nur wenige Sekunden davor entfernt und erneut zu küssen. Was ich zwar mit offenen Armen begrüßt hätte, aber wahrscheinlich ein Fehler wäre.
Wir sind doch Freunde, unsere Freundesgruppe würde auch nicht mehr die selbe sein.

Ich atme noch eine Weile tief durch um mich zu beruhigen und beginne dann damit mich anzuziehen.
Das Kleid ist tatsächlich echt schön. Es ist lang, hat keinen Ausschnitt dafür aber einen freien Rücken und einen Schlitz im beim.
Ansonsten ist es eher edel, aus einem samt Stoff.

Gerade als ich mich umgezogen habe klopft es an meiner Tür.
»Kann ich rein kommen?«
Alleine das Mattheo mich das fragt bereiter mir Schmetterlinge im Bauch.

»Komm ruhig rein, ich bin fertig.« ohne Zögern kommt er rein.
Bevor er mich überhaupt richtig wahrnimmt kommt er auf mich zu und küsst mich.

———

Das Kapitel ist wieder etwas kürzer aber ich verspreche bald das nächste hochzuladen. Ich hoffe euch gefällt es trotzdem!

Mattheo Riddle- He's mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt