Life goes on.

37

Als das nächste Mal die Tür geöffnet wird, kommt Benny herein. Sein Blick ist besorgt, wird aber sofort weich, als er mich sieht. „Hey!" sagt er, vergräbt seine Hände in den Hosentaschen und kommt lächelnd auf mich zu. Ich springe von meinem Bett auf und falle ihm um den Hals. „Ich habe dich vermisst!" flüstere ich gegen seine Schulter. Er lacht leise und löst sich dann aus meinem Klammergriff, allerdings nur um  seine weichen Lippen auf meine zu legen. Ich schließe meine Augen und erwidere den Kuss, in der Hoffnung, dass alles so wird wie vor ein paar Wochen... Vor Tarik. Ich höre, wie Benny an meinen Lippen und Cleo in meinem Kopf laut aufstöhnen. Allerdings klingt es von Cleo ehr genervt. Ich verdränge sie schnell wieder in den hinteren Teil meines Kopfes und ziehe Benny langsam auf mein Bett. Er vertieft den Kuss noch etwas und ich bin wunschlos glücklich. „Lass uns spazieren gehen!" bringt Benny hervor und löst seine Lippen entschuldigend von meinen. Dann führt er mich, einen Arm um meine Taille geschlungen zum Empfang und trägt und aus. Wir gehen zum ersten Mal in den Garten der Anstalt, der zugegebener Maßen wirklich schön ist, und setzen uns auf eine von Blumen umwucherte Bank. Eine Zeit lang sagt niemand von uns beiden etwas. Dann beginnen wir beide gleichzeitig zu sprechen. „Also..." sagt Benny. „Ich..." sage ich. Wir schauen uns kurz überrascht an, lachen dann aber schallend los. „Du zuerst!" Sage ich irgendwann. „Okay... Also... Was ist das zwischen dir und Tarik?" Ich hole kurz Luft und will dann zu einer Erklärung ansetzen, aber plötzlich werde ich wieder von Cleo verdrängt. Ich spüre, wie sie die Kontrolle übernimmt und sich meine Augen kurz verdrehen. Dann bin ich mal wieder nur das kleine Stimmchen im Kopf meines eigenen Körpers.

*

Endlich konnte ich die Kontrolle übernehmen und Aimee verdrängen! Irgendwie hat mich Tariks Name dominieren lassen. „Ich liebe ihn und er liebt mich!" sage ich mit meiner kalten Stimme zu Benny, dessen Augen sich weiten und dessen Mund sich leicht öffnet. Ja! Das hat gesessen! Erst küsst er Aimees Lippen und kurz darauf verkünde ich ihm durch die selben Lippen, dass ich jemand anderes liebe. Seine Unterlippe zittert kurz, dann schluckt er und fragt mit zittriger Stimme: „Und was ist dann mit uns?" Ich lache kurz auf. „Mit UNS ist gar nichts!" Er schüttelt verwirrt seinen Kopf und seine blonden Haare wippen. „Aber... Aimee... Was soll das denn?" Ich schließe die Augen kurz, weil ich verhindern muss, dass Aimee zu aufdringlich wird. „Hör zu! Ein UNS hat es nie gegeben!" Dann stehe ich auf und laufe durch die Rosenhecken. Ich hasse diese Blumen! Sie haben Stacheln und stehen für die Liebe! „Warte! Ich darf dich nicht alleine lassen!" schreit Benny und ich laufe noch etwas schneller, merke aber schnell, dass dieser Körper nicht fürs Rennen gemacht ist. Ich verlangsame etwas und lasse mich hinter der nächsten Hecke ins hohe Gras fallen. Ich höre, wie er vorbei läuft, dann wird mir plötzlich schwarz vor Augen und ich muss mich übergeben. Dieses Miststück! Im nächsten Moment spürte ich auch schon, wie sie stärker wird und ihre Stimme verlässt meinen Mund. „Benny! Warte!"

*

„Warte Benny!" Ich rapple mich auf und laufe so gut ich noch laufen kann hinter ihm her. „Bitte!" Er bleibt stehen und als er sich umdreht blickt er mich mit eiskalten Augen an. „Es tut mir so leid!" Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und strecke meinen Arm nach ihm aus. „Komm nicht näher!" zischt er und geht zur Sicherheit noch einen Schritt zurück. „Benny! Es..." Ich weiß nicht, wie ich es ihm erklären soll... Er zieht eine Augenbraue hoch. „Es... Das was eben passiert ist... das war..." Ich breche ab, weil ich mir vorstellen kann, wie verrückt das klingt. Vielleicht liegt das daran, dass du verrückt bist! Höre ich Cleos Stimme in meinem Kopf und mir friert mein Herz ein, als ich realisiere, wie präsent sie noch ist. Benny schüttelt seinen Kopf, kommt auf mich zu, packt meinen Arm und zieht mich zum Gebäude zurück. Er trägt uns aus und bringt mich auf mein Zimmer. Ohne sich zu verabschieden, dreht er sich um, verschließt die Tür und geht. „Du hast alles kaputt gemacht!" schreie ich und schlage meinen Kopf gegen die Wand. Dann sacke ich kraftlos zusammen und breche in Tränen aus.

Hey meine Freunde ;)

Ja, ihr lest ganz richtig! Auch ich bin mal wieder von den Toten auferstanden! :D

Zuerst einmal ein riesen Dankeschön, für eure Geduld, die fast 250 Reads, die 31 Votes,... Ihr seid wirklich super! Nur mit den Kommis könntet ihr noch etwas aktiver werden... ;)

Auf dem Bild seht ihr Benny *-*

Bis zum nächsten Mal und schöne Pfingsten!

LG PeerlessMystery