Kapitel 38 - Der Addams-Fluch

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Die Geschichte nahm eine ganz dunkle Wendung nachdem wir bei meinen Eltern ankamen. Die aufgedeckte Geheimnisse veränderten plötzlich alles.

Aber schön langsam.

- "Ach, meine kleine Giftschlange, wie sehr ich dich vermisst habe!" - öffnete mein Vater das Tor zur Addams Villa. - "Kommt schnell rein, Grandmama kocht gerade etwas besonderes für euch!"

Lurch packte unsere Koffer und lief in das Haus rein. Ich nahm meinen kleinen Rucksack und wollte ähnlich handeln, als ich Enid weiterhin im Auto sitzen sah.

- "Ist alles in Ordnung, Enid?" - fragte ich und öffnete ihre Tür-Seite.

Sie knackte mit ihren Fingern und starrte vor sich hin. Wie von einem Geist besessen schaukelte sie nach vorne und zurück. Auf ihrem blassen Gesicht waren ihre blutende Lippen sofort bemerkbar.

- "Ich weiß nicht, ob ich das kann." - sagte Enid plötzlich.

Ich beugte mich nach unten, damit ich leichter in ihre Augen schauen konnte.

- "Was denn, Liebes?"

- "Ich weiß nicht, ob ich da reingehen kann." - sammelten sich Tränen in ihren Augen. - "Was wenn sie mich nicht mögen? Das könnte ich nicht ertragen."

- "Rutsche ein bisschen auf die Seite." - stieg ich nochmal ins Auto ein.

Enid weinte panisch, wobei ich genau wusste, was zu tun ist. Ich hob meinen rechten Arm hoch, woraufhin Enid sich auf mich fallen ließ.

- "Enid, meine Mutter verehrt dich. Im Gegensatz zu meiner restlichen Familie, ist sie gar nicht so einfach zu beeindrucken. Dir ist es in einigen Minuten gelungen, sie um deine Finger zu wickeln." - sagte ich.

- "Das war noch damals, als ich noch nicht mit ihrer Tochter geschlafen habe." - sprach sie sarkastisch mit einem verängstigten Blick.

- "Warum liegt dir so vieles daran, dass sie dich mögen?" - fragte ich verwirrt.

- "Wenn mich schon meine Familie verstoßen hat, weil ich eine riesige Enttäuschung bin, dann solltest du zumindest deine komplette, liebevolle Familie behalten können. Ich will dich nicht auch noch kaputt machen. Ich sollte vielleicht zurück zu Nevermore gehen."

- "Unsinn." - streichelte ich ihr, vor Weinen rot angelaufenes, Gesicht. - "Du bist keine Enttäuschung. Du bist tatsächlich ein perfektes Wesen. Wenn das dein eigenes Fleisch und Blut nicht erkennt, dann sind sie nicht deine wirkliche Familie. Manchmal ist eine gewählte Familie viel mehr wert, als deine DNA."

- "Wednesday...würdest du, bitte, meine gewählte Familie sein?" - fragte Enid schluchzend.

- "Siempre, cara Mia." - grinste ich leicht.

- "Ich liebe es, wenn du Spanisch sprichst." - guckte sie mich spielerisch an.

- "Y te amo mucho." - drückte ich ein kleines Küsschen auf ihre Stirn. - "Bist du bereit?"

Sie holte einige Male tief Luft und wischte ihre Tränen ab.

- "Ja, lass uns gehen!" - sagte Enid entschlossen.

Nach einigen Stunden später lockerte sich endlich die Stimmung. Wir saßen alle im Wohnzimmer, umgeben von von sich bewegenden Teppichen, Gemälden und Pflanzen, die uns alle auf einem Happ essen könnten. Der Leichengeruch von dem Friedhof nebenan und das dunkle, regnerische Wetter machte diese schreckliche Situation angenehm und genießbar.

- "Ich bin so überaus froh, dass ihr gekommen seid." - lächelte uns meine Mutter an.

- "Ich bin auch froh darüber! Die frittierten Frösche waren auch unglaublich lecker, vielen Dank, Grandmama." - sagte Enid ehrlich und glücklich.

Die Wenclair Story - Gegensätze ziehen sich an (In Bearbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt