Kapitel 18

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Ich wusste gar nicht das meine Telekinese so stark ist.

Ich liege immer noch auf den Boden, eingerollt wie ein Schneckenhaus und weine die ganze Flüssigkeit in meinem Körper aus. Ich verstehe nicht wieso er so ausgerastet ist. Ist es wirklich so schlimm nicht zu wissen was mein richtiger Name ist? Ja vielleicht, aber ich bin doch immer noch ich. Er ist wahrscheinlich so ausgerastet weil meine Familie eigentlich ausgerottet sein sollte und er hat auch vielleicht angst vor meinen Kräften. Oh Gott er hält mich bestimmt für ein Monster!

Nach ungefähr 5 Minuten habe ich mich einigermaßen beruhigt. Meine Augen sind rot angeschwollen und mein Gesicht ist ganz blass. Trotzdem mache ich mich auf den Weg zur Akademie um mich in meinem Zimmer, für den Rest meines Lebens, einzusperren. Er war der einzige halt und ich habe ihn wieder mal verletzt.

Der Tag verging sehr langsam, wahrscheinlich weil ich nichts anderes machte außer zu weinen. Ich habe mein Heft, indem ich die Kurzgeschichten zu Xaviers Bildern schreibe, bei ihm vergessen. Aber ich gehe nicht zu ihm um es zu holen, er hat es bestimmt schon verbrannt.

Nach etlichen Stunden schlafe ich ein aber ich träume nicht mit Xavier, sondern träume überhaupt nicht. Naja ich kann mich halt nicht daran erinnern. Wir können unsere Träume jetzt kontrollieren und wahrscheinlich, nein natürlich, will er mich nicht sehen.

Der nächste Tag bricht an. Ich sitze auf meinem Balkon, an dem Fenster gelehnt und beobachte wie die Sonne aufgeht. Es ist Anfang des Jahres und deshalb auch ziemlich kalt, aber mir ist es egal, werde ich halt krank. Niemanden würde es interessieren, sowie Xavier gesagt hat. Würde ich jetzt von diesem Balkon springen, würden sie alle nur so tun als wären sie traurig, aber eigentlich scheren sie sich einen Dreck um mich. Und es ist mir sowas von egal. Mir ist ehrlich gesagt alles egal.

Plötzlich geht das Fenster auf, ich schaue zu diesem und Enid tritt heraus.

,, Überraschung!"

Ich schaue sie nur verwirrt an, aber dann setze ich ein glaubwürdigstes Lächeln auf und umarme sie.

Sie setzt sich neben mich und wir beobachten den Sonnenaufgang.

,, Omg, meine Ferien waren so langweilig und meine Mutter hat mich immer genervt. Ich wünschte sie würde endlich einsehen, das ich Zeit brauche mich in einen Werwolf zu verwandelt."

Enid hat mir erzählt dass sie sich noch nicht verwandelt hat und sie, wenn sie es gar nicht tut, aus ihrem Rudel geschmissen und alleine sterben wird. Wir sterben eigentlich alle alleine, aber das habe ich für mich behalten. Es scheint sie sehr zu bedrücken.

,, Shit. Das wird schon wieder. Wer weiß, vielleicht wirst du dich dieses Jahr noch verwandeln."

,, Das wäre toll."

Stille breitet sich aus.

,, Und wie waren deine Ferien? Ich habe gehört das Xavier, nur für dich dageblieben ist?"

Das hat er? Ich habe gedacht das er einfach nicht nach Hause wollte.

,, Meine Ferien waren ganz okay." Antworte ich auf ihre erste Frage.

,, Und wie lief es mit Xavier?"

Ich schaue sie an und sie mich, jetzt merkt sie erst wie verweint ich bin.

,, Oh nein. Willst du darüber reden?"

Ich weiß nicht ob ich das sollte, entweder sage ich ihr, das ich eine Garcia bin und ich habe sie verloren oder ich sage, dass ich nicht darüber reden will und alles ist einigermaßen okay? Ich entscheide mich wieder, für die brutale Wahrheit. Ob es so eine gute Idee ist? Keine Ahnung, aber ich bin lieber ehrlich, bevor sie es irgendwie anders erfährt.

,, Ich sage dir es, aber du musst versprechen, nicht auszurasten."

Ich habe ihr sowieso schon fast alles über mein verkorkstes Leben erzählt es ist also nicht so schlimm. Hoffe ich zumindest.

,, Ich verspreche es."

,, Okay... Xavier ist ausgerastet, weil ich ihm was nicht erzählt habe, was für ihn wichtig ist.."

Sie schaut mich erwartungsvoll an.

,, Ich heiße nicht... Elisabeth.. Miller... sondern... Elisabeth Grace Garcia....und bevor du fragst.. ja die Familie, die eigentlich von Joseph Crackstone ausgerottet wurde." Ich schaue auf den Boden und erwarte schon das sie komplett ausrastet und dann verschwindet.

,, Wow.. Hä ist doch nicht so schlimm.. oder?"

,, Keine Ahnung, ich habe euch halt meine Identität verheimlicht und das hat ihn halt verletzt, er denkt dass ich ihm nicht vertraue, aber das tu ich. Mir ist es nur verboten darüber zu reden und ich habe es auch vergessen, aber das glaubt er halt nicht."

,, Okay... Das ist sein Problem. Du bist ein wundervoller Mensch und er verpasst was. Klar es ist scheiße das du es uns nicht erzählt hast, aber du hast ja auch einen Grund dafür."

Der letzte Ferientag verging wie im Flug, Enid und ich saßen die ganze Zeit draußen, bis es dunkel wurde und sie essen gehen wollte. Ich wollte aber nicht. Ich habe nur für Xavier versucht etwas zu essen, aber er ist nicht mehr da also wieso soll ich es noch machen?

Am nächsten Morgen werde ich von meinem Wecker geweckt. Ich stehe auf und mache mich fertig, ich trage heute mehr Schminke, weil meine Augen immer noch angeschwollen sind.

In der Cafeteria angekommen setze ich mich zu Enid. Sie hat darauf bestanden dass Sie, Joko und ich an einer anderen Bank sitzen, damit Xavier mich nicht sieht. Aber ich sitze heute sowieso mit ihm in Botanischer Wissenschaft und ich habe heute auch Fechten und Englisch mit ihm. Enid und ihre Vampirfreundin essen etwas, zum Glück stellen sie keine Fragen, aber der Werwolf schaut mich komisch an.

Nachdem sie gegessen haben, machen wir uns auf den Weg zum Gewächshaus. Meine Aufregung steigt, bei jedem Schritt den wir uns nähern. Xavier wird immer noch wütend auf mich sein und vielleicht hat er es schon rumerzählt, ich hoffe nicht. Ich muss ihm unbedingt sagen, dass er es nicht weitererzählt. Sonst bin ich am Arsch. Mein Vater wird davon erfahren und mich somit von der Schule nehmen oder alle werden angst vor mir haben.

Im Gewächshaus angekommen setze ich mich neben Xavier, der sein Gebiss anspannt, mit Wut auf den Boden schaut und seinen Stuhl an das andere Ende des Tisches zieht.

Der Unterricht beginnt und er hört zu obwohl er immer noch angespannt ist, wahrscheinlich tut er nur so. Ich kann mich so gar nicht auf, dass was Ms. Thornhill sagt, konzentrieren. Ich schaue nur so in die Gegend und überlege wie ich ihn ansprechen soll. Am besten, am Ende des Schultages, sonst störe ich noch den Unterricht.

Es ist die vierte Stunde und wir haben jetzt Fechten. Ich gehe in den Saal hinein und sehe schon jeden gegeneinander Kämpfen, nur nicht Xavier. Na toll wenn der Coach jetzt sagt das wir gegeneinander Fechten sollen dann bin ich komplett am Arsch, aber so kann er wenigstens seine Wut an mir auslassen. Coach Vlad befehlt uns gegeneinander zu Kämpfen und so tun wir es auch. Ich sehe Xaviers Wut sogar durch seine Maske.

Wir fangen an zu Kämpfen und er schlägt sich echt gut, mir fehlt die Kraft dazu mich wirklich zu wehren und lasse ihn gewinnen. Ein neuer Versuch, ich stolpere über mein eigenes Bein und Xavier nutzt die Gelegenheit und schlägt mit seinem Degen gegen mich. Aber anstatt das er sich beruhigt, wird er noch wütender. Er zieht seine Maske aus.

,, Hör auf mich gewinnen zu lassen!"

,, Das tu ich doch gar nicht." Meine ich und stehe langsam auf.

,, Okay.. Dann lass uns nach den alten Militärischen Regeln kämpfen! Keine Maske und kein Schutz auf dem Degen, wer zuerst blutet verliert!" Fordert Xavier mich auf.

Ich schaue zum Coach, immer noch mit der Maske auf dem Gesicht.

,, Deine Entscheidung." Meint er nur.

,, Einverstanden."

Connected between dreams     Wednesday- Xavier ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt