Hot & glamorous| Bis du deine Vergangenheit kennst ✔

12.

DALIA

Ich musste noch länger über das zurückliegende Treffen mit Silvio nachdenken und das schlechte Gewissen plagte mich in diesen Nächten extrem, weswegen ich öfters aufgrund von Albträumen aufwachte und es zur Routine wurde im Schlaf zu weinen.
Bayardo versuchte mir zwar schon die ganze Zeit über vergeblich zu erklären, dass ich keine Schuld trug, doch es fühlte sich für mich anders an.
Es war für mich, als hätte ich meinen Bruder im Stich gelassen, indem ich überhaupt nicht gemerkt hatte, wie es ihm eigentlich ging und wie sehr er darunter leidet.

Eine Beziehung zwischen uns hätte niemals eine Chance gehabt und dadurch das wir nun Familie waren noch weniger.
Ich hoffte wirklich für ihn, dass er es schaffen würde über mich hinwegzukommen und eine andere Frau kennenzulernen, obwohl sich auch dies komisch für mich anfühlen würde, da er irgendwie immer nur mir gehörte.
Doch ich würde für Silvio auch damit klar kommen, denn auch mein Bruder hatte das Recht auf Frieden und eine Frau fürs Leben zu finden.

Bayardo hielt mir seine Hände vor die Augen, da er eine Überraschung für mich hatte und ich konnte nicht anders, als während des Laufens neugierig zu versuchen mehr darüber herausfinden.
Doch mein Mann hielt dicht und als wir endlich stoppten, hielt ich für einen Augenblick meinen Atem an und wartete darauf wieder etwas Sehen zu dürfen.

Bay schenkte mir ein Lächeln, nachdem er seine Hände weggenommen hatte und ich warf ihm einen irritierten Blick zu, denn ich hatte wirklich mit etwas Anderem gerechnet.
Wir standen in der Garage direkt vor seinem Sportwagen und ich war ein wenig enttäuscht, da ich wirklich mehr erwartet hätte.

„Ich dachte jetzt kommt etwas Romantisches", hauchte ich frustriert.

„Oh, Amore. Wir sind doch noch gar nicht bei der Überraschung", raunte er mir zu und griff liebevoll nach meiner Hand.

„Möchtest du so gehen oder brauchst du noch Zeit um dich umzuziehen und fertig zu machen?", wollte Bayardo wissen.

„Gefalle ich dir etwa so nicht?", fragte ich leicht sauer.

„Amore, du bist wunderschön. Du gefällst mir immer und es war wirklich nur eine Frage. Es ist mir scheiß egal, ob du in Jogginghose und mit meinem Pullover raus gehst oder in einem schicken Kleid", erklärte er mir sofort.

Seine Antwort beruhigte mich etwas und ich entschied mich endgültig in meinen bequemen Klamotten zu bleiben, denn ich fühlte mich darin derzeit wirklich wohler, vor allem da mein Bauch auch täglich immer größer wurde.
Ich nahm auf dem Beifahrersitz platz und wurde von ihm weiterhin auf die Folter gespannt, wohin er mich bringen würde.
Als wir auf einen Parkplatz neben einem luxuriösen, aber zugleich wunderschönen Lokal fuhren, spähte ich aus dem Fenster und rätselte noch immer darüber, was wir machen würden.

Wie ich es mir gedacht hatte, kamen wir vor dem Restaurant an und er nahm bestimmend meine Hand in seine, um mich dann ins Innere zu führen.
Die Raumausstattung gefiel mir unfassbar gut, denn die Einrichtung komplett in cremefarben wirkte auf mich sehr warm, was lebendiger wirkte.
Staunend betrachtete ich die stilvollen und zugleich schlicht gehaltenen Lampen an der Decke, während sich Bayardo schon einmal hinsetzte.

„Die Überraschung war, dass wir ausgehen oder?", hakte ich nach.

„Ja das auch, Amore. Ich habe dieses Restaurant nur für dich gekauft. Du hast mal gesagt, dass dich manchmal der Geräuschpegel in einem Lokal so sehr nervt, deswegen haben wir jetzt unser eigenes. Natürlich kommen hier auch Gäste, aber wenn ich es anordne, haben wir es einen ganzen Tag nur für uns", erklärte Bayardo mir.

„Wirklich? Das hier gehört dir?", fragte ich fassungslos.

Ich konnte es noch immer nicht glauben, freute mich aber unglaublich darüber, denn es war schön mit anzusehen, wie sehr Bayardo zur Zeit auf meine Gefühle und Bedürfnisse achtete.
Wir bekamen einen Karte und ich brauchte wirklich lange, um mich für ein Gericht entscheiden zu können, da auf dieser wirklich viele köstliche Spezialitäten standen.

„Ich hätte mir doch was anderes anziehen sollen", murmelte ich.

„Warum denn? Du bist wunderschön, Schatz", sagte er ganz zart.

„Ich schaue aus wie der letzte Penner während du hier im schicken Anzug neben mir sitzt", meinte ich.

„Ach was. Du siehst in meinem Hoodie echt heiß aus. Aber wenn du dich gerade selber nicht attraktiv findest, dann kann ich dir auch beweisen, dass ich recht habe", flüsterte Bay mir zu.

Seine Hand fuhr unter dem Tisch über meinen Oberschenkel und ich musste mich wirklich zusammenreißen, um nicht laut aufzustöhnen.
Ich spürte wie die Hitze in meinem Körper aufstieg und wurde im nächsten Moment vermutlich so rot wie eine Tomate.

„Nicht hier, Bayardo!", schimpfte ich verlegen.

„Ist ja gut, Amore. Sex in der Öffentlichkeit ist einfach nicht so dein Ding. Ich wollte dir damit nur sagen, dass ich dir zeigen kann wie wundervoll du bist", entgegnete Bayardo.

„Zuhause werde ich dich aber ficken", brummte er so leise, sodass nur ich ihn verstehen konnte.

Ein Kellner brachte uns das Essen sowie die Getränke und es schmeckte wirklich köstlich.
An diesem Abend konnte ich meine Sorge um Silvio zum Ersten mal ablegen und genoss einfach die Zeit mit meinem Mann.
Es war so toll, dass er sich bemühte soviel Zeit wie möglich für mich zu finden und Bay war wirklich generell ein guter Ehemann.
Ich wollte gerade in das Monster Stück von Pizza beißen, als ich auf etwas herum kaute, was nicht wie Pizza schmeckte.

Dies fummelte ich aus meinem Mund und legte es ausgebreitet auf den Tisch.
Es schien ein kleiner Zettel zu sein, bei welchem ein Stück fehlte und auch Bay stellte fest, dass er ebenfalls einen in seinem Essen hatte.
Wir legten die beiden zerrissenen Fetzen aneinander und so ergaben sie ein volles Stück.
Geschockt blickte ich auf diesen und erkannte eine neue Botschaft.

Ihr hört immer noch nicht auf mich.
Das Lachen wird euch noch vergehen meine Freunde und zwar spätestens dann, wenn jemand verschwindet, der euch alles bedeutet.
Ich werde euch immer verfolgen, denn ich habe euch im Blick und das Rund um die Uhr.
Es wird nie aufhören.
Ihr habt keine andere Chance als euch geschlagen zu geben, außer ihr nehmt es in Kauf das Leben eurer Liebsten aufs Spiel zu setzen.

„Wer ist das bloß? Wer tut uns das an?", wollte ich verzweifelt von Bayardo wissen.

„Ich weiß es nicht, Amore. Ich frage mich aber eher, wie dieser Zettel ins Essen kommt", knurrte er.

„Ich habe Angst. Angst um dich, um mich. Um uns beide. Diese Nachrichten machen mir verdammte Angst", hauchte ich ganz verzweifelt.

„Alles wird gut Amore und ich schwöre dir, dich mit meinem Leben zu beschützen!", entgegnete Bay entschlossen.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich natürlich noch nicht, welche Bedeutung seine Worte hatten und wie schnell sich mein Leben um 180 Grad drehen konnte..

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Mr. oder Mrs. Erpresser war wieder da😬
Was meint ihr? Eine Frau oder ein Mann?

Hoffe, euch hat das Kapitel gefallen!❤️