Wir klären das jetzt

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Mit einem tiefen Seufzer setzte ich mich an meinen Schreibtisch und starrte auf mein Handy. Die Nachricht an Ushijima zu verfassen, schien schwieriger zu sein, als ich gedacht hatte. Ich wollte ihm alles über die Karasuno erzählen, über das Trainingsspiel gegen Fukurodani, über die Atmosphäre im Team, über die Dynamik, die so anders war als bei Shiratorizawa. Aber jedes Mal, wenn ich anfing, die Nachricht zu tippen, schien jeder Satz unzureichend oder falsch zu sein. Satori hätte mir vielleicht helfen können. Er kannte mich gut und hätte mir sicher Ratschläge geben können. Aber das war nun unmöglich, nachdem unser Streit uns voneinander entfernt hatte. Es schmerzte, einen guten Freund auf diese Weise zu verlieren. Ich versuchte erneut, die Nachricht zu schreiben, diesmal mit mehr Details und Emotionen. Doch je mehr ich schrieb, desto komplizierter schien es zu werden. Es war, als ob ich nicht die richtigen Worte finden konnte, um meine Gedanken klar auszudrücken. Letztendlich löschte ich die halbfertige Nachricht und legte mein Handy beiseite. Ich musste mir Zeit nehmen, um meine Gedanken zu ordnen und herauszufinden, wie ich mit dieser komplizierten Situation umgehen konnte. Es war nicht nur eine Nachricht an Ushijima – es war eine Reflexion über meine eigenen Gefühle, meine Entscheidungen und die Beziehungen zu den Menschen um mich herum.

Als ich mich auf den Weg machte, um etwas zu essen zu kaufen, kreisten meine Gedanken weiterhin um die schwierige Nachricht an Ushijima. Der Spaziergang sollte mir helfen, den Kopf freizubekommen. Doch plötzlich, als ich mich dem Schultor näherte, sah ich Akaashi. Seine Anwesenheit überraschte mich, denn er wohnte ziemlich weit entfernt. War er extra hierhergekommen, um mich zu sehen? Ich zögerte einen Moment, bevor ich mich entschloss, auf ihn zuzugehen. "Akaashi, was machst du hier?", fragte ich direkt, meine Unsicherheit verbergend. Er sah mich ruhig an, und für einen Moment spürte ich die Spannung in der Luft. "Ich wollte mit dir reden, Reina. Seit dem Winterturnier schon, aber du blockst immer ab. Ich dachte, wenn ich herkomme und direkt das Gespräch suche, hörst du mir zu." Ich sah ihn genervt an. "Kannst du es nicht einfach gut sein lassen? Du hast den weiten Weg umsonst gemacht, ich habe dir nichts zu sagen.", mit diesen Worten drehte ich mich um und wollte an ihm vorbei. "Dann hör mir nur zu!", sagt er laut. "Nein, danke.", antworte ich prompt. Seine Hand schnellte zu meinem Arm. Noch bevor ich reagieren konnte, zog ihn jemand von mir weg. "Yo, aus Erfahrung weiß ich, dass Reina das gar nicht abkann.", Satori stand neben uns und ließ Akaashi wieder los. "Du bist dieser komische Blocker.", stellte der Spieler der Fukurodani fest. "Erwischt.", grinste Satori. "Und du bist der Setter der Fukurodani, der unsere Managerin von irgendwoher kennt, richtig?", fragt er und stellte sich schützend hinter mich. Er kam aber nicht zu nah. "Aus der Schule.", meinte Akaashi. "Kann nicht sein, ich gehe mit Reina zur Schule.", stellte Tendo sich dumm und ich musste ein Lachen unterdrücken. "Aus der Schule hiervor.", Akaashi schien irritiert "Schau, ich will doch nur mit dir reden und diesen blöden Streit aus der Welt schaffen.", machte der Setter mir klar. "Stell dich hinten an!", protestierte Satori. Ich verdrehte die Augen. "Okay, okay. Klären wir das endlich!", sagte ich laut und lotste die beiden Spieler in die Bücherei. 

In der ruhigen Umgebung der Bücherei wagte ich den Versuch, die angespannten Dinge zwischen uns zu klären. Die Anwesenheit von Satori und Akaashi schuf eine ungewöhnliche Atmosphäre, und ich wusste, dass es an der Zeit war, die Dinge auszusprechen. "Satori, wir müssen reden, es tut mir leid, dass ich das so lange aufgeschoben habe", begann ich ernst und suchte seinen Blick. "Die Streitereien müssen aber aufhören und wir müssen akzeptieren, dass wir keine Freunde mehr sein können. Ich kann nicht mit jemandem befreundet sein, der sich ständig im Kreis dreht." Satori schien kurz überrascht, bevor er seine Fassade aufrechterhielt. "Was willst du erreichen, Reina? Dass ich mich ändere? Dass ich meine Gefühle ändere?" "Nein", erwiderte ich entschlossen. Ich war fast von mir selber überrascht, wie gefasst ich gerade war. "Ich will, dass du akzeptierst, dass du dich falsch verhältst und ein riesen Arsch bist. Wenn du das nicht kannst, kennst du meine Einstellung." "Wow, was hast du bitte gemacht?", schaute Akaashi unseren rothaarigen Riesen an. "Und du?", will er gehässig wissen. Jetzt wandte ich mich an den Schüler der Fukurodani. "Akaashi, du warst mal mein erster richtiger guter Freund in der Schule. Es war deine Entscheidung mir den Rücken zuzukehren und dafür zu sorgen, dass alle Anderen es auch tun. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür einen berechtigten Grund gab, deshalb will ich dich auch nicht anhören. Es würde nichts ändern." "WOW! Und was hast du gemacht?!", lachte Satori. Akaashi hob langsam den Blick, und ich konnte sehen, dass er versuchte, seine Gedanken in Worte zu fassen. "Reina, es tut mir leid. Ich hätte das nicht tun sollen. Aber damals war ich jung und habe nicht verstanden, welche Auswirkungen das auf dich haben würde. Es war ein Fehler, und ich bereue es zutiefst." Satori lehnte sich zu mir rüber. "Was hat er denn gemacht?", flüstert er nochmal. "Er hat der Schule verraten, wer mein Vater ist, nachdem ich es ihm im Vertrauen gesagt habe. Danach haben mich alle gemieden und ich musste den Austausch nach England machen, weil ich angefangen habe Morddrohungen von Mitschülern zu bekommen.", ich sackte bei dem Gedanken an diese schwere Zeit auf dem Stuhl zusammen. Akaashi riss seine Augen weit auf. "Das mit den Drohungen wusste ich nicht!" "Wie auch!? Du hast ja nicht mal mehr mit mir geredet!", schrie ich fast. "Satori setzte sich langsam zurück und atmete hörbar aus. "Na, in deiner Haut will ich nicht stecken." Der dunkelhaarige Junge sah ihn böse an. "Ja? Und was hast du gemacht?" Unser Guess-Monster hob unschuldig seine Hände. "Er hat sich mir aufgezwungen, obwohl ich mit seinem besten Freund zusammen bin und kann mir nicht versprechen, dass so etwas nochmal passiert.", outete ich ihn und verschränkte meine Arme. "Was? Du bist ja ekelhaft...", sah Akaashi ihn angewidert an. "Sagt ja der Richtige! Und wie könnte man diesem süßen Gesicht auch widerstehen." Er reichte mit seinem langen Arm über den Tisch und kniff mir spielerisch in die Wange, ich schlug seine Hand genervt weg. "Das tut doch nichts zur Sache. So ein Verhalten ist verabscheuungswürdig. Was würden die Anderen aus deinem Team sagen, wenn sie wüssten, wie du dich deiner Managerin gegenüber benimmst?" "Und was würden deine sagen, wenn sie wüssten, was du ihr damals angetan hast?", konterte er. 

Ich verstand nicht ganz, wieso die Beiden die Geschichte unter sich austrugen, aber ich ließ sie einfach mal.




StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt