ZWEIUNDZWANZIG.

42 7 1
                                    

ZWEIUNDZWANZIG.

Harry kam ein paar Schritte auf mich zu und gab sie mir „Die schönste Blume, für die schönste Frau!"

Mein Blick wanderte von der Sonnenblume in seiner Hand hoch zu seinen Augen. Ich spürte wie mir die Wärme ins Gesicht kam und ich etwas schüchtern ihn anlächelte „Danke" hauchte ich leise und nahm sie Blume entgegen. Dabei berührten sich unsere Finger einen Bruchteil einer Sekunde.

Wir hielten beide einen Moment inne und sahen uns an. Ich hatte das Gefühl das die Welt um uns herum stehen geblieben war und es nur noch uns gab. Ich dachte an unseren ersten Kuss, vor dem X Factor Finale. Und dann kam es plötzlich. Plötzlich kamen Erinnerungen wieder und ich schloss meine Augen. Mein Kopf schmerzte und ich griff nach Harrys Arm und hielt mich fest.

„Sarah! Alles okay? Tut dir was weh?" drang seine Stimme direkt durch zu mir. Nein, nichts war in Ordnung. Es kamen Bilder wieder, wovon ich nichts wusste. Wovon Harry kein Wirt erzählt hatte. Wir hatten Sex. Bei mir. Bei ihm. In einem Hotel. Was zum Teufel hab ich getan?

Der Schmerz im Kopf ließ langsam wieder nach und ich ging sofort einen Schritt zurück und ließ Harry los. „Rede mit mir, was ist los??" fragte Harry mich nun mit etwas mehr Druck und kam wieder auf mich zu und wollte nach meiner Hand greifen. Kopfschüttelnd sah ich ihn an „Wir... haben miteinander geschlafen?" fragte ich leise, wobei ich die Frage eher an mich selbst stellte als an Harry.

„Ja, das haben wir. Du.. erinnerst dich?" fragte er vorsichtig und blieb dann doch wieder stehen. Ein leichtes Nicken kam wie automatisch von mir. Ich musste schlucken, und mir zugestehen, dass der Sex verdammt gut gewesen ist.

„Ich brauch dringend frische Luft" murmelte ich nur, wandte mich von ihm ab und ging mit den Krücken humpelnd zur Tür. Raus, ich musste hier raus. Sofort.

„Sarah warte. Warte bitte" griff er sanft nach meinem Arm und stellte sich vor mich „Bitte lass uns reden. Lass uns etwas an die frische Luft. Ich hab gesehen, dass wir unmittelbar am Meer sind. Was hältst du davon wenn wir uns in mein Auto setzen, zum Wasser fahren und einfach ein paar Meter gehen?"

Einen Moment sah ich ihn an, hörte ihm zu und überlegte. Warum nicht? Vielleicht sollten wir wirklich einmal reden. Über uns, über unsere Zukunft, und auch über das, was passiert war. Also nickte ich leicht „okay, ich muss nur meiner Mum Bescheid sagen" sagte ich

Nickend ließ mich Harry wieder los und wartete geduldig als ich meiner Mum eine kurze Nachricht schrieb, dass ich mit Harry etwas raus ging, und pünktlich zum Abendbrot wieder da wäre. „Okay, wir können!"

Schweigend liefen wir zu Harrys Auto. Kurz huschte mir ein Lächeln über die Lippen, als ich seinen schwarzen Rang Rover sah. Ich wollte gerade zur Beifahrertür gehen als Harry ein paar Schritte schneller lief, mich überholte und mir lächelnd die Tür öffnete. „Danke" flüsterte ich verlegen, lächelte ihn etwas an und stieg dann in seinen Wagen ein und schnallte mich an.

Er schloss die Tür hinter mir, lief dann einmal um seinen Wagen rum, ehe er ebenfalls einstieg und den Motor startete. Kurz danach verließen wir den Parkplatz der Klinik und Harry bog auf die Schnellstraße Richtung Meer.

Etwas nervös knibbelte ich wieder mit dem Zeigefinger an der Nagelhaut meines Daumes herum. „Sasa!" hörte ich mahnen ehe ich schon seine Hand spürte die nach meiner griff. Ohne zu zögern verschränkte er unsere Hände miteinander.

Kurz sah ich zu ihm ehe mein Blick auf unsere Hände ging. Ich spürte den kalten Metall auf meiner Haut und gleichzeitig die Wärme die er wieder in mir Auslöste. Ich war mir sicher, das Kribbeln in meinem Bauch löste allein er aus.

Ich betrachtete eine Weile seine Ringe und spielte mit dem silbernen Ring an seinem Mittelfinger. Er war recht Schlicht, nur das Wort ‚Peace' war draufgeschrieben.

The way back to you 🖤 (h.s.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt