Eine Hand voll Dianthuskraut

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Die langen neun Stunden Zugfahrt, erzählte ich meinen Freunden nur wenig über den Abend, zu sehr schämte ich mich für mein erneutes versagen.
Stattdessen versuchte ich vom Thema abzulenken und brachte Fred und George dazu mir ihre neu erfundenen Feuerwerkskörper und Süßigkeiten zu zeigen.
Ich merkte das George nicht ganz auf meine ablenkungsversuche einging.
Er war wütend, betrachtete immer wieder meinen Hals und redete nur sehr wenig.

Als wir endlich in Hogwarts ankamen und bereits an unseren Tischen Platz nahmen, beobachtete ich die Schüler, die in Massen in die Halle strömten.
Immer wieder versuchte ich Dracos blonde Haare in der Menge zu erkennen oder Theos Lachen herraus zuhören, doch George setzte sich zu mir und unterbrach meinen Versuch, sie zu finden.
"Du hast versprochen auf dich aufzupassen.Hör damit auf bevor du irgendwann garnicht mehr zurück kommst.Ich hab keine lust meine beste Freundin zu verlieren", sagte er wütend.
Ich sah ihn traurig an, doch Harry wante sich uns begeistert zu.
Er erzählte uns das er dank Professor Moody, in den Ferien das Rätsel um das Goldene Ei gelöst hatte und uns gleich im Aufenthaltsraum davon erzählen will.
Ich freute mich für ihn und war etwas erleichtert darüber, dass er mit diesem Thema die Aufmerksamkeit der anderen auf sich zog.
Das George wütend war gefiel mir jedoch nicht also lehnte ich mich vorsichtig an seine Schulter an um ihn etwas zu sänftigen.
Er sah mich immernoch wütend an, doch ein grinsen bildete sich in seinen Wundwinkeln und schließlich legte er seinen Arm um mich.

Während wir Professor Dumbledors rede lauschten, war von Draco und Theo nichts zu sehen.
Betrübt folgte ich den anderen in den Aufenthaltsraum, wo Harry uns wie versprochen vom Rätsel erzählte.
Er berichtete dass, das Ei ein Lied gesungenen hatte als er es Unterwasser tauchte, in dem es wohl darum ging, dass er eine Stunde lang Unterwasser nach etwas suchen sollte.
Jedem von uns war sofort klar, dass damit der schwarze See gemeint war und während die anderen über das atem Problem diskutierten, erzählte ich Harry von einigen Tierwesen die sich im schwarzen See befinden.
Auch redeten wir kurz über die Meermenschen die dort unten lebten.
Viel Zeit blieb uns jedoch nicht um ihm Tipps zu geben, denn unsere erste Stunde an diesem Tag war Zaubertränke bei Professor Snape.

Als Harry, Ron, Hermine und ich den Klassenraum betraten, setzte ich mich an den leeren Tisch und starrte ununterbrochen zur Tür, in der hoffnung das meine beiden Freunde jederzeit hinein traten.
Pünktlich zu Unterrichtsbeginn betrat Professor Snape den Raum.
Sofort schossen mir die Bilder des Abends im Anwesen in den Kopf.
Mit den Augen folgte ich Snapes Schritten als er an mir vorbei an sein Pullt trat.
Er warf mir einen kurzen Blick zu, woraufhin ich vorwurfsvoll die Augen zusammen kniff.
Plötzlich nahmen rechts und links von mir zwei Personen Platz und rissen mich aus meinen Gedanken.

Es waren Theo und Draco.
Beide legten stillschweigend ihre Bücher auf den Tisch und witmeten mir keinen einzigen Blick.
Als ich Theo betrachtete fiel mir als erstes sein Gesicht auf.
Er hatte ein blaues Auge das noch ein wenig Blutunterlaufen war, seine Lippe war aufgerissen und schien angeschwollen zu sein.
Auf einer seiner Augenbrauen klebte ein kleines Pflaster.
Mein Puls schoss in die höhe, am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte sie in die Arme geschlossen, doch ich wusste dass dies nicht der richtige Zeitpunkt dafür war.
Ich sah auf die Tischplatte hinunter und überlegte wieso keiner von ihnen ein Wort sagte.
Durften sie es nicht?
Hatte Professor Snape etwas mitbekommen? Immerhin war er an dem Abend da. Vielleicht hatte er mich ja erkannt und uns zusammen gesehen.
Hatte Narcissa den anderen Todessern berichtet was passiert war?

In meinem Kopf spukten die wildesten Geschichten umher, doch irgendwann, mitten im Unterricht, als Snape einige Zutaten unleserlich an die Tafel schrieb, spürte ich wie Dracos Hand sich unter dem Tisch auf meine Handfläche legte.
Ich sah sofort zu ihm.

Auch sein Blick war zu mir gerichtet.
Seine blauen Augen strahlten und ein winziges Lächeln lag auf seinen Lippen.
Mein Herz machte einen riesigen Sprung, denn er schlang seine Finger fest in meine, als wolle er mir sagen wie glücklich er war mich zu sehen.
Ich begann zu breit zu lächeln und sah hinunter auf meinen Schoß um es vor den anderen zu verstecken.
Auch als ich kurz zu Theo hinüber schielte, sah er mich leicht lächelnd an.
Ich hatte mir umsonst Sorgen gemacht.

Sometimes, the right Place is a PersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt