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Nachdem ich mehrere Minuten reglos am Boden gelegen bin, höre ich ein Klopfen am Fenster und da ich weiß, dass das nur Tarik sein kann und ich ihn jetzt gerade einfach nicht sehen möchte schreie ich nur: „Geh weg!" Eine Zeit lang ist es still, dann klopft es wieder, dieses Mal allerding an meiner Zimmertür. Hilflos schreie ich: „Lasst mich doch einfach alle in Ruhe!" Dann schluchze ich laut auf. Ich höre wie die Tür geöffnet wird und merke, wie mir jemand eine Hand auf den Rücken legt. Ich versuche sie sofort abzuschütteln, aber die Hand greift nach meiner Schulter und hält mich fest. „Aimee!" sagt Joanna und ich blicke auf. „Alles wird gut!" Ich schüttle langsam meinen Kopf und starre zu ihr hoch. „Nichts wird gut! Nie wieder!" flüstere ich und sehe, dass Joannas Augen etwas feucht werden. Sie lässt sich allerdings nichts anmerken und packt mich unter den Armen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zieht sie mich hoch und führt mich in ihren Hypnoseraum. „Setz dich!" sagt sie und als ich ihrer Forderung nicht nachgehe, drückt sie mich einfach auf das Sofa herunter. „Bitte Aimee. Konzentriere dich!" Ich beschließe nicht zu reagieren und schaue sie einfach weiterhin schweigend an. „Warum bist du so aufgelöst? Was ist passiert?" fragt sie jetzt. Da ich aber immer noch keine Lust habe zu reagieren, meldet sich Cleo wieder zu Wort. Du bist so ein Nichtsnutz! Lass mich das machen! Joanna scheint zu bemerken, dass etwas nicht stimmt. „Aimee? Aimee, was ist los?" fragt sie panisch und packt mich bei den Schultern. Dann ist es zu spät.

*



Ich öffne langsam die Augen und merke, dass ich immer noch auf dem Sofa liege. „Was ist passiert?" frage ich Joanna, die mir gegenüber auf einem Stuhl sitzt. „Du sahst plötzlich so geschockt aus und da habe ich dann eins und eins zusammen gezählt und zu meinen Hypnosemitteln gegriffen. Ich hatte dann ein sehr anregendes Gespräch mit Cleo und Pieter." Ich zucke zusammen und meine  Augen weiten sich. „Wer ist Pieter?" Joanna sieht mich überrascht an. „Das weißt du nicht?" Ich schüttle den Kopf und sie erklärt mir: „Auch er ist eine der Persönlichkeiten, die... in dir... leben. Aber vielleicht kennst du ihn besser unter dem Namen 'Innere Stimme'?" Ich nicke. „Pieter hat dir in den letzten Wochen immer Unterstützung gegeben. Ich denke er will dir nichts Böses... Cleo allerdings... Sie würde gerne die gesamte Kontrolle haben und weiß mehr, als sie mir verraten wollte. Sie ist sehr... angsteinflößend." Ich stimme ihr zu. „Und wo sind die beiden jetzt? Ich höre niemanden!" Joanna lacht. „Sie sind irgendwo in deinem Unterbewusstsein!" Ich nicke. Macht Sinn! Dann fällt mir etwas ein. „Joanna? Ist es möglich, dass die verschiedenen Persönlichkeiten in einem Körper unterschiedliche Meinungen und Gefühle haben können?" Sie nickt. „Ja, das ist nicht nur möglich, sondern auch sehr wahrscheinlich. Sie teilen sich zwar ein Gehirn und ein Herz, allerdings spiegeln diese immer die Emotion am stärksten wieder, von demjenigen, der gerade am meisten Kontrolle hat. Manche können sogar die Emotionen der anderen Persönlichkeiten spüren, wenn sie gerade die volle Kontrolle haben. Das kann aber nur passieren, wenn diese schon sehr stark ausgeprägt sind. Warum fragst du das?" Ich ignoriere ihre Frage und stelle ihr einfach noch eine. „Und können diese Emotionen auch etwas in einander übergehen?" Joanna nickt wieder. „Ja, auch das kann durchaus möglich sein. Warum fragst du das alles?" Ich beschließe ihr es und hole einmal tief Luft, bevor ich anfange zu erzählen. „Also, wie du weißt, war ich ja mit Benny zusammen, als ich hierher kam. Dann habe ich Tarik kennengelernt und plötzlich hatte ich Gefühle für beide. Bei Tarik ist Cleo dann das erste Mal ausgebrochen und sie hat ich geküsst. Als ich dann endlich die Kontrolle zurück hatte, habe ich ihn natürlich zurück gewiesen und ziemlich verwirrt. Das nächste Mal war heute bei Benny. Als wir uns gerade wieder vertragen hatten, hat Cleo ihm gesagt, dass sie und Tarik sich lieben. Er wusste natürlich nicht, mit wem er es  zu tun hat und als ich ihm das erklären wollte, wusste ich nicht wie. Er ist dann wütend gegangen und hat mich sauer zurück gelassen... Deswegen."  Joanna atmet scharf die Luft aus. „Das ist eindeutig ein Problem, aber wie wäre es, wenn du genau das den Beiden mal erzählst? Dann wissen sie mit wem sie es zu tun haben und können das nächste Mal richtig reagieren." Das könnte gehen. Ich lächle. „Pieter!" Joanna schaut mich erst fragend, dann erfreut an. „Ist er zurück?" Ich nicke genauso erfreut. „Was hat er gesagt?" „Er sagte, dass er mit deinem Plan einverstanden ist." Joanna lächelt. „Kann Pieter eigentlich auch die Kontrolle übernehmen?" frage ich plötzlich. „Könnte er schon... Würde er aber nur im allergrößtem Notfall machen." Jup! Ich lächle wieder. „Und was wäre so ein Notfall?" Wenn du dich in dein Verderben stürzen willst, zum Beispiel. „Okay." Joanna steht auf und sieht mich fröhlich an. „Ich bringe dich wieder auf dein Zimmer, okay?" Wir verlassen den Hypnoseraum und gehen wieder in mein Zimmer. Dort angekommen erschrecke ich mich fürchterlich, als ich eine Gestalt in meinem Zimmer erkenne.


Hey :)

Ich habe beschlossen jetzt nach jedem Kapitel eine Frage zu stellen und ich würde mich wirklich, wirklich freuen, wenn ihr darauf antworten könntet. Wenn ihr 5 Kommentare schafft (was ja wirklich nicht lange dauert) kommt ein Doppelupdate. Was haltet ihr davon? :)

Man kommt sich nämlich sehr blöd vor, wenn man Fragen stellt und niemand antwortet. -.-

Okay hier die Frage: Wer ist wohl in Aimees Zimmer?

Bin gespannt auf eure Ideen! ;)

Auf dem Bild seht ihr Joanna. :D

LG PeerlessMystery

Life goes on.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt