Kapitel 22 - Die Zwillinge (Part 1)

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Divina's POV:

Ich: Hast du mit Wednesday geredet?

Eniee Meenie: Ein bisschen. War aber bei weitem nicht genug. Sie war danach auch sehr schnell weg. Hast du?

Ich: Nope. Hab zu viel Angst.

Eniee Meenie: Div, Yoko liebt dich ÜBER ALLES. Ich weiß ganz genau, dass sie das verstehen wird.

Ich: Keine Ahnung E. Ich weiß nicht mal, wo ich anfangen sollte.

Eniee Meenie: Ganz am Anfang.

Am Anfang?

Ich seufzte laut.

Den Anfang kannte niemand. Zumindest lebte ich bis gestern in dem Glauben, dass niemand darüber wusste. Es war ein gut gesichertes Geheimnis zwischen Kent, Mama und mir.

Doch glauben sollte man nur in der Kirche, hat mir meine Oma immer gesagt. Eine weise, alte Dame, die trotzdem zu früh von uns gegangen ist.

War das vielleicht der Anfang? Als wir Oma, nach 7 schmerzhaften und kranken Monaten, vergraben mussten?

Nein. Noch früher.

Aber wie erkläre ich meiner Freundin, dass mein Papa, nein, eher Erzeuger, der Grund dafür war, weshalb ich Tyler aus dem dunklen Keller geholt habe? Weswegen letztendlich auch Enid gefoltert und fast umgebracht wurde?

Das beruhigende Geräusch der Dusche hörte plötzlich auf. Nicht viel später kam Yoko, mit einem dunkelgrünen Bademantel um den Körper und einem hellgrünen Handtuch um ihre schwarzen Haarsträhnen gewickelt, aus dem Badezimmer.

Grün war meine Lieblingsfarbe. Yoko trug fast ausschließlich nur schwarze Klamotten, aber wenn wir in unserem kleinen Zimmer waren, zog sie sich gerne meine Sachen an.

Obwohl wir keine Sekunde geschlafen haben, sah sie frisch aus. Aber das war kein Wunder. Als ein Vampir hat sie eigentlich gar keinen Schlaf für das Alltagsleben gebraucht. Sie schlief nur, wenn sie die unnötige Zeit nicht anders verbringen konnte. Deswegen schlief sie jeden Abend eng angekuschelt mit mir. Sie wusste, wie sehr ich das liebte.

Diese Eigenschaft hätte ich auch gerne gehabt. Mir haben die letzten 24 Stunden nichts Gutes getan. Ich war müde, mein Kopf trommelte, meine Gliedmaßen taten unglaublich weh. Aber wie könnte ich schlafen, wenn ich viel zu viel zum Verbergen hatte?

Ich lächelte sie an, nachdem sie mich anschaute.

- „Wow, du bist ein Meisterwerk meine Liebe."

Sie wurde schnell rot im Gesicht. Ihre blasse Haut verriet sie sofort, wenn sie verlegen war. Sie schmunzelte ein bisschen und kam zu mir auf das Bett. Sie drückte einen schnellen Kuss auf meine Lippen und führte ihren Daumen entlang meinen erschöpften Augen.

- „Wie geht's dir? Hast du Hunger? Wenn du heute nicht ausgehen willst, dann kann ich mich schnell anziehen und dir etwas zum Essen holen! Was möchtest du denn? Ich weiß, du liebst den Frühstücksteller im Weathervane, hättest du Lust darauf? Ich könnte in einer halben Stunde wieder da sein! Wenn du jetzt schon Hunger hast, es gibt deinen Lieblings-Müsliriegel in der Schublade. Ich habe sie dir gestern gekauft, aber dann warst du nicht da und ich dachte du bist mit Freunden weg, also habe ich sie in die Schublade gesteckt." – zuckte sie mit den Schultern, doch erst dann fiel ihr auf, was sie sagte. – „Oh, fuck, sorry, das wollte ich nicht...nein, das war nicht so...okay, ich glaube, ich gehe jetzt." - wollte sie, ohne auf meine Antwort zu warten, aufstehen.

Aber ich griff noch rechtzeitig nach ihrer Hand und zog sie zurück.

- „Setz dich hin du Verrückter!"- schüttelte ich meinen Kopf.

Die Wenclair Story - Gegensätze ziehen sich an (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt