Kapitel 28 - Vernichtet

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- "Schaut mal, Wenclair ist da! - schrie Xavier laut.

- "Was?" - fragte ich verwundert.

- "Das ist euer Ship-Name. Wednesday und Sinclair."

- "Ehm, was? Warum Ship-Name? Beste Freundinnen haben sowas doch nie." - blabberte Enid angespannt.

Ja. Enid ist noch nicht bereit den Status unserer Beziehung mit ihren Freunden mitzuteilen. Ich sagte nichts, obwohl mir bei dem Gedanken an den Worten "beste Freundinnen" ein wenig unwohl wurde.

- "Verschwinde Xavier." - schickte Bianca ihn weg. - "Heey ihr beiden, was wollt ihr denn trinken? Wir haben Bier, Jellyshots, Champagne und..."

- "Ein Saft wäre mir lieber." - sprach Enid dazwischen.

- "Öhm...okay. " - guckte Bianca überrascht. - "Die stehen drüben auf dem Tisch. Wenn ihr noch etwas braucht, kommt gerne zu mir."

Mit dieser Ansprache lief Bianca zu Ajax, um ihn zu begrüßen.

- "Soll ich dir auch etwas mitnehmen, Wednesday?" - streichelte Enid meinen Arm.

- "Nein."

- "Okii, ich bin gleich wieder da. " - sagte sie glücklich.

Sie verschwand nach einigen Ausgenblicken, wohingegen ich nur an der Tür stehen blieb. Unzählige schwitzende und herumtanzende Menschen, laute Musik und viel zu viel Alkohol. Alleine schon deswegen hätte ich kotzen können.

Ich bereute meine Anwesenheit innerhalb von dreißig Sekunden. Mir wurde erneut schwindelig. Ich kriegte kaum Luft, meine Hände zitterten.

Ich drängelte mich durch den großen Gruppen und ging auf die Terrasse. Anscheinend reichten ein Stück Pizza und einige Pommes nach tagelangem Hungern nicht aus. Ich schloss flüchtig meine Augen und ballte dabei meine Hand zur Faust.

- "Wednesday, geht's dir gut?" - hörte ich auf einmal eine besorgte Stimme.

- "Partys sind nicht meine Lieblingsbeschäftigungen" - antwortete ich dumpf. - "Alles Gute zum Geburtstag. Enid hat dir etwas gekauft." - drehte ich mich zu Yoko.

- "Danke, Wednesday." - lächelte sie mich an. - "Sie ist sehr froh darüber, dass du mitgekommen bist."

Ich schaute verunsichert zu ihr, als sie sich auf den einzigen Stuhl setzte.

- "Würde dich stören, wenn ich eine rauchen würde?"

- "Wenn du das Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, eingehen möchtest, werde ich dich davon natürlich nicht abhalten."

Sie schüttelte lachend den Kopf und machte ihre Zigarette an.

- "Unglaublich, wie sehr du dich für Enid verändert hast."

- "Ich habe mich nicht verändert."

- "Girly, du stehst gerade draußen in der Kälte, auf einer Party, zwischen 40 Menschen, nur damit deine Freundin ein bisschen Spaß haben kann." - machte Yoko ihre Jacke zu. - "Du kannst mir nicht einreden, dass du das für alle machen würdest."

Meine Augen weiteten sich, aber eher ich etwas sagen konnte sprach Yoko weiter.

- "Ja, ich weiß von euch Bescheid."

- "Was hat sie dir erzählt?" - fragte ich gefasst.

- "Enid? Nichts." - zog sie an ihrer Zigarette. - "Aber ich kenne meine beste Freundin. Sie verhält sich seit Wochen anders."

- "Wie anders?"

- "Sie weint nicht mehr jeden Tag. Sie schmunzelt, wenn du ihr eine Nachricht schreibst. Wenn wir sie fragen, ob sie irgendwo hingehen möchte, fragt sie, ob du auch mitkommen darfst. Kleine Signale." - sagte sie und schaute mir in die Augen. - "Verletze sie, aber nie wieder, Wednesday. Das war eine harte Tour letztes Mal."

Die Wenclair Story - Gegensätze ziehen sich an (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt