DREIUNDDREIßIG.

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DREIUNDDREIßIG.

Ich sah in seine Augen „Harry.." hauchte ich erschrocken und besorgt zu gleich als ich sah, dass ihm Tränen über die Wange kullerten. Sofort rutschte ich ganz nah an ihn ran, nahm sein Gesicht in meine Hände und strich behutsam seine Tränen weg, die ihm über die Wange kullerten. Einige Minuten sahen wir uns einfach nur an, ehe ich meinen Mund öffnete und leise zu ihm sprach „Komm mit mir zurück nach Hause!"

Und tatsächlich wollten wir in 2 Tagen zurück nach Holmes Chapel fliegen. Leider hatten wir nach unserem kleinen Töpferkurs beide unsere Handys konsequent ignoriert. Erst als ich am nächsten Morgen wach wurde, und das Bett neben mir bereits leer war griff ich nach meinem Telefon und checkte kurz die Uhrzeit. Es war bereits nach 11 Uhr. Hups, ich hatte ganz schön lange geschlafen. Als ich aber die Anzahl der ungelesenen Nachrichten und unbeantworteten Anrufe sah, war ich sofort hellwach. Was zur Hölle war denn hier los?

34 ungelesene Nachrichten
18 unbeantwortete Anrufe

Es war nicht nur meine Mum, die unzähligen Male versucht hatte mich zu erreichen, auch Sophie und Gemma waren dabei. Dann hörte ich auch Harrys Stimme von unten, er schien zu telefonieren und er hörte sich besorgt an. Fast schon aufgebracht. Was war passiert? Ich traute mich nicht meine Nachrichten zu öffnen, also legte ich das Handy wieder auf den Nachtisch und stand langsam auf. Nur in Harrys Shirt bekleidet lief ich langsam die Treppe nach unten. Harrys Stimme wurde deutlicher und dich konnte immer mehr verstehen, was er redete. „Natürlich wussten wir woraus wir uns einlassen..." „Ja, das weiß sie..." „Nein, noch nicht sie schläft noch..." „Jeff, natürlich werde ich mit ihr reden.. und nein... NEIN ich werde es nicht leugnen!" Erschrocken über seine Lautstärke und dem wütenden Ton in seiner Stimme blieb ich stehen. Es ging um mich. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Die Fotos von gestern, als wir das Restaurant verlassen hatten. Ich schluckte, gestern war das alle so weit weg, noch so unwirklich und mir auch fast schon egal, weil ich einfach mit Harry zusammen sein sollte.

Ich hörte, wie Harry kurz danach das Gespräch beendete und etwas auf die Theke in der Küche warf. Sein Handy? Vermutlich. Leise ging ich die letzten Stufen nach unten und blieb im Türrahmen der Küche stehen. Da stand er, mit beiden Händen, an der Küchenoberfläche abgestützt holte er tief Luft und fluchte leise „fuck!". Ein leises Räuspern meinerseits ließ Harry sofort rumfahren und mich ansehen. Kaum sah er mich, wurde sein Blick weicher und er kam direkt auf mich zu „Honey, guten Morgen!" hauchte er und zog mich sofort in seine Arme. Automatisch tat ich es ihm gleich und schlang meine Arme um seinen Körper und lehnte meinen Kopf an seine Brust „Guten Morgen" murmelte ich in sein Shirt hinein „Was... was ist los?" fragte ich leise „du... hörtest dich eben... etwas aufgewühlt an?" fragte ich und hob meinen Kopf an und sah direkt in seine Augen.

Unwillkürlich brach er unseren Blickkontakt ab und löste sich vollständig von mir und nickte etwas „Hast du schon auf dein Handy geschaut?" wollte er von mir wissen, ohne mich dabei anzusehen. Kopfschüttelnd beobachtete ich ihn „nein" fügte ich leise hinzu. „Harry, was ist los?" fragte ich nun wieder, aber diesmal mit etwas mehr Nachdruck. Auch wenn ich innerlich genau wusste und ahnte was los war, hoffte ich immer noch stark, dass es doch nicht um mich, bzw. uns ging.

„Unsere Fotos wurden noch gestern veröffentlicht." Sagte er ruhig, und fast schon so leise, dass ich ihn kaum verstand. „Ja... das... hast du mir gestern gesagt bevor wir das Lokal verlassen haben, du hast gesagt es wäre okay... aber das Gespräch eben schien nicht okay gewesen zu sein? Habe ich, was falsches gemacht?" meine Stimmte von Wort zu Wort unsicherer und ich fühlte mich plötzlich wieder so unsicher. Diese perfekte Blase, in der wir gestern waren, war wie zerplatz und wir landeten wieder in der Realität zurück.

„Doch, doch es ist alles in Ordnung... es ist nur das sie bereits deinen vollständigen Namen herausgefunden haben und es nicht nur Fotos von gestern gibt. Auch Fotos von früher wurden veröffentlicht. Dein Instagram Account ist nicht privat und sie haben dort einige Fotos gefunden. Von dir... von uns..." Er brach ab und sah mich nun endlich wieder an. Mir war hingegen jede gesunde Gesichtsfarbe verschwunden und ich sah ihn blass an. Er kam wieder einen Schritt auf mich zu und griff nach meinen Armen „Hey, dich trifft keine Schuld. Ich hätte daran denken müssen, bevor wir uns den Paparazzi zum Fraß vor die Füge geworfen haben. Ich bin schuld daran und es tut mir so unendlich leid."

The way back to you 🖤 (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt