Draco POV:
Die Situation von gestern Nacht ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte ‚Nachtwache' und sollte sichergehen, dass es keine geheimen Treffen oder Sonstiges gab. Es war ziemlich langweilig und in den meisten Nächten passierte nichts.
Doch gestern rannte Devon mir direkt in die Arme. Sie war so schnell unterwegs, unser Zusammenprall brachte mich kurz aus dem Gleichgewicht.
Ich hätte sie festhalten sollen, sie zu Professor Umbridge ins Büro bringen sollen. Doch ich war nicht in der Lage gewesen zu reagieren, ihr tränenüberströmtes Gesicht hatte mich komplett aus der Bahn geworfen.
So hatte ich sie noch nie gesehen.Sie war immer taff , immer vorlaut und zeigte keinerlei Schwäche. So etwas gab es bei ihr nicht. Doch diesen kurzen Moment meiner Unfähigkeit hatte sie genutzt und war verschwunden. Ich hoffte einfach, Umbridge würde davon nichts mitbekommen. Doch natürlich musste Devon mir einen Strich durch die Rechnung machen.
Diesen Morgen bekam ich mit, wie Granger die beiden Trottel Weasley und Potter, nach ihr fragte. Wenn sie die Lehrer fragten, würde Umbridge mich ausfragen, ob ich in der Nacht nichts bemerkt hätte. Zum Glück war heute Samstag, es waren noch nicht viele Schüler unterwegs und ich hatte keinerlei Verpflichtungen. Unbewusst trugen meine Füße mich zu den Ländereien.Es war ein schöner Morgen, aber noch recht frisch. Was tat ich hier eigentlich? Suchte ich wirklich nach Devon, diesem Schlammblut? Was kümmerte es mich, was mit ihr passiert war? Umbridge macht dich fertig, wenn sie es erfährt.
Deswegen war ich hier. Endlich hatte Hogwarts eine fähige Leitung und ich durfte es mir nicht mit ihr verscherzen.
Doch sollte sie sich wirklich hier aufhalten? Es war in den Nächten noch immer sehr kühl und der verbotene Wald war auch in der Nähe.Plötzlich tauchten vor mir zwei kleine Wasserelfen auf. Sie piepsten aufgeregte herum und flogen mir um den Kopf. Ich wedelte mit der Hand und versuchte sie zu verscheuchen. „Nervige Biester", grummelte ich. Doch die kleinen Geschöpfe ließen sich davon nicht abhalten, eines von ihnen ergriff meinen Ärmel und zog daran, die Andere flog ein Stück voraus. Ich machte keine Anstalt mich zu bewegen, also flogen sie abermals um mich herum und zogen erneut an meinem Mantel.
Wenn mich nicht alles täuschte, sollte ich ihnen folgen. Hast du jetzt vollständig den Verstand verloren, Malfoy?!
Schlussendlich lief ich ihnen doch hinterher, mit der großen Hoffnung, dass mich niemand sehen würde. Am großen See angekommen, flogen sie zu dem alten Baum und dessen riesigen Wurzeln.Mir stockte kurz der Atem - da lag sie. In ihrem kurzen Schlafanzug und der dünnen Jacke, bibbernd vor Kälte und mit blauen Lippen, lag Devon zusammengekauert unter den Wurzeln. Ihre Augen waren rot unterlaufen, ihre Haut ganz blass.
Sie schaffte es kaum, ihre Augen aufzubekommen. „Devon." Keine Reaktion. „Steh auf", wurde ich lauter, doch sie zuckte nicht einmal. Was sollte ich denn jetzt machen? Wenn ich jemanden holen würde, würde Umbridge auf jeden Fall Wind davon bekommen.Kurzerhand ging ich in die Hocke, packte ihre Arme und zog sie vorsichtig aus der kleinen Höhle. Sie war eiskalt, mehr benommen als bei Verstand und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ich musste sie regelrecht hochziehen, doch als ich loslaufen wollte und sie losließ, sackte sie wieder zusammen auf den Boden.
„Bei Salazar, warum ich?", genervt meckerte ich vor mich hin. Wo waren ihre tollen Freunde, wenn sie mal jemanden brauchte? Ihre Zähne klapperten, so sehr zitterte sie. Ich zog meinen Mantel aus, die kalte Luft umhüllte sofort meinen Körper.
Ich legte ihn um Devon, welche weiterhin keinerlei Reaktionen von sich gab.
„Das wirst du mir büßen", flüsterte ich, ehe ich sie hochhob und Richtung Schloss trug.Ich hoffte inständig, dass die meistens Schüler noch schliefen oder beim Frühstück waren. Ich konnte es nicht gebrauchen, wenn uns jetzt viele Schüler sehen würden. Mit einigen Umwegen kam ich schließlich am Krankenflügel an.
Madame Pomfrey kam sogleich auf mich zugeraunt. „Bei Merlins Bart", stieß sie aus. Aufgeregt deutete sie auf ein Bett. „Was ist denn passiert? Oh, das arme Mädchen. Sie ist ja ganz kalt." Sie wuselte hin und her. „Keine Ahnung, vielleicht ist sie schlafgewandelt", versuchte ich so desinteressiert wie nur möglich zu klingen. Rasch verabschiedete ich mich von der Heilerin, eilte in meinen Schlafsaal zurück und suchte meine Hausaufgaben zusammen. Ich brauchte Ablenkung, musste Devon schleunigst aus meinem Kopf kriegen.
Es war nur Devon, ein Schlammblut, eine unbedeutende Person. Und doch verfolgte mich ihr Bild aus der Nacht, ihr tränenüberströmtes Gesicht und ihr blasser, zitternder Körper am See. Hätte ich sie zu Umbridge gebracht, wäre sie nicht die gesamte Nacht in der Kälte gewesen. Und Umbridge wäre stolz auf mich gewesen. Doch ich hatte versagt und konnte nur hoffen, ich würde mich aus der Sache herausreden können.Nancy POV:
Irgendwann schaffte ich es, meine Augen zu öffnen. Hermine, Harry und Ron schauten mich an. „Endlich bist du wach", umarmte mich Hermine stürmisch. Ich konnte gar nicht so schnell denken und die Eindrücke verarbeiten, wie ich gerne wollte. „Wo bin ich?", flüsterte ich erschöpft. „Im Krankenflügel", hörte ich Harry. „Laut Madame Pomfrey hat Malfoy dich hierher gebracht", kam Ron von der anderen Seite. Geschockt richtete ich mich kerzengerade auf. „Malfoy?!"
Drei Köpfe nickten mir zu. „Aber er war wohl ziemlich schnell wieder weg." „Und die Lehrer denken, du bist schlafgewandelt." Ich nickte. Natürlich wusste ich, dass dies nicht stimmte, aber es war die perfekte Ausrede.Doch warum musste es aufgerechnet Malfoy sein, der mich fand? „Malfoy wird mich damit niemals in Ruhe lassen. Ich dachte wirklich, das Jahr kann nicht mehr schlimmer werden", ließ ich mich seufzend in das Kissen nieder. Die mitleidenden Blicke des Trios halfen mir jetzt auch nicht weiter und fühlten sich schon fast wie eine Last an. Würde sich der Boden jetzt öffnen, ich würde sofort von hier verschwinden. Natürlich hatte ich aber nicht so viel Glück.
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Unbreakable
Fanfic'Zwei gebrochene Herzen sind ein Ganzes' Nancys Leben stellt sich komplett auf den Kopf, als sie ihren Hogwartsbrief bekommt. Eine neue Schule, neue Freunde und auch Feinde sind vorprogrammiert. Und vor allem einer macht ihr das Leben nur zu gerne...