Theodore Nott

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Er legte eine Hand auf meine Wange und lächelte mich hoffnungsvoll an, "Geh jetzt.Du solltest schlafen. Wir sehen uns morgen beim Frühstück".
Ich schloss kurz die Augen, genoss seine Berührung und merkte wie mein Körper zu kribbeln begann.
Er strich von meiner Hand hinab auf meine Schulter, über meinen Arm und nahm schließlich meine Hand.
"Ja wir sehen uns morgen, sorg dafür das Theo auch zum Frühstück kommt, ich will ihn auch nochmal sehen bevor ich abreise", sagte ich lächelnd, doch im nächsten moment zogen sich meine Mundwinkel hinunter.
Meine Augen rissen sich auf und ich starrte Draco erschrocken in die Augen.

Die ganze Zeit über hatten wir uns über Dracos Eltern unterhalten, doch in diesem Moment schoss mir ein völlig anderer Satz durch den Kopf.
'Unsere Eltern arbeiten zusammen'
Dieser Satz.
Er kam aus Theos Mund als ich ihn fragte, wo sie die Tage gewesen waren.

Draco sah mich besorgt an und zog die Augenbrauen zusammen, "Selina? Was ist los".
Ich wurde Blass, spürte wie Verzweiflung in mir aufstieg.
Ohne ihm zu antworten, ließ ich seine Hand los und ging ich an ihm vorbei.
"Selina?", rief er verwirrt und eielte mir hinterher, "Wo willst du hin?".
Er konnte mir kaum folgen und griff schließlich nach meiner Hand als er mich einholte.
Ich drehte mich zu ihm um und hatte bereits wieder Tränen in den Augen.
Ich unterdrückte sie, doch Wut stieg stattdessen in mir auf.
Draco sah mich verwundert an, "Was ist los? Wo willst du so plötzlich hin?".
"Theo.", sagte ich mit wütendem Unterton und sah wie Dracos Pupillen sich vergrößerten.
Er wusste sofort was ich meinte und ließ ruckartig meine Hand los.
"Theo und du, ihr wart beide weg.Er hat gesagt eure Eltern arbeiten zusammen!".
Ich schrie nicht, erhob aber meine Stimme.

Draco atmete einmal tief durch, doch sagte nichts.Stattdessen nahm er wieder meine Hand und ging los.
Ich folgte ihm widerwillig,"Was wird das?".
Er ging weiter und schielte nur einmal zu mir hinüber,"Du willst doch zu ihm oder? Ich lasse dich sicherlich nicht alleine gehen".
Wir gingen hinunter in die Kerker und als wir beim Eingang des Gemeinschaftsraumes ankamen, stoppte Draco.
"Versprech mir nicht auszurasten, klar? Und schrei hier unten nicht zu sehr rum".
Auch wenn ich innerlich bereits brodelte und mir ausmalte, Theo in seinen Hintern zu treten, dafür das er mich angelogen hatte, nickte ich Draco nur mit zusammen gepressten Lippen zu.

Wir gingen hinein und an der Treppe zu den Schlafsäälen stoppte ich und warf Draco einen erwartungsvollen Blick zu.
Er verdrehte kurz die Augen und ging mit den Händen in den Hosentaschen hinauf.
Plötzlich blieb er stehen und winkte mir genervt zu,"Komm. Das die Treppen nicht von Mädchen betreten werden können, war beim letzten mal nur eine Lüge.Den Zauber haben wir schon lange umgangen."
Ich sah verwundert zu ihm, doch hob sofort meinem Rock etwas an und eilte die Treppe hinauf.

Wir gingen an einigen Räumen vorbei, bis wir schließlich an einer dunkelgrünen Tür ankamen.
"Er schläft sicherlich schon", sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen, doch ich ging bereits an ihm vorbei und öffnete die Tür. "Gleich nicht mehr".
Als ich das Zimmer betrat, merkte ich sofort das es den beiden gehörte.
Man sah förmlich das hier Reinblütrige Zauberer lebten.
Anders als in unserem Schlafraum, hatten die beiden riesige Himmelbetten, in denen mindestens zwei Leute Platz hatten.
Alles sah teuer und vornehm aus.
Auf einer Seite stand vor einem Fenster, ein großer hölzerner Schreibtisch, auf dem viele Quidditch Untensilien lagen und zwei Besen hingen daneben an der Wand, genau wie es sich für zwei der besten Spieler der Slytherin Mannschaft gehörte.
Ein riesiger gemusterter Teppich lag in der Mitte des Raumes und zwei prachtvoll verzierte Schränke standen gegenüber der Betten.

Ich ging hinüber zu den Betten, doch niemand lag darin.
Mir fiel sofort auf welches der beiden, zu wem gehörte.
Das war ziemlich offensichtlich, denn neben einem der Betten, lag eine offene Zigarettenschachtel auf einem kleinen Tisch.
Ich sah zu Draco, der die Tür schloss und sich mit den Schultern zuckend auf sein Bett setzte.
Plötzlich öffnete sich eine zweite Tür im Raum.
"Da bist du ja Draco.Ihr wart ziemlich lange auf dem Ball.Wie wars denn?".
Theo, der sich gerade die Haare mit einem Handtuch trocken rubbelte, kam Oberkörper frei und nur in Jogginghose ins Zimmer.
Er sah grinsend zu Draco hinüber und schien mich erst nicht zu bemerken, bis Draco ihn mit angespanntem Gesicht und einem kleinen nicken in meine Richtung, darauf aufmerksam machte.
Theo drehte sich zu mir und ließ vor schreck das Handtuch fallen.
Er riss die Augenbrauen hoch und bückte sich hastig hinunter um das Handtuch aufzuheben,"Was machst du denn hier?", fragte er und schwang das Handtuch über eine Schulter.
Er klang erschrocken, doch lächelte schnell wieder.
Voller freude offene er weit seine Arme und erwartete eine liebevolle Umarmung,"Hast du mich etwa schon vermisst?".
Mein Blick untersuchte sofort seine Unterarme, zu groß war die Angst, dort die Markierung der Todesser zu finden, doch zu meiner Erleichterung war dort nichts zu sehen.

Sometimes, the right Place is a PersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt