Nachhilfe Klappe die 4.

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Wir fingen mit der Nachhilfe an. Nebenbei kühlte ich meine Wange weiter. Ich möchte nicht darüber nachdenken was gerade passiert war. Ich würde es gerne hinter mir lassen. Die Drohung, die Ushiwaka aussprach, vermittelte mir ein Gefühl von Sicherheit. Vielleicht würden sie mich jetzt in Ruhe lassen. Auf jeden Fall werde ich erstmal nicht alleine herumlaufen. "Du solltest zu einem Lehrer gehen oder zu unserem Coach.", meinte Ushiwaka überraschend. "Hm?", ich sah in abwesend an. "Ah, nein, ist schon okay." "Es ist nicht okay, dass was sie da tun ist ein Verbrechen. Das musst du melden." "Mach deine Aufgaben.", gab ich nur zurück. Er hat ja recht. Vielleicht gehe ich Montag nach dem Training zum Coach und erzähle ihm was passiert ist. Es gibt keinen Grund sich zu schämen. "Ich verstehe diesen Punkt nicht.", Ushijima zeigte auf seine Aufgabe. Ich setzte mich vom Bett runter nah neben ihm und strich meine Haare zur Seite, um ihm alles zu erklären. "... Hast du das verstanden?", ich drehte mich zu dem Riesen und realisierte, dass er mich die ganze Zeit ansah. Meine Wangen wurden wieder rosa. "Tut es sehr weh?", will er wissen. Ich berührte meine rote und leicht geschwollene Wange. "Ein bisschen, aber das Eis hilft.", ich lächele ihn leicht an. "Sind du und Satori ein Paar?", diese Frage kam wie aus dem Nichts. "Was? Wie kommst du darauf?" "Er meinte, er hätte dich gefragt und du wolltest ihm gestern eine Antwort geben." Er sah verlegen auf seine Unterlagen. "Nein, ich habe ihm noch keine Antwort gegeben." "Was wirst du antworten?" Ich zuckte mit den Achseln. "Ich weiß es nicht. Vermutlich werde ich ja sagen.", gab ich ehrlich zu. "Also magst du ihn?", will unser Ass wissen. "Er ist sehr lustig und freundlich." "Ich kann auch freundlich sein." Ich sah ihn etwas verwirrt an. "Tut mir leid. Ich weiß nicht, wieso ich das gesagt habe." Ich musste leicht lachen. "Ja, du kannst auch sehr lustig sein.", fügte ich hinzu. "Wollen wir etwas essen gehen?", fragt er ohne mich anzusehen. "Was essen? In der Mensa?" "Nein, in der Stadt. Wir sind hier schon ziemlich lange, du hast bestimmt Hunger." "Tatsächlich habe ich sogar riesigen Hunger. Ja lass uns gehen. Aber ich würde vorher gerne duschen und mich umziehen. Willst du so lange hier weiter üben?"  Er nickt stumm und ich suche meine Sachen zusammen. Ich hatte eine eigene Dusche in meinem Zimmer, sie war klein, aber immerhin. So einen Luxus hatte nicht jeder.

