Es ist schon halb 5, ich wollte die Jungs gleich treffen. Ich traue mich einfach nicht aus meinem Zimmer. Es ist schon dunkel. Was, wenn ich nochmal auf Yuma und seine Gruppe treffen. Nervös lief ich auf und ab. Mein Handy umklammerte ich dabei fest. Ohne es zu realisieren, wählte ich Ushiwakas Nummer.
"Ja bitte?", fragt er emotionslos wie immer. "Hey! Ja! Also, ich wollte nur fragen ... hättest du vielleicht Lust ... zusammen zum Laden zu laufen?", ich versuchte nicht verdächtig zu klingen. Es war kurz still. "Wollen wir uns an der Sporthalle treffen?", fragt er. "Nein!", sage ich etwas zu energisch. "Ich meine, nein, komm doch zu mir und wir gehen von hier." "Okay.", hörte ich am anderen Ende und er legte auf. Hat er wohl was gemerkt? Kurze Zeit später stand er vor meinem Dorm. "Hey, danke fürs Abholen.", lächele ich das Ass an. Er nickte nur stumm und wir gingen zusammen los. "Jetzt kommen wir aber zu spät.", merkte er etwas genervt an. "Ja, das tut mir leid." "Wieso sollte ich dich abholen?", will er verständlicherweise wissen. "Ihr sagt doch immer, ich soll nicht alleine rumlaufen, wenn es dunkel ist." Er nickt. "Gutes Mädchen.", mit den Worten legte er mir für eine kurze Sekunde seine Hand auf meinen Kopf. Schnell wich ich erschrocken zurück. "Tut mir leid.", brachte er heraus. "Schon gut.", antworte ich verlegen. Was war das denn? Wieso reagierte ich so komisch? Ushijima würde mir doch niemals etwas tun! "Alsooo, wie war deine Prüfung?", frage ich, um die unangenehme Stille zu beenden. Er zuckte mit der Schulter. "Das weiß ich erst, wenn ich sie morgen wieder habe." "Und was sagt dein Gefühl?", hake ich nach. Er überlegte kurz. "Ich glaube, ich war gut."
Am Restaurant angekommen warteten die Anderen schon. Auch Akiko und Yasu, welche sich freudestrahlend mit den Jungs unterhielten. Das freute mich unglaublich.
"Ah, ihr seid spät!", sagte Kenjiro genervt. "Ja, tut mir leid. Es war schon dunkler als ich dachte, deshalb habe ich Ushijima gefragt, ob er mich abholen kann.", erkläre ich. Yasu sah mich skeptisch an, sie weiß, dass etwas nicht stimmte. Auch Satori musterte mich mit einem komischen Blick, aber dann rannte er schnell auf mich zu. "Ramen! Ramen! Ramen!", sang er und schob mich vor sich her in das Restaurant. "Mach unsere Managerin nicht kaputt.", schimpfte Reon. Satori hörte gar nicht zu und sang fröhlich weiter. Etwas später saßen wir alle mit unseren Getränken an einem großen Tisch. "Auf die guten Prüfungen und unsere neue Managerin!", sagte Hayato ernst und erhob sein Glas. Wir taten es ihm alle gleich. Dann redeten wir durcheinander. Gedanklich war ich eigentlich gar nicht da. Ich musste immer wieder an die Sache in der Bücherei denken. Yasu stupste leicht gegen mein Bein. "Was ist los?", flüstert sie. Aber ich winkte nur ab und begann zu essen. Meine Freundinnen schauten sich besorgt an. Nach zwei Bissen legte ich meine Stäbchen zur Seite. Es fiel mir schwer so zu tun als wäre nichts. "Bist du schon fertig mit essen?", fragte Satori und klaute sich ein Stück Fleisch. Ich lachte leicht. "Ja, du kannst es haben.", ich schob die Schale zu ihm rüber. "Ist unser Captain jetzt dein persönlicher Bodyguard?", hakt er nach. Verwirrt sah ich ihn an. "Wie bitte?" "Na, weil er dich extra bei dir abholt und hier hinbringt.", grinste der Rotschopf frech. Ich stand auf. "Ich gehe kurz an die frische Luft.", mit den Worten verließ ich den Tisch und stellte mich vor die Tür. Ich atmete ein paar mal ein und aus, aber es half nichts. Ich hatte immer noch das Gefühl keine Luft zu bekommen. Meine Beine fingen immer wieder leicht an zu zittern.
"So, was ist los?", Yasu und Akiko kamen durch die Tür. "Und red dich nicht wieder raus!", tadelte die kleine mit den langen Haaren. Ich lehnte mich an die Wand und sagte nichts. "Pass auf, ich wollte nichts sagen. Aber ist es wegen der Sache, die Mariko angesprochen hatte? Das mit Yuma und so?" Meine Augen weiteten sich ein bisschen bei dem Namen. "Na also doch. Wir sind deine Freunde. Erzähl uns doch was passiert ist.", bettelten sie. Nach einer kurzen Pause atmete ich nochmal tief ein. "Ja, okay ..." In einer kurzen Zusammenfassung erklärte ich ihnen alles, was die letzten Tage passiert ist, was ich ihnen nicht schon über unseren Chat mitgeteilt habe. Yasu klappte die Kinnlade runter. Akiko kam zu mir und nahm meine Hand als ich wieder anfing zu zittern. "Reina, das ist keine Kleinigkeit. Du musst damit zum Rektor.", legte sie mir ruhig an Herz. Ich schüttele schnell den Kopf. "Nein auf keinen Fall. Das würde alles nur noch schlimmer machen." "Willst du dich jetzt für immer in deinem Zimmer verstecken und nur rauskommen, wenn einer der Jungs dabei ist?", fragt Yasu aufgebracht. "Nein, natürlich nicht. Ich weiß doch auch nicht, was ich tun soll ...", gab ich bestürzt zu. "Ich habe nur so ... Angst." Akiko umarmte mich. "Wir finden schon eine Lösung." "Ich schwöre, wenn ich den Kerl sehe, poliere ich ihm die Fresse!", meinte Yasu laut mit geballter Faust. "Wem?", hören wir eine Stimme an der Tür. Satori und Eita standen im Rahmen und sahen uns verwirrt an. Wir sagten nichts. "Was ist los?", will Eita genauer wissen. Die Mädels sahen mich an. Ich seufzte auf. "Ich hatte nur wieder eine Auseinandersetzung mit Yumas Bande.", verharmloste ich. "Auseinandersetzung?!", regte Yasu sich auf, aber Akiko beschwichtigte sie. "Was ist passiert?", will Satori wissen, der jetzt vor mir stand. Ich sah ihn nicht an. Ich wollte nichts sagen. Es war zu unangenehm. Er streckte seine Hand nach mir aus, aber ich wich schnell zurück. Erschrocken sah er mich an. "Okay, jetzt ernsthaft, Reina, was ist passiert?", will er nochmal wissen. "Es ist schon gut, können wir bitte einfach wieder reingehen?", ich schaue zu Satori hoch und er nickt. Kurz darauf saßen wir alle wieder am Tisch. Satori redete den Rest des Essens kein Wort mehr mit mir. Ich weiß nicht, ob er sauer war. Hätte ich ihm alles erzählen sollen? Hätte es ihn überhaupt interessiert? Bei den Mädchen aus der Mensa hatte er immerhin auch nichts gesagt.
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StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)
FanficReina kam mehrere Monate zu spät von einem Austausch auf die Shiratorizawa. Sie hat weder großartige Interessen noch Freunde. Das muss sie schnell ändern! Als das Ass vom Volleyball Club Nachhilfe in Englisch braucht und Reina herausfindet, dass de...