Wie alles begann . .

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Ich saß mit meiner Mutter im Garten, wir pflanzten Blumen um. Ich liebte die Gartenarbeit, besonders die Blumen. Sie waren wunderschön und sich um sie zu kümmern machte mir viel Freude, vor allem wenn sie dann prachtvoll blühten.

Wie aus dem Nichts kam auf einmal eine Eule direkt auf mich zugeflogen und landete vor mir. Mit großen Augen starrte ich sie an. Sie hatte einen Brief in dem Schnabel, mit einem roten Siegel. Erwartungsvoll schaute sie mich an.
Erstarrte schaute ich zurück. Meine Mutter war ebenso erstarrt wie ich.
Die Eule ließ den Brief schließlich fallen und flog davon.

Vorsichtig nahm ich ihn in meine zittrige Hand, auf der Rückseite stand mein Name. Nancy Marleen Devon.
Mein Herz pochte wie wild, ich hatte noch nie selbst Post bekommen, geschweige denn Post von einer echten Eule. Dann packte mich die Neugier und ich riss den Umschlag schließlich hektisch auf.

„Sehr geehrte Miss Devon, wie freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände."

Meine Mutter starrte mich weiterhin ungläubig an. Sie nahm den Brief selber in die Hand und laß wieder und wieder, was ich ihr eben vorgelesen hatte. Sie schüttelte den Kopf und war fest überzeugt, die müsse ein dummer Scherz sein.

Doch schon wenige Tage später wurden wir eines Besseren belehrt, als ein weiterer Brief eintrat. Dieser erklärte uns den Weg in die sogenannte Winkelgasse, wo wir alles für mein kommendes Schuljahr finden könnten. Ich war voller Vorfreude, ich sollte tatsächlich eine Hexe sein.

Nur mit Mühe und Not konnte ich meine Eltern davon überzeugen, dass wir dem Brief nachkommen sollten und somit standen wir nun wirklich in der Winkelgasse. Umgeben von unendlich vielen Leute, die Meisten trugen spitze Hüte und lange Umhänge. Alles wirkte so magisch und ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Dies war das coolste, was ich jemals in meinem Leben gesehen hatte.

Nachdem wir alle Schulbücher, meine Schuluniform und einige Utensilien gekauft hatten, musste ich nur noch einen Zauberstab besorgen. Meine, immer noch sehr skeptischen Eltern, betraten mit mir den Laden von Ollivander.
Es dauerte keine fünf Minuten und ich hielt meinen eigenen Zauberstab in der Hand, aus dem wunderschöne Blumen herausgeschossen kamen. Die japsende Atmung meiner Eltern ignorierte ich voller Begeisterung.

Und dann war es endlich so weit. Ich stand vor der großen roten Dampflok und staunte mir fast die Seele aus dem Leib. Es war einfach atemberaubend.
So viele Leute waren hier, Familien lagen sich in den Armen, Kinder verabschiedeten sich von ihren Eltern und Geschwistern.

„Schreib uns auf jeden Fall, wenn du angekommen bist und wenn dir dort irgendetwas komisch vorkommt, kommst du sofort wieder nach Hause, verstanden?" Meine Mutter fand die Idee immer noch nicht gut, sie war der Meinung das sei alles ein riesengroßer Unsinn. Ich lächelte ihr zu.
„Mach dir nicht so viele Gedanken Mum, wie soll denn jemand so einen Streich organisieren? Und wie sollten die denn das mit der Mauer zum Gleis gemacht haben?", versuchte ich sie zu beruhigen.

Ein lautes Pfeifen ertönte von der Lok. Ich drückte meine Eltern zum Abschied, nahm meinen viel zu großen Koffer und stieg ein. Dann suchte ich mir ein leeres Abteil und ließ mich mit einem breiten Grinsen und voller Vorfreude auf den Sitzen nieder.

Jetzt würde das wohl größte Abenteuer meines Lebens beginnen.
Und ich konnte es kaum erwarten.

UnbreakableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt