Band 1 muss vorher gelesen werden!
⭐️abgeschlossen⭐️
𝓑𝓪𝓷𝓭 𝓽𝔀𝓸| 𝓱𝓸𝓽 & 𝓰𝓵𝓪𝓶𝓸𝓻𝓸𝓾𝓼-𝓡𝓮𝓲𝓱𝓮
Ein heißer Mann.
Ein heißer Mafiaboss.
Ein Mann, der dein Untergang ist.
Einst hatte Dalia Sawyer die Qual der Wahl zwischen vier heißen...
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SILVIO
Ich wartete wirklich mehrere Tage auf eine Nachricht von ihr und es brachte mich fast um, in dieser Zeit nichts von meiner Schwester zu hören, aber ich wusste, dass ich ihr Zeit geben musste damit klar zu kommen. Dalia hatte mich darum gebeten, dass wir uns in einem kleinen Café in der Stadt treffen, welches ich ihr irgendwann mal gezeigt hatte. Das Café lag am Standrand und man konnte sich in diesem gut ungestört unterhalten, da es eher unbekannter ist, weswegen auch täglich nicht sehr viele Menschen dort hin kommen.
Ich schenkte ihr ein Lächeln als ich sie erblickte und setzte mich ihr gegenüber auf den Stuhl. Dann versuchte ich ganz normal mit Dalia ins Gespräch zu kommen und ließ mir von ihr banale Dinge erzählen, wobei ich deutlich merkte, dass es ihr derzeit besser geht.
„Gibt es denn noch etwas, worüber du mit mir reden möchtest?", fragte ich dann doch.
„Ich würde sehr gerne mit dir einen Tag mit unseren Eltern verbringen, dann haben wir alle die Chance uns besser kennenzulernen", murmelte sie.
„Gerne. Das ist eine schöne Idee."
„Es ist seltsam kein Einzelkind mehr zu sein, aber ich könnte mir keinen besseren Bruder vorstellen. Ich bin so froh, dass du es bist und ich nicht mehr alleine bin", hauchte Dalia und ihr Lächeln ließ mein Herz schneller schlagen.
Am schlimmsten ist es mit anzusehen, wie die Person, der dein Herz gehört, einen anderen liebt.
Es schmerzt mich seit mehreren Wochen, aber dennoch hatte ich sie frei gegeben, denn Dalia glücklich zu sehen, erfreute mich auch. Bayardo hat es auch verdient sein Glück gefunden zu haben und da die beiden gemeinsam ein Kind erwarten, sollte ich mich auf keinen Fall einmischen.
Ich war nicht bereit eine neue Frau in mein Leben zu lassen, denn dafür hing ich noch viel zu sehr an ihr und eigentlich war es vollkommen falsch. Sowas sollte ich mir nicht erlauben, denn ich liebte meine eigene Schwester.
„Du siehst traurig aus", bemerkte sie.
„Es ist alles gut wirklich", bestätigte ich sofort und versuchte mich wieder zu fangen.
„Rede doch mit mir. Ich bin doch deine Schwester", hauchte Dalia.
„Genau das ist ja das Problem! Ich liebe dich verdammt! Ich liebe dich immer noch und daran wird sich nichts ändern. Nur mit dem Unterschied, dass du jetzt glücklich bist. Ich gönne es Bayardo und dir sehr, aber ich möchte doch nur einfach nicht mehr diesen Schmerz fühlen, wenn er dich berührt oder ansieht", entgegnete ich.
„Dieser Schmerz. Es ist der schlimmste Schmerz. Ich kann ihn weder beschreiben noch zeigen. Genauso wenig wie darüber sprechen, aber er zerreißt mein Herz und bringt meine Seele zum Weinen. Es zerstört mich innerlich", fügte ich hinzu.
„Silvio..ich-ich wollte dir nie weh tun. Ich will dich nicht verlieren! Wieso hast du nie mit mir geredet?"
„Ich wollte dich damit nicht belasten. Sweetie, ich gönne dir dein Glück so sehr und es ist unwichtig wie es mir geht und wie sehr es mich zerstört. Du musst auch mal an dich denken und an dein Baby. Es geht euch gerade gut, was wirklich schön mit anzusehen ist", erklärte ich ihr.
„Du kannst immer mit mir reden. Silvio du bist ganz sicher keine Last für mich! Du warst immer für mich da, also lass mich dir auch mal etwas zurück geben. Du bist mir so wichtig und ich liebe es deine Stimme zu hören. Ich verbringe gerne Zeit mit dir und möchte dich niemals aufgeben", flüsterte sie.
„Hör auf! Hör einfach auf bitte! Ich kann mir nicht anhören, wie gerne du mich hast. Der Gedanke, dass du vor eurer Hochzeit meinen Nachnamen getragen hast, macht mich fast wahnsinnig."
„Silvio! Hätte ich lieber nicht schreiben sollen? Hätte ich mich nicht melden sollen? Würde es dir dann besser gehen? Wäre es das Beste, wenn wir uns vorerst aus dem Weg gehen?", wollte sie wissen.
„Ich glaube, es wäre wirklich besser, wenn ich jetzt gehe. Ich bin ein richtiges Arschloch, weil ich dich jetzt einfach so sitzen lasse, aber es war ein Fehler hier her zu kommen, denn es reißt nur alles wieder auf", sagte ich traurig.
„Es tut mir leid. Mach's gut, Sweetie", raunte ich.
Eilig stürmte ich hinaus und wurde erst wieder langsamer als ich in meinem Auto saß. Ich umklammerte das Lenkrad fest und ließ die Tränen zu, welche mich überrollten.
Wir waren nicht füreinander bestimmt. Dennoch werde ich nie etwas anderes außer Liebe für sie empfinden können. Ich würde Dalia nie hassen können und ich würde in einem Raum voller Menschen immer als Erstes nach ihr suchen. Ich werde nie aufhören, sie zu lieben, weil ich diese verdammte Hoffnung habe, die nie verschwinden wird.
Nach der Hochzeit ist etwas in mir kaputt gegangen, was nicht mehr zu reparieren ist und ich fühlte mich wie ein Versager, denn ich war ein miserabler Bruder, der nicht für seine Schwester da sein kann. Die Erinnerungen kamen in mir hoch und Lumina erschien vor meinen Augen. Sie schmunzelte und erinnerte mich so sehr an Dalia. Die beiden könnten Seelenverwandte sein.
Ich zögerte lange und entschied mich dann doch dazu, auf den Friedhof zu fahren, um Lumina zu besuchen, denn ich war schon lange nicht mehr bei ihr gewesen. Sie hatte es nicht verdient in Vergessenheit zu geraten und ich liebte Dalia vermutlich, weil sie mich an meine verstorbene große Liebe erinnerte. Meine Ehefrau, der mein Herz noch immer zum Teil gehörte. Einst hatte ich mich in Lumina verliebt, ohne zu wissen, wer sie wirklich ist und wie sie tickt. Mein Herz hatte aber bestimmt, dass diese Frau diejenige sein sollte, mit der ich alt werde.
Dazu kam es dann aber nicht mehr, denn sie wurde in jungen Jahren von einem Feind gefoltert, mit Gewalt bewusstlos geschlagen und dann achtlos in den See geworfen. Ich konnte mich nie dafür bei irgendjemanden rächen, denn ich wusste bis heute nicht, wer der Verantwortliche dafür war. Doch ich gab einfach ihnen die Schuld.
Die Russen...
Wut kam in mir auf und verwandelte sich aber schnell wieder in Schmerz, welcher mich erneut angestrengt nachdenken ließ.
Die schlimmste Art von Traurigkeit ist, wenn du nicht weinst, sondern einfach nur still ins Leere starrst, weil dir bewusst wird, dass sich nichts mehr ändern wird...
