Als ich nach ein paar Minuten das Bad des Restaurants verließ stand Satori schon da und wartete auf mich. "Die Anderen schicken mich. Ich soll mich entschuldigen.", murmelte er. So leise habe ich ihn noch nie erlebt. Ich nicke stumm und versuche an ihm vorbeizugehen. "Schon gut." Mit einem Griff am Handgelenk zog er mich zu sich. Überrascht stolperte ich fast über meine eigenen Füße, schnell hielt er mich mit seiner anderen Hand an der Schulter fest. Ich sah zu dem Riesen hoch, welcher entspannt an der Wand lehnte. "Hast du mir heute wirklich zugesehen?", wollte er wissen. Wir waren uns wieder viel zu nah und ich fühlte mein Herz gegen meine Brust trommeln. Ich bekam kein Wort raus und konnte ihn nur ansehen. Er legte eine Hand auf meinen Kopf, wie er es schon so oft getan hat. Gott, hat der Typ noch nie was von personal Space gehört? Wäre er nicht so süß, wäre das echt creepy. "Dann schau mir auch in Zukunft von der Bank aus zu, ja?", lächelte er und stieß sich dann von der Wand. Satori ließ mich los und ging an mir vorbei. Ich stand noch kurz ein paar Sekunden da, um zu verarbeiten, was gerade passiert ist. Gut, dass die Toilettenflure hier so versteckt sind, dass uns niemand gesehen hat.
Wieder am Tisch angekommen war die Stimmung drückend. Auf direktem Wege stellte ich mich vor Ushiwaka. "Ich mag dich auch nicht.", erklärte ich. Alle sahen mich überrascht an und Satori fing an zu lachen. Die anderen mussten auch etwas kichern. "Okay.", antwortete der Captain wie erwartet. "Wir müssen uns nicht mögen, um miteinander zu arbeiten.", ich streckte meine Hand aus. Mit einem festen Griff nahm er sie und nickte mir zu. Dann setzte ich mich und fing an zu essen. Die Anderen taten es mir gleich. Der restliche Abend verlief noch ziemlich entspannt. Eita bat Akiko noch an sie zu ihrem Dorm zu bringen. Yasu fragte mich deshalb, ob ich noch etwas mit ihr hier blieb. Natürlich stimmte ich zu. Am Ende waren es nur noch Satori, Ushiwaka, Yasu und ich. Wir spielten am Tisch Karten und tranken Limo. Satori war ein ganz schön mieser Schummler. Aber es hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich Satori anstarrte. Jedes Mal, wenn unsere Augen sich trafen, sah ich mich im Raum um als würde ich irgendwas suchen. Super Reina, mega unauffällig. Aber kann man mir echt die Schuld geben? Ständig kommt er mir so nah und sagt solche komischen Dinge die meine Beine zittern lassen. Ungefähr eine halbe Stunde nachdem Eita, Reon und Akiko gegangen waren, verließen auch wir das Lokal. Zusammen brachten wir erst Yasu weg, dann gingen wir Richtung Drittklässler Dorms. "Also, Reina, kommst du dann ab Montag auch zu unserem Training?", fragt Satori aufgeregt. "Klar, ich bin doch eure Managerin." "Auf Probe.", mischte Ushiwaka sich ein. "DU HaST KeINe AhNUnG VoN vOlLeYBalL", imitierte ich seine Worte von heute Morgen. Satori lachte, aber Ushiwaka stoppte kurz. "Ich habe ja auch recht. Du hast bei uns nichts verloren. Das wirst du schon noch merken." Bei den Worten musste auch ich lachen. "Du wirst schon noch merken, was für eine tolle Managerin ich sein werde.", ich stellte mich vor ihn und schaut den Riesen streng an. Er erwiderte den strengen Blick. "Wir werden sehen." "Ja, das werden wir." "Ach, ihr seid beide so ernst!", mischte sich Satori ein und schlug die Hände über seinen Kopf zusammen. Dann stellte er sich hinter mich und schob mich wieder Richtung Dorm. Sie brachten mich noch zu meinem Zimmer und wir verabschiedeten uns.
Am nächsten Morgen wachte ich früh auf, machte mich fertig, räumte auf und war alles in allem super motiviert. Ushiwaka sollte auch bald kommen. Ich hoffe, nach der Sache gestern war die Stimmung zwischen uns nicht komisch. Außerdem sollte ich wohl später noch mit Yasu und Akiko reden, immerhin habe ich sie ein bisschen in die Falle gelockt mit dem Essen gestern. Ein Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. "Komm rein, es ist offen!", rief ich, als ich gerade dabei war, die Unterlagen vom Schreibtisch auf meinen Esstisch zu packen. Ushijima verneigte sich und trat dann ein. "Guten Morgen.", lächele ich und er setzte sich mit einem "Hm." Ein Augenrollen konnte ich mir nicht verkneifen. "Sekunde noch, mein Heft ist irgendwie unauffindbar." "Das hast du mir doch geliehen.", erklärte er und hielt es mir entgegen. "Ach ja, danke!" Ich setze mich zu dem Riesen, welcher auch im Sitzen noch viel größer war als ich. "Die erste Woche der Nachhilfe ist vorbei. Fühlst du dich schon sicherer?", wollte ich von meinem Schüler wissen. Er überlegte eine Weile. "Ich denke schon." "Das ist gut! Die groben Dinge haben wir ja besprochen. Jetzt können wir mehr auf Details eingehen und auf Dinge, die auch konkret in der Prüfung drankommen werden.", erläuterte ich ihm. Er hört nur stumm zu und so verging auch sonst das Meiste der Stunde. Als er eine Aufgabe machte, lehnte ich mich an mein Bett und sah ihn mir genauer an. Wieso mag er mich nur nicht? Ich bin doch so nett zu ihm, er bekommt ja sogar kostenlose Nachhilfe. "Wenn du mich so anstarrst, kann ich mich nicht konzentrieren.", sagte er plötzlich. Ich zog meine Beine zur Brust und hörte nicht auf ihn anzusehen. "Kann ich dich was fragen?", fing ich an. Ushijima legte seinen Stift ab und sah zu mir rüber. "Wieso magst du mich nicht?", fuhr ich fort. Er überlegte, als hätte ich ihm gerade wieder eine Englischaufgabe gestellt. "Ich weiß es nicht.", beichtete er. "Aber ich hasse dich auch nicht.", ergänzte er. "Wieso magst du mich nicht?", fragte er zurück. "Du bist ziemlich gemein.", platze aus mir raus, ohne dass ich auch nur eine Sekunde nachdenken musste. Er verzog keine Miene. "Bin ich das?" "Oh ja!" "Ich entschuldige mich, wenn ich gemein zu dir war.", sagt er ehrlich und blickte mir dabei in die Augen. Ich fühlte wie meine Wangen leicht rot wurden. "Schon gut. Die Nachhilfe ist für heute auch zu Ende.", so schnell ich konnte, schmiss ich ihn aus meinem Zimmer. Ich weiß nicht mal wieso aber diese Entschuldigung machte mich unglaublich wütend und gleichzeitig fand ich sie sehr ... süß?
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StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)
FanficReina kam mehrere Monate zu spät von einem Austausch auf die Shiratorizawa. Sie hat weder großartige Interessen noch Freunde. Das muss sie schnell ändern! Als das Ass vom Volleyball Club Nachhilfe in Englisch braucht und Reina herausfindet, dass de...