Madame Pomfreys wunder Salbe

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Kurz vor dem Krankenflügel blieben wir beide stehen.
Den Weg kannte ich noch nicht, darum war ich froh das Harry mich begleitet hatte.

Ich wusste das er eigentlich keine lust darauf hatte Draco zu begegnen und bot ihm an alleine rein zugehen.

"Bist du dir sicher? Ihr beide versteht euch immerhin auch nicht sehr gut."
Ich lächelte und gab ihm mit einer winkenden Handbewegung zu verstehen das er gehen solle.
"Schon ok, wirklich. Ich werde mit dem Blondschopf schon fertig."
Harry lachte und stimmte mir zu, immerhin hatte er mitbekommen das ich mir von Draco nichts gefallen ließ.
Wir Umarmten uns noch schnell und schon war er um die nächste Ecke verschwunden.

Langsam öffnete ich eine der Türen zum Krankenflügel und schaute vorsichtig in den langen Raum hinein.
Da ich dort niemanden in den vielen Betten sah, machte ich einen Schritt hinein um einen besseren Überblick zu haben, und zu meinem großen bedauern erblickte ich nicht nur Draco Malfoy, sondern auch Pansy Pakinson.

Sie muss sofort hergeeilt sein als der Unterricht beendet wurde und sahs seitlich an Dracos Bett.
Sie hielt ihm gerade einen Teller mit Obst entgegen und himmelte ihn förmlich an.

Malfoy sahs auf seinem Krankenbett.
Sein rechter Arm war in verband gewickelt und mit einem langem Tuch hochgebunden wurden.
Er sah etwas mitgenommen aus und lehnte sich erschöpft an die lehne des Bettes.

Ich ahtmete tief ein, denn ich wusste das ich mir irgendwelche Sprüche anhören müsste sobald sie mich sehen würden.

Langsam versuchte ich die Tür zu schließen um ihre Aufmerksamkeit nicht sofort zu erregen, doch gerade als ich sie schließen wollte ertönte ein grelles quitschen und sie rastete mit einem lauten knall im Schloss ein.

Ich drückte meine Augen kurz zu und fühlte mich ertappt, denn ich war mir sicher das selbst meine Freunde den knall im Aufenthaltsraum gehört hatten.

Vorsichtig schaute ich in ihre Richtung und wie ich schon vermutet hatte, starrten sie mich beide an.
Nochmals ahtmete ich tief durch und ging den langen Weg zu Dracos Bett.

"Was willst du denn hier?", pampte Pansy mich wütend an und stand von ihrem Stuhl auf.
Sie stellte den Teller auf einen kleinen Tisch neben dem Bett, verschrenkte ihre Arme und stellte sich schützend vor Draco, als würde ich ihm etwas antuen wollen.

"Ich bin nicht freiwillig hier, keine Angst", gab ich ihr als Antwort.
"Hagrid schickt mich um etwas abzugeben".

Draco sah an Pansy vorbei zu mir und zog eine Augenbraue hoch.
"Was will der idiot? Haben er und sein Hühnchen nicht schon genug angerichtet? Der wird schon noch sehen was er davon hat".

Genervt lehnte ich meinen Kopf zur Seite damit ich ihn ansehen konnte, denn Pansy stand weiterhin zwischen uns.
"Ich soll dir eine Salbe bringen die Madame Pomfrey zubereitet hat, du sollst sie benutzen damit keine Narben zurück bleiben."
Ich hielt die silberne Dose in die Luft damit er sie sehen konnte und wackelte sie etwas hin und her.

Pansy schaute ihn an, sie war wohl immernoch misstrauisch darüber das ich dort war, doch mit einem leichten nicken gab er ihr zu verstehen das sie zur Seite gehen solle.
Natürlich tat sie das sofort, denn, so war ich mir ziemlich sicher, würde sie alles tun was er sagt.

"Soll ich dir erklären wie du sie anwenden musst oder willst du es selbst herausfinden?", ich schaute ihn genervt und dennoch fragend an, denn eigentlich wollte ich so schnell wie möglich wieder verschwinden.
Er zuckte mit seiner Nase und verdrehte die Augen.
"wenn es sein muss aber beeil dich".

Pansy gefiel dies überhaupt nicht.Sie nahm mir die Dose aus der Hand und lächelte mir auf eine arrogante Art und Weise zu.
"Das brauchst du nicht. Ich erkläre es ihm schon. Du solltest jetzt gehen, Draco braucht ruhe nach solch einer Tragödie".

Nicht nur ich, sondern auch Malfoy schauten Pansy ungläubig an.
Wir wussten wohl beide das sie mit Sicherheit keinerlei Ahnung davon hatte was zu tun war.
"Na dann, aber wendest du sie falsch an könnte ihm der Arm abfallen", log ich und schmunzelte etwas über ihren Entsetzen Gesichtsausdruck.

Auch Draco sah mich erschrocken an und dann sofort wieder zu Pansy, die die Dose zu inspizieren versuchte.
"Als hättest du Ahnung davon Pansy. Gib Scamander das Zeug wieder und geh. Wir sehen uns morgen".

Ich war etwas überrascht darüber das er Pansy wegschickte, doch stören tat es mich nicht.

Gekränkt darüber das Draco sie weg schickte, übergab sie ihm die Salbe und ging in richtung der beiden großen Türen.
Einen kurzen böswilligen Blick musste ich mir allerdings noch gefallen lassen bevor sie den Krankenflügel mit einem lauten Türknall verließ.

Ich setzte mich auf den Stuhl und begann Draco zu erklären was Hagrid mir über die Salbe gesagt hatte.
Ab und zu nickte er mir verständnisvoll zu und ich war mir fast sicher das ich noch nie so einen normalen Ausdruck an ihm gesehen hatte.

Während ich erzählte fiel mein Blick immer wieder auf seinen Arm.
Irgendwie tat er mir leid, es muss wirklich schmerzhaft gewesen sein.

"Tut es noch weh?", fragte ich ohne zu überlegen.
"Was? Warum interessiert es dich?", er schaute mich misstrauisch an und runzelte die Stirn.

"Als ich kleiner war ist mir etwas ähnliches auch passiert und ich weiß noch das ich mehrere Tage schmerzen hatte.", ich versuchte nett zu sein, denn meine frage war ernst gemeint.
Wir waren zwar keine Freunde, doch ich hatte mir wirklich Sorgen gemacht als er zu Boden fiel.

"Nein. Madame Pomfrey hat mir etwas gegen die Schmerzen gegeben. Ich spüre eigentlich gar nichts mehr."
Man merkte das er mir nicht antworten wollte, denn er drehte seinen Kopf weg um mich nicht ansehen zu müssen.

"Dann ist ja gut", sagte ich freundlich und stand vom Stuhl auf.
"Wenn du noch Fragen hast wegen der Salbe oder etwas vergisst, kannst du mich fragen. Allerdings nur unter der Bedingung das du vernünftig fragst".
Ich bekam zwar kein 'Danke' aus ihm raus, doch er nickte mir widerwillig zu.

Das reichte mir fürs erste und ich machte mich auf den Weg zur Tür.
"Hey Scamander", rief Draco mir hinterher und ich drehte mich nochmal zu ihm.
"mir fällt doch nicht wirklich der Arm ab wenn ich das falsch mache oder?".
Ich lachte etwas über seine Naivität.
Zog die Tür auf und ging hinaus.

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum der Griffindors verlief ich mich einige Male.Die Gänge wagen mir noch völlig neu und sahen fast alle gleich aus.
Endlich angekommen war dort niemand vorzufinden.
Ich ging also die Treppe zu den Schlafräumen hoch und stellte zu meiner Erleichterung fest das Hermine meine Schultasche mitgenommen hatte.
Im ganzen Trubel hatte ich sie einfach draußen stehen lassen.

Ich zog meinen Umhang aus, kramte das Skizzenbuch hervor und setzte mich auf mein Bett.
Ich blätterte die Seite mit dem noch unvollständigem Bild auf und dachte kurz über Draco nach.
Das heute im Krankenflügel war das erste mal das wir eine normale Unterhaltung führten, falls man das so nennen konnte.
Er war nicht so unhöflich gewesen wie die Male zuvor, was mich hoffen ließ das wir vielleicht doch noch einen normalen Umgang miteinander haben könnten.

Wir mussten ja keine Freunde werden aber zumindest sollten wir keine Feinde bleiben.





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