Kapitel 12 - Cardigan

669 47 3
                                    

Enid's POV:

Argh. Es sollte doch nicht so schwierig sein einzuschlafen.

Seit Stunden starrte ich nur die Decke an. Mein Kissen war zu warm, die Decke hing halbwegs aus der Bettwäsche, meine Haare blieben an Knöpfen hängen, meine Uhr auf meinem Nachttisch leuchtete viel zu hell, aber auf meiner anderen Seite war es viel zu dunkel. Wenn ich mit meinem Handy Candy Crush spielen wollte, kam diese eine Mücke angetanzt, die ich seit Wochen nicht fangen konnte. Statt mich zu entspannen, erinnerte mich Musik nur an...

- "Wednesday, bist du wach?" – rief ich ihr unüberlegt zu.

Knurrend drehte sie sich von einer Seite auf die andere, um auf ihre eigene Uhr zu schauen. Ich wusste, dass sie es hasste beim Schlafen gestört zu werden, also war es keine Überraschung, als sie mir seufzend und gereizt antwortete.

- "Jetzt bin ich es, Enid, was ist?"

- "Ich kann nicht schlafen." - sagte ich etwas traurig.

Obwohl es dunkel war, war es mir ganz bewusst, dass sie gerade ihre Augen verdrehte. Meine Annahme wurde schnell bestätigt.

- "Warum sollte mich das interessieren?"

- „Wow, gemein."

Diesmal war ich diejenige, die genervt seufzte, aber meine Gereiztheit hielt nicht lange an. Ich drehte mich schmunzelnd auf meine Seite, um direkt auf Wednesday schauen zu können.

- "Ich denke oft daran, was im Park passiert ist." – biss ich auf meine Unterlippe.

Ich überlegte oft dieses Thema anzusprechen. Ich wusste nur nicht wie. Aber Dank meinem übermüdeten Zustand war mir Wednesday's immer überaus ehrliche Reaktion weniger von Bedeutung als endlich eine klare Antwort zu bekommen.

Zumindest dachte ich das in dem Moment. Nichts hätte mich jedoch darauf vorbereiten können, wie dieser eine Satz später unser Leben komplett auf den Kopf gestellt hatte. Aber schön langsam.

- "Nicht du auch noch, Enid." – legte Wednesday ihr Kissen über den Kopf. – „Tyler ist in Gewahrsam. Ich habe mich mehrmals vergewissert, dass es auch so bleibt." - murmelte sie ablehnend.

- "Wednesday, das habe ich jetzt eigentlich nicht geme-...warte einen Moment." – setzte ich mich schnell auf. – „Wie meinst du, dass du dich mehrmals vergewissert hast?"

Sie schmiss das Kissen an das andere Ende des Bettes und stützte sich mit ihren Armen auf.

- "Tja, ich wollte der Tatsache nachgehen, dass er wieder in die Psychiatrie eingewiesen wurde."

Als würde Wednesday nach ihren Worten suchen, spielte sie nervös mit ihren Händen und atmete einmal tief durch.

- „Also habe ich Tyler in der letzten Woche öfter im Krankenhaus besucht."

W-Was?! Habe ich das richtig gehört?

- "Scheiße, Wednesday." – beugte ich mich so weit vor, dass ich meine Ellenbogen gegen mein Knien lehnen konnte. – „Erzählst du mir gerade, dass du dich seit mehreren Tagen heimlich mit Tyler triffst?" - fragte ich erbittert.

- „Enid, er war nicht bei sich. Er war die ganze Zeit über sediert und zum Bett gefesselt." – sagte Wednesday mit einer unverständlichen Ruhe in der Stimme. – „Wir haben uns nicht direkt getroffen. Ich habe mit dem neuen Sheriff abgemacht, dass ich einmal am Tag nach ihm sehen kann."

- „Einmal am Tag?!" – stand ich wütend auf. – „Sag mir, dass du das jetzt nicht ernst gemeint hast." – schloss ich meine Augen darauf erhofft, dass sie mir recht gibt.

Die Wenclair Story - Gegensätze ziehen sich an (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt