Am nächsten Morgen wachte ich auf einem unglaublich guten Geruch auf. Kaffee. Er versüßte nicht nur meine letzten Tage oder Wochen. Er hielt mich am Leben.
Ich öffnete meine Augen und versuchte die Quelle zu finden. Neben der Schreibmaschine befanden sich eine To-Go Cup, ein belegtes Croissant und eine kleine Notiz, die mit meiner Maschine geschrieben wurde.
"Guten Morgen, Süße.
- E."Ich hörte das beruhigende Geräusch der Dusche, das fließende Wasser ließ mich denken, Enid duschte gerade.
Es war schon 9:35, an einem Samstag. Ich schlief noch nie so lange. Der erlebnisvolle Abend hatte wohl seine Wirkung. Meine Ohnmacht, die Feier und Du, Cara Mia. Du warst gestern tatsächlich besonders.
Ich ließ meine Gedanken frei und spielte immer wieder dieselbe Szene ab. Mir wurde heiß, ich atmete schneller und ohne es zu merken biss ich auf meine Lippen.
- "Guten Morgen, Wednesday." - begrüßte mich Enid.
Sie kam aus dem Badezimmer in einem hellrosanen Handtuch umgewickelt. Ihre nasse Haare tropften auf ihre Schulter, auf das Handtuch, sogar auf ihre Beine.
- "Warum schaust du mich gerade so an?" - fragte sie grinsend.
- "Khm. Du machst den Boden nass." - räusperte ich meinen Hals.
- "Aha. Den Boden. Ich verstehe." - lachte Enid laut auf und ging zu ihrem Bett. - "Ich habe dir Frühstück mitgebracht."
- "Ich habe es gesehen, danke." - sagte ich.
Bevor ich nach dem Kaffee greifen konnte, sah ich, dass Enid mich wunderlich anschaut.
- "Ich habe dich noch nie mit offenen Haaren gesehen."
Ich fasste zu meinen, im Normalfall geflochtenen, Zöpfen und merkte, dass meine Haargummis verschwunden sind. Meine Augen weiteten sich und kurz darauf wühlte ich schon mein Bett durch.
- "Wo sind sie denn?!" - fragte ich genervt.
Als nächstes spürte ich, wie zwei Arme mich von hinten fest umarmten.
- "Es ist kein Weltuntergang, Wednesday. Nur wir zwei sind hier." - flüsterte Enid mir zu.
Enige Sekunden später erwachte ich aus ihrer Hypnose. Ich stoß sie weg und suchte weiter.
- "Ich muss meine Haare machen, aber ich finde die Haargummis nicht mehr." - sagte ich panisch.
- "Vorschlag: Ich gebe dir zwei von meinen und dafür darf ich deine Zöpfe flechten."
- "Keine Chance. Ich erlaube niemandem meine Haare anzufassen."
- "Ironisch, denkst du nicht? Aber weißt du was? Ungeflochten siehst du auch hübsch aus." - zwinkerte sie mich an.
Mein wütender Blick schien Enid auch nicht unbedingt zu stören. Sie blätterte ihr Magazin auffällig weiter und ignorierte mich dabei.
- "Okay." - verdrehte ich meine Augen.
- "Frag mich nett und ich sehe, was ich tun kann." - verachtete sie mich.
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Die Wenclair Story - Gegensätze ziehen sich an (In Bearbeitung)
RomanceWie wird aus einer ungewollten Freundschaft eine tiefe Romanze? Auf diese Frage werden wir demnächst die Antwort finden. Die Geschichte basiert auf die bekannte Netflix Serie Wednesday und findet gleich nach dem Ende der ersten Staffel statt. Aus de...