Geständnisse

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Das Training musste ich heute ausfallen lassen. Der Coach hatte natürlich Verständnis dafür, als er hörte, was passiert war. 

"Papa, was sollte das?", frage ich als wir in meinem Zimmer waren und ich ihm eine Tasse Tee hinstellte. Die Jungs waren zum Training gegangen. "Dasselbe könnte ich dich fragen. Wieso muss ich sowas von deinem Coach erfahren?", er war jetzt wieder viel ruhiger. Wieder eher der Vater, den ich kannte. Ich setzte mich mit ihm auf das Bett. "Ich wollte dich nicht beunruhigen.", erklärte ich. "Ich bin dein Vater. Ich möchte sowas doch wissen." "Damit du meine Schule schließen lassen kannst?", lache ich leicht. "Das ist kein Spaß, Reina. Man hat dir wehgetan." Ich nickte. "Und ich habe gehandelt und habe mich meinem Lehrer anvertraut, zählt das denn gar nichts?" Er dachte kurz nach. "Doch natürlich, ich bin auch sehr stolz auf dich, aber ich mache mir Sorgen. Wie ist das passiert?", will er von mir wissen. Tja, wie eigentlich. Wie hat das alles angefangen? Ich versuchte ehrlich mit ihm zu sein und gab ihm eine kurze Zusammenfassung der letzten Wochen. "IM WALD?", fragt er erschrocken. "FAST DIE GANZE NACHT!?" "Dad, beruhig dich. Mein ganzes Team hat sofort nach mir gesucht, um mir zu helfen." "Aber keiner von ihnen hat dran gedacht, einem Lehrer Bescheid zu geben?" Ich antwortete nicht. "Das gefällt mir alles nicht. Diese Jungs sind kein guter Umgang und älter sind sie auch alle." Ich lache kurz. "Was? Seit wann machst du mir denn Vorschriften mit wem ich mich treffen darf?" "Na, bisher musste ich das ja nie, weil ich dachte, deine eigenen Entscheidungen werden schon richtig sein. Da bin ich mir jetzt aber nicht mehr so sicher." "Wie soll ich dir Dinge anvertrauen, wenn das hier die Konsequenz ist?" Er blieb still. Dann stand er auf. "Gut, ich werde deine Schule nicht schließen." Ich lachte leicht und auch musste grinsen. "Passen diese Jungs aus dem Team denn gut auf dich auf?", fragt er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Ich nickte. "Ushijima hast du ja vorhin schon in Aktion gesehen.", lächele ich mit rosa Wangen. "Ah ja, der Riese. Der war bestimmt ein halben Kopf größer als ich.", er maß mit der Hand aus wie groß Ushiwaka wohl war. "Gut, ich habe morgen Früh ein Meeting in Tokyo. Ich fahre aber nur, wenn du mir versprichst, mich ab jetzt jeden Abend anzurufen und mir zu erzählen, was passiert ist.", machte er mir klar. "Ist ja gut.", lächele ich und verdrehe gespielt die Augen. Er blieb noch ein bisschen und wir redeten über dies und das bevor er sich verabschiedete. Als ich meine Tür öffnete, standen Satori und Ushiwaka da, die gerade klopfen wollten. "Ah hey Sportsfreund, nimm mir das von vorhin nicht übel, ja? Pass mir nur gut auf meine Reina auf. Und keine krummen Sachen.", mahnte er und schlug ihm dann leicht auf die Schulter bevor er ging.

Verwirrt sahen die Zwei mich an. Natürlich bat ich sie rein. "Können wir fragen, oder?...", versucht Satori sich an die Situation ranzutasten. Ich gab ihnen ein kurzes Briefing. "Er macht sich nur Sorgen." "Verständlich.", gab Ushiwaka zurück. Ich nickte. "Dein Vater kommt mir so bekannt vor...", überlege Satori. "Koshi Himiko.", lächele ich verlegen. "Er ist Politiker." "Ah! Ich habe ihn schonmal bei meinen Großeltern im Fernsehen gesehen. Wow, dann ist der ja richtig berühmt.", staunte der Rotschopf. "Wolltet ihr eigentlich was Bestimmtes?", frage ich. "Nicht, dass ich mich nicht über euren Besuch freue, aber es ist spät." "Ich dachte wir setzen unser Gespräch aus dem Flur fort.", zwinkerte Satori. Ich lachte kurz auf. "In Ordnung." "Ich wollte nur schauen, ob alles okay ist, ich gehe jetzt.", nickte Ushijima uns zu und ging dann. "Danke!", rief ich ihm noch hinterher. "Das wollte ich natürlich auch.", erklärte Tendo beschämt. Ich nickte. "Klar, weiß ich doch." "Tut mir leid, dass ich dich heute Mittag hab sitzen lassen. Kommt nicht wieder vor.", er setzte sich zu mir aufs Bett und ließ sich nach hinten fallen. "Ich muss dir was gestehen.", fing ich vorsichtig an. "Hm?", er sah zu mir auf. Ich versuchte ihm die Situation mit Ushiwaka heute Mittag zu erklären. Ab der Hälfte winkte er aber ab. "Schon gut, was solls." "Es stört dich nicht?" "Nein, ihr seid Freunde. Ich umarme meine weiblichen Freunde auch und tröste sie, wenn ich muss." "Das wusste ich gar nicht.", verlegen sah ich zur Seite. "Ist doch kein großes Ding.", lachte er. Ich nickte stumm. "Wollen wir morgen essen gehen? Wir haben ja den halben Tag frei?", fragt er und nahm sich einen Keks vom Tisch. "Quasi unser erstes Date?", fragt er noch dazu. Ich lief rot an. "Klingt gut." Er legte seinen Kopf auf meinen Schoß. "Oder ich bleibe heute Nacht einfach hier?" Ich lachte leicht. "Komm, raus mit dir. Ich muss auch irgendwann mal schlafen." "Ach du bist soooo spießig.", lachte er mich aus und zerzauste meine Frisur. Er sah mir tief in die Augen und lehnte sich langsam vor, aber ich stand schnell auf. "Na dann, wir sehen uns morgen. Holst du mich hier ab?", frage ich nervös. Er musste sich ein weiteres Lachen verkneifen. "Ist gut. Dann bis morgen.", er erhaschte sich wieder einen schnellen Kuss auf meine Wange. Irgendwie mag ich es nicht, wenn er das macht. Es wirkt so übergriffig, aber ich weiß, dass er nur süß sein will. Was er ja irgendwie auch ist.

StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt