SIEBENUNDZWANZIG.
Mein Blick wanderte zu ihm hoch, sah in seine grünen Augen die traurig aussahen, fast schon müde und erschöpft. Gemma hatte Recht, es ging ihm nicht gut. „Ich musste nach dir sehen. Ich hab mir Sorgen gemacht... und..." kurz stoppte ich und sah verlegen auf den Boden „und... ich hab dich vermisst, Harry!"
Da standen wir nun, vor seinem riesen Anwesen, ich mit meinen Koffer, und er mit zotteligen langen Haaren und einem Jogginganzug an. „Du... hast mich vermisst?" wiederholte er meine Worte und sah mich fast schon entsetzt an. Etwas Unsicher nickte ich und sah ihn an. Gerade holte ich Luft um etwas zu sagen als er mir schon zuvor kam „Oder schickt dich meine Mum? Gemma?" seine Stimme wurde rauer und er zischte die Frage schon was zwischen seinen Zähnen. Schlagartig hatte sich seine Stimmung geändert. „Ich hab ihnen doch klar gesagt, dass ich momentan niemanden sehen will!!" Mit den Worten drehte er sich von mir weg und ging ein paar Schritte zur Haustür.
Entsetzt und fast schon sprachlos sah ich ihm nach. Wie eine Seifenblase zerplatzte gerade meine Vorstellung, dass er sich gefreut hatte, mich wieder zu sehen. So naiv konnte auch wieder nur ich sein. Trotzdem durfte ich jetzt nicht den Schwanz einziehen. Ich wusste, dass er momentan nicht er selbst war. „Sie schicken mich nicht Harry... Sie machen sich lediglich sorgen und... und ich hatte ein Bauchgefühl her zu kommen. Mein Instinkt hat mir gesagt, dass du nicht alleine sein solltest. Ich sehe dir doch an, dass es dir nicht gut geht, Harry! Bitte.. kapsel dich nicht so ab. Nicht von mir, nicht von deiner Familie!" Ich versuchte ruhig zu bleiben, obwohl ich innerlich sehr verletzt von seinem Verhalten war.
Kopfschüttelnd blieb er stehen und drehte sich dann wieder zu mir um „Du wolltest dich melden, Sasa... DU hast gesagt du meldest dich!" zeigte er mit den Finger auf mich und kam langsam auf mich zu. Sein Blick ruhte auf mir, aber er schien enttäuscht, nein er schien sogar verletzt zu sein. „Und jetzt kommst du? Jetzt? Wo warst du die letzten Monate, wo ich dich hätte brauchen können? Weißt du wie ich mir vorkomme? Ich bin kein Spielzeug, Sarah. Ich bin nicht für dieses hin und her und ständig weggeschickt werden. Ich brauche Kontinuität in meinem Leben. Ich brauche Halt, verstehst du das? Ich schaff es nicht mehr diese Ungewissheit in mir zu halten." Seine Stimme brach ab, ich sah wie seine Augen glitzerten. Er weinte.
„Harry, nein... nein das war nie meine Absicht..." überbrückte ich die letzten Meter zwischen uns und lief ihn entgegen und zog ihn einfach in meine Arme. In mir machte sich ein Gefühl der Schuld breit. „Ich wollte dich nie verletzten, glaub mir das! Niemals!" hauchte ich an seiner Halsbeuge. Seine Arme schlangen sich fest um meinen Körper und er zog mich eng an sich ran. Sein Griff tat fast schon weh, aber ich sagte nichts. Er brauchte das jetzt einfach. Ich hörte sein leises Schlurzen an meiner Schulter. Endlich ließ er es raus. In meinen Augen tat er genau das viel zu selten. Schon immer hatte er alles in sich reingefressen und wollte immer alles mit sich selbst ausmachen. Es wurde Zeit das er endlich darüber reden konnte.
Wir standen eine halbe Ewigkeit einfach nur, Arm in Arm auf seinem Hof. Ich war es, die sich langsam aus seiner Umarmung löste und zu ihm rauf sah. Liebevoll lächelte ich ihn an und strich ihm sanft seine Träne mit meiner Hand weg „Wollen wir, reingehen?" fragte ich ihn leise. Mit einem Nicken nahm er mir meinen Koffer wieder ab und wischte sich selber noch einmal übers Gesicht „komm mit" lächelte er mich etwas an und führte mich in sein Haus. Als ich den Flur betrat sah ich mich sofort. Es war sehr schlicht eingerichtet, aber trotzdem modern. Es hingen ein paar Gitarren an der Wand, und Pflanzen standen neben der Haustür in zwei großen Blumentöpfen. Kurz schmunzelte ich „Dafür hast du aber Leute, oder?" ein leises Lachen kam aus seiner Kehle und er kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf „Naja... schon ja.. Alle 2 Tage kommt jemand und bringt das Haus einmal auf Vordermann."
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The way back to you 🖤 (h.s.)
FanficSarah ist Harrys beste Freundin seit Kindergartenzeiten, hatten sich geschworen ein Leben lang für einander da zu sein... bis die Castingshow X-Factor dazwischenkommt und Harry aus ihrem Sichtfeld verschwindet. Das Einzige was er ihr lässt ist ein K...