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Hier stehe ich also, in einem weißen Kleid vor dem Spiegel.
Ein Haufen Leute rennen rein und raus und bringen irgendetwas um meine Haare ein wenig zu bändigen.
Im Raum ist niemand den ich auch nur ansatzweise kenne und anstatt mir wenigstens was schönes zu geben werd ich eingequetscht in ein haut enges Kleid, so dass ich mich kaum bewegen kann.
»Deine Haare sind echt eine Schande für ein gutes Styling.« meint eine braunhaarige Frau. Die verzweifelt irgendwelche Spangen in meine Haare klemmt.
»Oder du bist einfach eine Schande für alle guten Stilisten.«
Sie hört auf in meinen Haaren rumzufummeln und legt alles restliche weg.
»Dann mach das doch alleine, wenn du das so viel besser kannst.« sie sieht mich abwartend an, während ich nur aufstehe und den Raum verlasse.

Ich schließe die Tür hinter mir und lehne mich schwer atmend an.
Scheisse, das ist jetzt mein Leben.
Besser ich, als jemand der ein schönes Leben verdient hat.
»Hey Kayla, da bist du ja.« Draco stellt sich vor mich und mustert mich kurz.
»Gehts dir gut?«
»Klar. Wieso sollte es mir auch nicht gut gehen? Hm mal überlegen, vielleicht weil ich gezwungen werde diesen Idioten zu heiraten und nur du dabei bist den ich überhaupt kenne? Aber sicher, wenn man darüber hinweg sieht gehts mir gut.«
Ich könnte echt mal wieder netter werden.
Besonders zu Leuten die das nicht verdient haben.
»Pansy und Allie Sind auch hier. Sie wollen dich unterstützen.«

Schön, dann wird wohl bald ganz Hogwarts davon erfahren.
Was gibt es auch besseres?
»Tut mir leid, ich glaub ich kann gerade nichts sagen, was nicht scheisse ist.« meine ich und er lächelt mitleidig. »Ich wollte dir auch nur Bescheid sagen, dass es jetzt anfängt.«
Ich seufze nur.
»Falls du es dazu kommen lässt.« meint er und sieht sich kurz um. »Ich hab mit Pansy geredet und sie meinte du könntest erstmal in den Ferien Haus ihrer Eltern leben. Und wenn wir dir alle nach und nach genug Geld geschickt haben kannst du ganz abhauen.«

Ist es seltsam, dass es mich freut, dass sie sich Gedanken um mich machen?
Mein Herz wird ein wenig warm und ich kann mir ein trauriges lächelnd nicht verkneifen.
»Das wird nicht passieren. Er wird mich finden und dann bin nicht nur ich tot sondern auch ihr.«
Aber das wusste er schon.
Weil er nickt und dabei alles andere als ängstlich aussieht.
»Kommt nicht in frage. Ich riskiere eure Leben nicht, nur um am Ende eh drauf zu gehen.« 
»Wir sind damit einverstanden Kayla. Pansy und ich nehmen das Risiko in Kauf.« ich schüttle den Kopf.
Nein. Das wird nicht passieren.
Ich lasse die beiden nicht sterben.
Niemals, nicht wegen mir.

»Ich hab akzeptiert, dass ich ihn heirate. Und das solltet ihr auch. Also, wo muss ich hin?«
Er seufzt und deutet mir an ihm zu folgen.
Wir gehen die Treppe runter bis in den Garten, wo bereits voll besetzte Stühle sind und ich von jedem beobachtet werde.
Lars steht vorne und grinst, als er einen Blick auf meinen Ausschnitt wirft, und sofort ist mir zum kotzen zumute.
Die Musik beginnt zu spielen und mein Herz zu rasen.
Draco nickt mir einmal zu und geht dann, so dass ich dort alleine stehe.
Ich beginne nach vorne zu laufen und jeder steht auf.

Alles in mir fühlt sich taub an.
Ich komme vorne an und die Leute setzen sich wieder hin.
Ich suche die Leute ab aber kann Mattheo nirgends entdecken. Sollte er nicht in der ersten Reihe sitzen? Auf dem freien platz neben Allie?

Nach einer gefühlten Ewigkeit wird endlich die Frage aller Fragen gestellt.
»Lars, willst du Kayla heiraten und sie lieben und ehren bis das der Tod euch scheidet?«
Er sieht mich grinsend an und leckt sich über die Lippen. Eine Gänsehaut überfährt meinen ganzen Körper.
»Ja, ich will.«
»Und willst du Kayla, Lars zu deinem Mann nehmen und lieben und ehren bis das der Tod euch scheidet?«
Ich schließe noch einmal die Augen und atme tief durch, bis mich ein schrei zusammen fahren lässt und ich sie wieder öffne.

Lars liegt Tod vor mir auf dem Boden und überall wird hektisch geschrien.
Ich sehe auf den freien Platz neben Allie, der jetzt nicht mehr frei ist.
War das Mattheo?
Danke Gott, falls es dich geben sollte. Das war das mindeste was du tun konntest.

Mattheo Riddle- He's mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt