Prolog

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April 2014 in Holmes Chapel.

Da stand er plötzlich mit seinen grünen leuchtenden Augen und einen fliederfarbenen Pullover vor mir. „Sarah?" hauchte er leise und kam noch einen Schritt auf mich zu. „Harry.." flüsterte ich kaum hörbar. Fast 4 Jahre ist es her als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte und wie aus dem Nichts stand er plötzlich vor mir. Mein bester Freund!

Es war der 21. August 2010. Der Tag der sein und mein Leben komplett auf den Kopf stellen sollte. Er, 16 Jahre alt, Teilnehmer der erfolgreichen Casting Show X-Factor. Ich, 15 Jahre, Schülerin und mächtig stolz auf meinen besten Freund, Harry Edward Styles.
Wir waren bereits seit dem Kinderarten unzertrennlich gewesen und verbachten jede freie Minute miteinander. Lernten gemeinsam, spielten eine Runde auf seiner Playstation oder machten sonstigen Blödsinn, den man im Teenie Alter so machte.

Am meisten liebte ich es aber einfach seine Stimme zu lauschen. Er konnte so unglaublich gut singen, dass ich jedes Mal dahin schmolz wenn er wieder loslegte. Auch wenn ich die Musikrichtung seiner Schülerband ‚White Eskimo' nicht so berauschen fand. Ich war immer die Jenige, die bei allen ihrer Konzerte dabei war und stolz daneben stand und Harry dabei zusah wie er, dass was er am meisten liebte machen konnte. Singen.

Wir hatten oft darüber gesprochen ober er es nicht mal bei X-Factor oder The Voice versuchen sollte. Aber jedes Mal blockte er das Ganze ab. Er mochte es nicht wenn Leute ihm beim Singen in die Augen sahen. Dass sich das irgendwann mal drastisch ändern würde ahnten wir nicht. Auch nicht an dem Tag als es Harrys Mum, Anne, endlich wagte ihn ohne seines Wissen bei der Castingshow anzumelden.

Fast 4 Jahre später ist er Mitglied der erfolgreichsten Boyband weltweit. Tourt bereits 2 Mal durch die Weltgeschichte und lebt seine große Liebe und Leidenschaft aus. Eines blieb dabei leider auf der Strecke, seine beste Freundin.

Und da war der Moment gekommen, nach 3 Jahre, 7 Monate, 26 Tage stand er wieder vor mir. Er sah anders aus. Er war größer geworden, sah sehr durchtrainiert aus, seine Haare waren länger und wurden durch ein Bandana zusammengehalten. Alles im allem war er ein junger Mann geworden.

„Wie geht es dir?" kam die Frage etwas unsicher und nervös aus seinem Mund. Smalltalk also, okay das konnte ich auch. Ich nickte etwas und mein Blick wich seinem aus und ging kurz zu Boden. „Ganz okay.. lange nicht gesehen. Und dir? Wie läuft das Popstarleben so?" antwortete ich und versuchte dabei so cool und unbeeindruckt zu wirken wie es ging. Währenddessen rieb ich nervös meinen Daumen an meinem Zeigefinger. Das war schon immer so eine doofe Angewohnheit von mir wenn ich nervös war oder mich unwohl fühlte.

Nach dem er mit seiner Boyband trotz Niederlage im Finale bei X-Factor so durch die Decke gegangen ist, habe ich nie wieder etwas von ihm gehört. Von jetzt auf gleich bekam ich keine Antworten mehr auf meine Nachrichten. Er nahm meine Anrufe nicht mehr entgegen oder es kam nur eine Mailbox dran, auf der ich bestimmt zusammengezählt mehrere Stunden draufgesprochen hatte.

Er griff vorsichtig nach meiner rechten Hand und meine blöde Angewohnheit zu unterbinden und hielt meinen beiden Finger für einen Moment fest. Mein Blick ging sofort wieder zu ihm hoch. Direkt in seine Augen, die ich so schmerzlich vermisst hatte. „Du hast mir gefehlt, Sasa" hörte ich ihn flüstern.

The way back to you 🖤 (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt