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                                    BAYARDO

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                                    BAYARDO

Ich erwachte in einer mir unbekannten Umgebung und öffnete meine Augen vorsichtig, denn diese wurden komplett von der Sonne angestrahlt, was vor allem beim wach werden ziemlich unangenehm ist.
Schwach versuchte ich mich an die Geschehnisse der letzten Zeit zu erinnern, doch mein Gedächtnis war wie leer gefegt und als ich mich etwas Aufrichten wollte, hielt mich der Schlauch, an welchen ich angeschlossen war zurück.

Ich war in diesem Raum alleine und wäre niemals freiwillig ins Krankenhaus gegangen.
Es regte mich unfassbar auf, dass ich mich an wirklich gar nichts erinnern konnte und auch Mühe hatte mich an meine persönliche Daten zu erinnern.
Für mich war es das Schlimmste, einen leeren Kopf zu haben und überhaupt nichts mehr zu wissen.
Es war als wäre mir ein Teil meines Lebens soeben davon gerannt und die Wut kam in mir auf, denn es regte mich gewaltig auf, aber es war nicht änderbar.

Ich fühlte mich so schwach.
Richtig erbärmlich und armselig.
Ich schaffte es nicht aus dem Bett aufzustehen, geschweige denn mich hinzusetzen.
Meine ganze Kraft hatte mich verlassen und ich lag einfach nur schlapp da.
Aus Langeweile begann ich sogar die Minuten zu zählen und war so ziemlich am Ende.

Meine Gliedmaßen gehörten mir nicht mehr, denn sie reagierten auf keine meiner Signale und ließen sich auch nicht kontrollieren.
Dieses Gefühl war so furchtbar und mein Vater wäre sicherlich enttäuscht, wenn er mich so sehen würde, denn ein Mafiosi hatte stark zu sein und so etwas jämmerliches würde ihn nicht aus der Bahn werfen.
Der Arzt schaute noch des Öfteren nach mir und ich konnte mir nicht erklären, wieso ich mich so weggetreten fühlte.

Bevor ich mir noch weitere Gedanken machen konnte, ging die Tür auf und ich blickte in zum Glück mir bekannte Gesichter.
Dalia rannte sofort auf mich zu und umarmte mich ganz fest, sodass mir ganz warm ums Herz wurde.
Meine kalte Seele brauchte diese Umarmung sowie die Zuneigung und die Liebe, die dahinter steckt, in diesem Moment dringend.
Ich blickte in ihre wunderschönen grünen Augen und spürte ihre Wärme an meinem Körper.

„Bleibt doch!", sagte ich mit krächzender Stimme als Silvio, Casimiro und Lucero uns alleine lassen wollten.

„Wir kommen wieder, aber wir wollten euch ein paar Minuten alleine gönnen", versprach Lucero.

Ich wand mich wieder an Dalia und die Träne, welche ihre Wange verließ, spürte ich nass auf meiner Haut.
Entschuldigend blickte sie mich an und wollte mich noch immer nicht los lassen.

„Ich hatte so Angst um dich! Ich hatte so Angst dich zu verlieren", schluchzte sie.

„Das hast du aber nicht. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist, aber so leicht wirst du mich nicht los", erklärte ich ihr.

„Ich hab dich vermisst. Es war so seltsam ohne dich", hauchte Dalia.

Ihre Worte trafen mich tief und ich fühlte mich daraufhin ziemlich schuldig, denn ich hatte sie einfach alleine gelassen und nur an mich gedacht.
Ich bin ein Egoist, dessen bin ich mir mehr als nur bewusst, aber es fällt mir ziemlich schwer nicht in erster Linie an mich zu denken.
Diesen Ausflug hatte ich so sehr gebraucht und er hatte mir ein stückweit auch geholfen, besser mit meiner Vergangenheit klar zu kommen und vor allem diese von der Gegenwart unterscheiden zu können.

„Jetzt hast du mich wieder. Ich bin froh, dass du hier bist. Ich hätte das nicht einmal von dir erwartet, denn du musst nicht für mich da sein. Ich war es auch nicht, als du mich am meisten gebraucht hast", entgegnete ich.

„Ich möchte aber für dich da sein. Ich möchte mit dir leben, Bayardo und ich trage dein Kind aus", meinte sie lächelnd.

„Wie geht es dir, Amore? Besser gesagt wie geht es euch? Ist alles gut oder hast du irgendwelche Beschwerden?", erkundigte ich mich besorgt.

„Bei uns ist alles gut. Viel wichtiger ist, dass bei dir auch bald wieder alles gut ist. Dir wurden massive Tabletten untergejubelt und jemand scheint uns drohen zu wollen. Ich habe so Angst, dass dir noch schlimmeres passiert", erzählte sie mir.

Ich dachte einen Moment darüber nach und konnte für diesen Menschen noch nicht einmal Wut empfinden.
Es war doch wirklich erbärmlich jemanden zu drohen und nicht den Arsch in der Hose zu haben, ihm persönlich gegenüber zu stehen.
Solche Menschen waren einfach nur welche, für die ich keine Worte mehr hatte.

Ich strich sanft über Dalias Wangen und zog sie näher an mich heran, um dann meine Hände sanft auf ihrem Bauch zu platzieren.
Liebevoll fuhr ich über diesen und spürte mein eigenes Kind, was mich in diesem Moment mehr als nur emotional berührte.
Es erinnerte mich an meine Tochter, weswegen ich tief schluckte, mich aber wieder fangen konnte und zu schmunzeln begann.
Dieses Gefühl war unglaublich.

„Du bist wunderschön. Du bist wirklich wunderschön, Amore. Ich liebe dich sehr und es tut mir so leid, dass ich es dir nie zeigen konnte. Ich war so oft nicht für dich da und habe mich ziemlich beschissen benommen. Ich weiß überhaupt nicht, wieso du noch bei mir bist. Ich habe so einen wundervollen Menschen gar nicht verdient", raunte ich ihr zu.

„Ich liebe dich auch, Bay. Ich habe dich nie aufgegeben und werde es auch nicht", flüsterte sie.

„Wir sollten die Hochzeit verschieben, damit du darüber nachdenken kannst, ob ich wirklich der Richtige für dich bin. Ich bin nicht gut genug für dich, Süße. Du solltest es dir wirklich gut überlegen", erklärte ich ihr.

„No! Nein. Ich heirate dich und ich möchte auch nichts verschieben, es sein denn, dir geht es nicht gut genug", sagte Dalia bestimmt.

„Danke, dass du mich nie aufgegeben hast!", entgegnete ich, während meine Stimme zitterte.

Tränen liefen über meine Wangen und ich fühlte mich so gebrochen.
Ich erkannte mich selbst gar nicht wieder, doch ich hatte in diesem Moment furchtbar Angst, sie würde gehen und mich alleine lassen.
Meine Gedanken in diesem Moment brachten mich fast um den Verstand.

„Verlass mich nicht!", verlangte ich flehend.

„Ich bin hier. Ich werde nicht gehen", versprach sie mir.

„Du bist das Beste, was mir je passiert ist. Ich verspreche dir, sobald es mir besser geht für dich da zu sein und dich zu unterstützen, damit dich die Schwangerschaft nicht überfordert. Ich möchte dir zeigen, dass ich für dich ein guter Mensch sein kann", flüsterte ich.

„Ich wusste immer, dass du eine gute Seite hast und ich habe niemals aufgehört daran zu glauben."

Meine Hände fuhren durch ihre Haare und ich drückte meine Lippen auf ihre.
Dieser Kuss sollte ein Versprechen sein.
Ich wollte mich für sie verändern...

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🥹❤️

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