Seidenschnabel und ein winselnder Draco Malfoy

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Hagrid war ziemlich aufgeregt.
Was verständlich war, denn es war sein erstes Mal als offizieller Professor.
Ich schaute mich etwas verwundert um, denn ich konnte meinen Vater nirgends sehen.
Was mir jedoch auffiel war, das wir Unterricht mit den Slytherins hatten.

Hagrid erzählte uns das er eine kleine Überraschung für uns hatte und wir folgten Ihm in ein Waldstück neben seiner Hütte.

Ich lief weit vorne neben ihm her und zupfte leicht an seiner Jacke.
"Sollte mein Vater dir nicht Assistieren Hagrid?".
Er beugte sich etwas zu mir während wir weitergingen und erzählte das mein Vater heute morgen einen wichtigen Brief bekommen hatte, daher war er kurzfristig abgereist und würde erst in einigen Tagen zurück kommen.
Ich machte mir etwas sorgen, da er mir nichts erzählt hatte, denn ich wusste genau was für einen Brief er bekommen haben musste.

Am richtigen Platz angekommen ließ Hagrid uns kurz alleine zurück.
Es war wirklich schön dort.
Es war ein großer leerer Platz umrandet von grünen Bäumen.
Das Sonnenlicht viel durch ihre vielen Äste und erhellte alles auf angenehme Weise.
Alle schauten sich interessiert die lebenden Bücher an die wir für diese Stunde bekommen hatten.
'Monsterbuch der Monster', stand in geschwungener Schrift auf ihnen drauf.
Wir sollten eine bestimmte Seite aufschlagen, in der wir alles zum heutigen Thema finden würden.

Es waren Braune, flauschige Bücher.
Sie bewegten sich und hatten viele kleine Augen und Zähne.
Hagrid sagte uns noch, das wir vorsichtig sein sollten, da die Bücher ziemlich schnell aggressiv werden konnten.
Man sollte behutsam mit ihnen umgehen und ihnen den Buchrücken streicheln damit sie sich öffnen ließen.

Nicht jeder war so einfühlsam mit ihnen und einige der Schüler bekamen das zu spüren.
Zerrissene Umhänge und zerzauste Haare waren die Folge davon.
Besonders Neville Longbottom sah danach etwas mitgenommen aus.

Ich streichelte vorsichtig den Buchrücken und hörte wie es anfing zu schnurren.
Es ließ sich öffnen und ich setze mich auf eine kleine Mauer die um den Platz gebaut war.
Draco und seine komparsen fingen mal wieder einen Streit mit Harry an.

Er sagte etwas darüber das er es nicht fassen konnte das Dumbledor jemanden wie Hagrid als Professor eingestellt hatte.
Ich verstand das Harry wütend wurde, ich wurde es ebenfalls, doch ich beschloss mich in den Streit nicht einzumischen.
Ich hatte heute morgen schon genug Aufmerksamkeit auf mich gezogen, außerdem wollte ich mir meine Laune nicht schon wieder von Malfoy verdärben lassen.

Harry machte einige Schritte auf Draco zu und zischte ihn an das er seine Klappe halten solle.
Das amüsierte ihn jedoch nur. Er warf seine Schultasche zu Crabbe und ging selbstbewusst grinsend auf Harry zu.
Plötzlich riss Draco seine Augen auf und zeigte hinter Harry in die Luft " Dementor!Dementor!", rief er laut und alle drehten sich um.
Dort war natürlich nichts, das sah ich von meinem Platz aus genau und auch die anderen drehten sich wieder zu Malfoy um.

Seine idiotischen Freunde und er, machten sich über Harrys Angriff von den Dementoren lustig und ahmten sie nach.
Ich fand es ziemlich kindisch, denn anscheinend wussten sie überhaupt nicht welcher Gefahr Harry dort ausgesetzt war.

Der Streit legte sich schließlich als Hermine und Ron, Harry von Draco weg führten und sie setzen sich zu mir auf die mit Moos bewachsene Mauer.

Endlich kam auch Hagrid wieder zu uns, um seinen Hals hingen viele tote Frettchen.
Ich bekam große Augen und wurde richtig aufgeregt, denn Hagrid war in Begleitung eines wunderschönen Hippogreifs.

"Tada!", rief er laut und freute sich wie ein kleines Kind.
Wir standen von der Mauer auf und gingen weiter nach vorne um einen besseren Blick auf alles zu haben.
Hagrid erzählte uns das dies 'Seidenschnabel' war, so hatte er ihn getauft als er ihn vor einiger Zeit bekommen hatte.
Er erklärte uns einige Dinge über Hippogreife und fragte schließlich ob ihn jemand streicheln wolle.
Alle gingen einige Schritte zurück.
Sie hatten scheinbar Angst vor der Kreatur vor ihnen.
Ich eigentlich nicht, doch ich Schloss mich den anderen an, denn ich hatte in meinem Leben schon mehr als genug Hippogreife gestreichelt.
Wir besahsen Zuhause selbst einige, denn mein Vater züchtete verschiedene Rassen dieser Art.

Harry blieb als einziger vorne stehen.
Er hatte nicht mitbekommen das alle zurück gewichen waren und war sehr erschrocken als Hagrid ihn beglückwünschte.

Er machte einige Schritte auf Seidenschnabel zu und verbeugte sich, so wie Hagrid es erklärt hatte, vorsichtig vor ihm.
Der Hippogreif schien dies zu akzeptieren und verbeugte sich ebenfalls vor Harry.
Er schaffte es also ihn zu streicheln und noch bevor er sich umgucken konnte, setzte Hagrid ihn auf Seidenschnabels Rücken.

"Halt dich gut fest und pass auf seine Federn auf!", mit einem Sanften Klopfer brachte Hagrid Seidenschnabel dazu los zu rennen und die beiden hoben ab und flogen davon.

"So eine unnötige Show", hörte ich Draco zu den anderen sagen.

Die Zeit in der Harry unterwegs war, zeigte Hagrid uns einige Dinge im Buch und erklärte uns den richtigen Umgang und das Vorkommen der Hippogreifs.
In diesem Fach konnte ich glänzen.

Ich meldete mich fleißig und erzählte den anderen alles was ich wusste, auch von der Züchtung meines Vaters.
Die meisten hörten mir aufmerksam zu und auch Hagrid war begeistert über mein Wissen.
Zu meinem erstaunen hörte mir auch Draco zu und schien beeindruckt zu sein, das ich mich so gut auskannte.

Doch als Harry wieder bei uns landete, schien Draco alles vergessen zu haben worüber wir noch vor einigen Minuten geredet hatten.

Schnellen schrittes ging er auf Seidenschnabel zu.
Ich stand panisch auf und wollte ihm hinterher gehen, doch da war es schon zu spät.
Der Hippogreif Türme sich vor ihm auf und mit einem heftigen Hieb, erwischte er Draco am rechten Arm.
Dieser fiel zu Boden und als Seidenschnabel gerade drauf und dran war nochmals auf ihn los zu gehen, stellte sich Hagrid schützend vor ihn.
Mit einem Frettchen das er in die entgegen gesetzte Richtung warf, schaffte es Hagrid das Seidenschnabel von dem, auf dem Boden liegenden Jungen abließ.

Ich war besorgt, denn Draco krümmte sich am Boden hin und her.
Ich hatte selbst schon unschöne Begegnungen mit Hippogreifen gemacht als ich kleiner war, daher wusste ich das er sicherlich starke Schmerzen hatte.

"Es tötet mich! Es tötet mich!", rief er immer wieder.
Zugegeben, das war etwas übertrieben, doch die Verletzung die Seidenschnabel ihm zugefügt hatte begann bereits zu bluten.

"Er muss sofort in den Krankenflügel!", rief Hermine Hagrid zu, der mit der Situation sehr überfordert war.
Er hob den wimmernden Jungen vorsichtig vom Boden auf und ging los um ihn in den Krankenflügel zu bringen.

"Dämmliches Hühnchen, mein Vater wird davon erfahren!", schimpfte Draco unter Schmerzen während sich Hagrid noch kurz der Klasse zuwendete.
"Der Unterricht ist beendet! Harry, bring Seidenschnabel bitte zurück zu meiner Hütte."

Ich ging zu Harry, während ich Hagrid und Draco besorgt hinterher sah, und bot ihm an, ihm mit dem Hippogreif zu helfen.

Der rest der Klasse löste sich langsam auf, alle waren begeistert das der heutige Schultag früher endete.
Nur wir beide standen noch mit dem Hippogreif zusammen am Platz.
Behutsam verbeugte ich mich vor ihm und er tat es mir gleich.
Ich streichelte Sanft seinen Rücken. Die Federn waren weich und glänzten bei näherem hinsehen wie Diamanten im Sonnenlicht.

Harry hatte in der Zeit das Seil geholt, an dem Hagrid, Seidenschnabel hergebracht hatte und legte es ihm vorsichtig um den Hals.

Wir gingen zurück zu der Hütte und unterhielten uns auf dem Weg über Dracos egoistische Art.
"Der denkt auch er kann sich alles erlauben nur weil er ein Malfoy ist.", Harry ließ kein gutes Haar an Draco.
"Ich glaube er versucht sich nur vor seinen Freunden aufzuspielen. In Wahrheit ist er sicher nicht so Cool."

An der Hütte angekommen, banden wir Seidenschnabel an einen Pfahl und warteten darauf das Hagrid vom Krankenflügel zurückkehrte.
Dies geschah einige Zeit später und Hagrid war sichtlich aufgebracht.
Er machte sich große Sorgen.
Nicht nur um Dracos Wohlbefinden sondern auch über die Folgen des ganzen.
Natürlich versuchten wir ihn etwas aufzumuntern und redeten ihm gut zu.

"Bevor ich es vergesse, könntet ihr mir einen gefallen tun?".
Hagrid ging in seine Hütte und wir warteten einen Augenblick vor seiner Tür, bis er mit einer kleinen, silberfarbenen Dose in der Hand wieder raus kam.
"Könnt ihr die auf dem Weg zurück bei Mr, Malfoy abgeben, es ist nur eine Salbe die Madame Pomfrey mir mal angerührt hat.
Er soll sie auf die verletzte Stelle auftragen sobald sie verheilt ist, dann verschwinden die Narben, fast wie von alleine."

Ihm tat das ganze sehr leid, dass sah man in seinen Augen. Ich nahm die kleine Dose also entgegen und versprach das wir uns sofort auf den Weg machen würden.
Hagrid nickte uns dankend zu und wir gingen los, Richtung Krankenflügel.



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