"Du hättest uns doch schreiben können.", meint Akiko am nächsten Tag vor der Stunde. "Du hattest ein Trainingsmatch und es geht mir ja schon wieder besser.", erkläre ich ihr. "Wo bleibt eigentlich Yasu?", frage ich hinterher. Sie zuckt mit der Schulter. "Vielleicht verschläft sie wieder.", denkt Akiko nach. "Das Leichtathletikteam hat neue Trainingszeiten, deshalb kommt sie montags ab jetzt später.", mischt ein anderes Mädchen neben uns sich ein. "Ach ja, stimmt.", lächelt Akiko. "Mariko ist auch in ihrem Team, oder?", wollte sie wissen. Die hübsche braunhaarige neben uns nickte. Ihr Name war Natsuki Ren, sie ist auch in unserer Klasse und immer bei einer kleinen Gruppe aus Jungs und Mädchen. Mariko Yua, ist auch dabei und mit Yasu im selben Club. Yasu lobt Mariko immer für ihre extreme Schnelligkeit. Natsuki war bisher auch immer sehr nett und auch sonst scheint die Gruppe zwar exklusiv, aber sehr freundlich. Mit vielen aus meiner Klasse hatte ich bisher noch nicht geredet, es war auch niemand im Volleyballteam. War es dann wirklich so eine gute Idee, ihr Manager zu werden? Sollte ich nicht eine Aktivität suchen, bei der ich Leuten aus meiner Klasse näher kommen kann? Ich grübelte noch den Rest der Stunde vor mich hin. Mitten drin kam auch Yasu und setzte sich auf ihren Platz hinten.
Später saßen wir zwischen den Stunden wieder an meinem Tisch. "Wie fandet ihr es Samstag so?", wollte ich noch von den Beiden wissen. Immerhin schien es ihnen am Ende doch Spaß gemacht zu haben. "Sh! Nicht so laut. Anscheinend hat niemand Wind davon bekommen. So sollte es auch bleiben.", machte Yasu mir klar, während sie ihren Trinkjoghurt schlürfte. Akiko nickte zustimmen und ich hielt besser den Mund. "Wollen wir später zusammen was unternehmen?", fragte unsere kleine Freundin. "Tut mir leid, aber ich muss noch etwas lernen und mich auf die Nachhilfestunde morgen vorbereiten.", erklärt ich ehrlich. Neue Freunde sind ja gut und alles, aber ich sollte mich auch auf die Schule konzentrieren. Ich hänge ja schon zurück und auch meine Volleyball-Nachforschungen dürfen nicht im Sand verlaufen! "Himiko! Da ist jemand, der dich sehen möchte!", rief Mariko von der Tür. Als ich mich zu ihr drehte, stand ein unsicherer Goshiki hinter ihr. Die ganze Klasse wurde kurz leise und sah zwischen uns hin und her. "Goshiki? Was brauchst du?", frage ich den Jungen mit Topfschnitt auf dem Weg zu ihm. "Das ... ähm ...", er räusperte ich. "Das Heft?", fragte er leise und vorsichtig. "Ah, er hat es gestern schon bei mir abgeholt, alles gut. Wie aufmerksam von dir!", lobe ich den Erstklässler. Lächelnd verabschiedeten wir uns und ich ging zurück zu meinem Tisch. "Woher kennst du Goshiki aus der B?", wollte Mariko von mir wissen. Akiko und Yasu sahen mich nervös an. Ich winkte ab. "Ich hatte mir etwas geliehen, was er sich zurückholen wollte." "Aber warst du nicht letztens auch bei ihm, um etwas abzugeben?", wollte sie außerdem wissen. "Wieso fragst du?", gab ich zurück. "Nur so, meine Freund Koki aus der B hatte es mir erzählt.", erklärt sie. Bevor ich antworten konnte, kam der Lehrer rein und scheuchte uns auf unsere Plätze.
Den besorgten Blick verloren Akiko und Yasu auch in der Pause nicht. "Wir hatten dich doch gewarnt. Du machst dir unnötig Feinde.", erklärt Akiko mir nochmal ruhig. Ich dachte an die Worte von Satori, dass er hoffte, man könnte mit den Jungs normal befreundet sein. "Aber ich habe doch schon viele Mädchen mit dem Team reden sehen?", sagte ich etwas verwirrt. "Ja, sie reden mit ihnen! Aber niemand kommt zu ihrem Klassenraum und will etwas!", meinte Yasu. Ich verstand, was sie meint. Mir war es nicht so wichtig, was die Fangirls des Clubs von mir hielten. Aber ich wollte auch meine zwei Freundinnen nicht mit da hereinziehen. "Ich werde morgen früh mal mit Ushijima reden und ihn bitten, dem Team zu sagen, solche Aktionen demnächst zu lassen.", erklärte ich. Die restliche Pause aßen und redeten wir noch ein bisschen. An das Essen hatte ich mich aber immer noch nicht gewöhnt.
Vor Ende der Pause, wollte ich noch eben zu meinem Zimmer und ein Buch holen, das ich vergessen hatte. Im Flur des Schulgebäudes traf ich auf Reon. "Geht es dir besser, Himiko?", wollte er wissen. Ich nickte. "Ja, viel besser, danke.", antwortete ich kurz. "Ich muss dann auch weiter.", fügte ich schnell hinzu, als ich eine Gruppe älterer Schüler auf uns zulaufen sah. Mit einem kurzen Winken lief ich mit schnellen Schritten an dem Riesen vorbei. Es muss ja niemand wissen, dass Jungs aus dem Team mich in meinem Zimmer besuchen. Nicht nur wegen Yasu und Akiko, sondern auch weil Jungs nichts in den Dorms der Mädels zu suchen haben.
Den Rest des Tages ging mir der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Ich sollte eigentlich Abstand halten, aber ich mag die meisten aus dem Team und ich möchte Satori wirklich gerne näher kommen. Er scheint mich ja auch zu mögen, sonst würde er mich ja nicht zum Karaoke einladen, oder? Aber wenn ich es auf direktem Wege macht, haben Yasu und Akiko recht. Das würde nur Stress bedeuten. Wenn ich aber wirklich den Eindruck vermitteln kann, dass mir etwas an Volleyball liegt und ich nur deshalb Manager werden will, sollte es doch keine Probleme geben. Nach der Schule werde ich so viel in den Büchern lesen wie ich kann und mir ein Lern-Heft fertig machen. Mein Talent muss doch mal zu was anderem gut sein als nur Schule. Morgen früh werde ich bei Ushijima dann mit meinem neuen Wissen glänzen. Vielleicht kann ich ihn dann schon überzeugen, ein gutes Wort bei seinem Training einzulegen. Immerhin war es gestern sogar so nett mir einen Tee zu machen, ich merke, dass wir uns immer besser verstehen! Ich gebe weiter mein Bestes!

DU LIEST GERADE
StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)
FanfictionReina kam mehrere Monate zu spät von einem Austausch auf die Shiratorizawa. Sie hat weder großartige Interessen noch Freunde. Das muss sie schnell ändern! Als das Ass vom Volleyball Club Nachhilfe in Englisch braucht und Reina herausfindet, dass de...