"Ich beeile mich.", sage ich lächelnd und verschwinde im Bad. Das Duschen tat gut. Es fühlte sich an, als würden alle meine Sorgen in den Abfluss gespült werden. Dass Ushiwaka nur eine Tür entfernt war, machte mir nichts. Ich fühle mich bei ihm sicher und beschützt. Er machte mich auch nicht so nervös wie Tendo. Misst, mein Pullover. Der lag noch auf meinem Stuhl. "Ushijima, kannst du kurz die Augen schließen? Ich muss meinen Pulli holen!", rief ich durch die Tür. "Okay!", bekam ich laut zurück. Ich machte mich im BH und Jeans auf in mein Zimmer, mit dem Rücken zu unserem Captain stülpte ich mir meine Oberteil an. "Du hast auch sicher nicht geguckt?", frage ich scherzhaft. Er hatte immer noch die Augen zu. "Mach die Augen auf.", lachte ich und er tat es. "Ich würde dich nicht anlügen.", erklärte er ernst. Wir machten uns auf in die Stadt, zu einem kleinen Kiosk. Jeder nahm sich eine Packung Ramen und wir setzten uns an den hohen Tisch am Fenster. Während wir auf unser Wasser warteten, suchte ich nochmal das Gespräch. "Sag mal, hast du schonmal jemanden geküsst?" Er sah mich überrascht an. "Nein, du?" Ich sagte nichts und sah nur zur Seite. "Tut mir leid, ich habe nicht dran gedacht." "Wäre es schlimm, wenn ich trotzdem nein sage?", will ich wissen. "Für mich ist das in Ordnung. Wie war eigentlich die Beerdigung?" "Sie war gut, soweit eine Beerdigung das sein kann. Mein Vater ist ziemlich am Ende und auch meine Oma sah nicht gut aus. Sie ist schon 92 Jahre alt.", erzählte ich. "Sorry, dass interessiert dich sicher nicht." , ich holte unser Wasser und kippte es in die Ramenschüsseln vor uns. "Ich höre dir gerne zu.", sagte Ushijima ruhig und machte die Deckel auf unsere Packungen. Ich kletterte wieder auf den hohen Stuhl neben ihn. "Meine Oma wollte mich auf eine reine Mädchenschule schicken.", lache ich. "Nach heute fände ich das gar nicht schlecht." "Du möchtest die Schule wechseln?" Es war kurz still. Dann schüttelte ich meinen Kopf. "Ich kann doch unser Team nicht hängen lassen." Ich stieß ihm verspielt in die Seite. "Bist du nervös wegen des Winterturniers?", frage ich ihn nun. "Nein, wir sind stark. Wir sind das stärkste Team." Ich lächelte breit. "Hm, ja, da hast du recht. Ich bin froh dabei sein zu dürfen." "Ich bin auch froh, dass du dabei bist." Gemütlich aßen wir unser Ramen zusammen. 

Dann gingen wir wieder Richtung Campus. Die Sonne war schon untergegangen und ich erzählte viel. Ushiwaka hört einfach zu und fragte zwischendurch Dinge um die Konversation voran zu bringen. Ich fühlte mich so gesehen, wenn ich in seiner Nähe war. "Oy!", hören wir eine vertraute Stimme. Am Tor standen Satori, Reon und Eita. "Wo kommt ihr denn her?", will Reon von uns wissen. "Wir waren essen.", trocken wie immer übermittelte Ushiwaka nur die wichtigsten Informationen. "Ich dachte, du gehst zu Reina wegen Nachhilfe?", hakt Satori nach. "Das haben wir auch gemacht." "Wir wollten uns nur eben Ramen holen.", fügte ich hinzu. "Was ist mit deinem Gesicht passiert?", will Eita besorgt wissen. Die Anderen musterten mich. "Hat dich jemand geschlagen?" Schnell hielt ich meine Hand davor. "Es ist nichts.", gebe ich ihnen zu verstehen. "Warst du das?", will Satori von seinem Captain wissen. "Was? Tendo-", fing ich fassungslos an, aber Ushiwaka unterbrach mich. "Du denkst, ich würde ihr weh tun?" Das Guess-Monster zuckte mit den Achseln. "Ihr wart den ganzen Tag zusammen und jetzt kommt sie mit einem verletzten Gesicht mit dir aus einer dunklen Gasse.", erklärte er ruhig. So passiv-aggressiv hatte ich ihn noch nie erlebt. Ushijima trat einen Schritt auf ihn zu. "Und du? Was hast du gestern mit ihr gemacht?", fragt er den Rotschopf. Satori sah überrascht zu mir rüber, dann entspannte sich sein Blick. "Ah, ich verstehe schon, ich verstehe schon. Na dann euch noch einen schönen Abend." "Satori warte!", versuchte ich noch ihn aufzuhalten, um ihm die Situation zu erläutern, aber er war schnell weg. Eita und Reon sahen sich verwirrt an. "Das mit meinem Gesicht war ein Unfall, mit dem Ushiwaka nichts zu tun hatte. Und was meinst du mit gestern?", ich drehe mich zu dem Riesen hin. Er sah auf mich runter. "Du hast gesagt, er hat gestern komische Dinge getan. Ich wollte von ihm wissen, was er gemacht hat, weil du es mir nicht sagen wolltest." Ich seufzte. "Wenn ich dir etwas nicht sage, dann hat das seine Gründe.", tadelte ich unseren Captain. Er nickte. "Tut mir leid." "So viel Stress um nichts.", merkte Eita genervt an. "Ich bin müde, lasst uns Himiko zu ihrem Zimmer bringen und ins Bett.", schlug Reon vor und wir folgten ihm still. 

StudyBuddy (Eine Shiratorizawa FF mit OC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt