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Mattheo steht still vor mir, erwartet keine Antwort. Er steht einfach nur da und gibt mir das Gefühl nicht allein zu sein.
Verdammt Mattheo, wieso bist du nur so?
So perfekt.
Das hab ich nicht verdient.
Das hat er nicht verdient.
Er hat nicht verdient keine Antwort zu bekommen auf seine Gefühle.
Ich kann ihm nichts bieten. Mein Herz ist leer und mein Körper taub. Ich weiß gar nicht mehr ob ich überhaupt noch lebe oder einfach nur ein lebloser Körper bin.

»Es tut mir leid.« meine ich nur irgendwann, weswegen er verwirrt seine Stirn runzelt.
»Dir muss nichts leid tun. Du hast nichts falsch gemacht.«
Ich schüttle den Kopf. »Du sagst all diese netten Dinge und ich stehe einfach nur hier und kann nicht drauf antworten. Du hast was besseres verdient.«
Er zieht mich an sich ran und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
Ich könnte mich nicht mal von ihm lösen, selbst wenn ich wollte.
»Ich kann nicht drauf antworten. Der einzige dem ich jemals gesagt hab ‚Ich liebe dich' ist Cedric und das auch nur, weil er sonst wütend war, nicht weil ich ihn wirklich geliebt habe.«
Er verspannt sich kurz und geht einen Schritt weit weg von mir.
»Dein Ex Freund war Cedric?«
Stimmt, ich hab seinen Namen noch nie erwähnt. Ist mir bis jetzt gar nicht aufgefallen.

»Ja?« er wirkt auf einmal alles andere als glücklich.
Ob Mattheo so jemand ist, der wütend ist, weil er nicht der erste Freund ist?
Nein, das passt gar nicht zu ihm.
»Cedric Diggory? Der Junge der letztes Jahr gestorben ist?«
»Getötet. Cedric wurde getötet. Aber ja. Wieso ist das auf einmal so wichtig?«
Mattheo schluckt schwer. Was kann bitte so schlimm sein, dass er es mir nicht einfach sagen kann.
»Ich war damals dabei, als er ungebraucht wurde.«
Ich zucke mit den Schultern.
»Du bist auch der Sohn von Voldemort. Ist doch klar das du dabei warst, aber wieso ist das Thema jetzt so wichtig?«
»Weil ich ihn getötet haben Kayla. Mir wurde befohlen ihn zu töten und ich hab es getan.«

Was?
Ich stehe einfach nur da, kann mich nicht bewegen.
Mattheo hat Cedric getötet.

Mattheo hat Cedric getötet.

Ich kann das nicht mehr. Ich kann nicht mehr hier sein, mit ihm, und so tun als wäre alles gut. Denn das ist es nicht.
»Sag doch etwas.«
Ich schüttle nur verzweifelt den Kopf.
Warum fühle ich keinen Schmerz?
Warum tut mir nicht weh, dass er Cedric verflucht nochmal getötet hat?
Was ist los mit mir?

»Bitte.« flüstert er und hört sich dabei genau so verzweifelt an wie ich es bin.
»Ich kann nicht. Ich weiß nicht was ich sagen soll oder wie ich reagieren soll.«
Erst als Mattheo mein Kinn anhebt merke ich, dass ich ihn nicht angeguckt habe.
Jedenfalls nicht richtig, so wie ich es sonst immer getan hab.
»Du hast ihn getötet Mattheo. Das ist nichts was man mal eben so aus Langeweile macht. Verflucht Mattheo er war mein Freund.« ich schubse ihn an seiner Brust weg.

Er sieht gequält zu mir.
Ich weiß selbst, dass es vielleicht kindisch ist. Mattheo hatte keine andere Wahl, Cedric wäre so oder so gestorben.
Und ich weiß auch, dass Cedric und ich nicht unbedingt glücklich als Paar waren.
Aber wir waren trotzdem Freunde.
Und anders als bei meinem Vater mochte ich ihn.
Und Mattheo hat mir das genommen.
Ich weiß noch wie sehr ich ihn damals vermisst habe. Wie sehr Ich mir gewünscht hatte an seiner Stelle zu sterben.
Er hatte noch sein ganzes Leben vor sich und so viele Träume, dass er mich glauben lassen hat ich hätte eine eigene Zukunft.

Und das obwohl ich heute so wie damals auch schon ganz genau wusste, dass ich keine Zukunft habe. Nicht in dieser Welt und auch in keiner anderen.

»Wie konntest du das seinen Eltern antun?«
Mattheo schüttelt mit gesenktem Blick den kopf.
»Ich weiß es nicht.« flüstert er.
Mit einem Mal wird mir bewusst, dass Mattheo und ich keine Zukunft zusammen haben.
Nicht nur weil er ihn getötet hat, nein, das könnte ich ihm verzeihen.
Sondern weil ich zwar glücklich bei ihm bin, aber mehr auch nicht.
Und reicht das, um eine Beziehung am Leben zu erhalten?
Ich kann ihn nicht lieben, weil Ich nicht weiß was liebe ist.
Und auch wenn es weh tun sollte darüber nachzudenken mich von Mattheo zu trennen ist das einzige was ich fühle-
Naja, eben gar nichts.

Mattheo Riddle- He's mineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt