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RÜCKBLENDE

NIKOLAJ

Sie tat mir leid.
Ich hatte Schuldgefühle und verfluchte mich fast schon selbst dafür, dass ich mich überhaupt um diese Frau kümmerte, denn ich hätte sie auch einfach verrecken lassen können.
Mit den Händen verschränkt vor der Brust stellte ich mich ans Fenster des Hochhauses und blickte starr geradeaus auf die Fassaden der anderen Häuser, welches dieses umarmten.
Der Horizont war die Grenze, die man zwischen der Erde und dem Himmel sieht, wobei die Wolken strahlend weiß waren.

„Wir haben die Gefangene mit Essen versorgt, Señor", erklärte mir Aiden und ich nickte diesem resistent zu.

„Verfolg Fallon. Lass sie beschatten! Bei jedem einzelnen ihrer Schritte, denn ich traue dieser Schlampe nicht über den Weg!", befahl ich ihm, bevor ich mich umdrehte und mein Büro verließ.

Meine Schritte donnerten über den Glasboden, wobei ich immer schneller wurde je näher ich meinem Ziel kam und es mich große Überwindung kostete, dass Zimmer aufzuschließen.
Ich blickte sofort in Rubys ängstliche Augen und schloss die Tür leise hinter mir, um mich dann ein wenig mit ihr unterhalten zu können.

„Nikolaj Solowjow", hauchte sie zögerlich meinen Namen und schien mich wohl schon sofort identifizieren zu können.

„Ruby Serrano", entgegnete ich knurrend.

„Was willst du von mir?", fragte mich die Kleine mit zittriger Stimme.

„Du dienst mir nur zum Zweck. Ich werde dir nichts tun, das könnte ich niemals! Dein Bruder und auch die anderen drei haben ihre gerechte Strafe mehr als nur verdient also steh mir einfach nicht im Weg!", brummte ich.

„Ich werde nicht zulassen, dass du meinem Bruder wehtust!", sagte sie hasserfüllt.

Ihre Wut und der pure Hass, welcher sich in ihren Augen deutlich widerspiegelte, löste einen tiefen Schmerz in meinem Brustkorb aus.
Ich musterte ihren Körper und mir vielen keinen Veränderungen auf.
Ihre Haare waren noch immer in demselben Rotbraun, welches mir damals schon so gut damals gefallen hatte.
Für einen Moment dachte ich an unsere gemeinsame Zeit zurück, aber ich durfte mich nicht von meiner Liebe zu dieser Frau beeinflussen lassen, denn es würde mir über kurz oder lang nur zum Verhängnis werden.

Um meine Ziele erreichen zu können, müsste ich mich voll und ganz auf mich selbst konzentrieren, weswegen ich kein Gefühlschaos brauchen konnte.
Stumm reichte ich ihr ein Glas Wasser, nach welchem sie gierig griff und dieses im Nu leer getrunken hatte.
Ruby passte so perfekt in meinen Plan, denn ihr naiver Bruder würde alles dafür tun, um seine Schwester wiederzubekommen selbst wenn dafür seine eigene Frau in Gefahr geraten würde.

Eines Tages werde ich die Vier alle so sehr verletzt haben wie sie es mit mir angestellt hatten.
Sie haben mein Leben zerstört!

Ich interessierte mich überhaupt nicht für seine Frau, aber sie war ein gutes Mittel um meine Ziele zu erreichen.

Die beste Rache ist keine Rache.
Wenn man weiterzieht, seine Wunden heilen lässt und zu der Person wird, von denen sie niemals dachten, dass man so werden könnte, dann hat man alles im Leben erreicht, denn die lauteste Antwort, welche man solchen Menschen geben kann ist Erfolg.

„Du bist also der Erpresser", sprach meine Exfreundin das ungesagte aus.

„Und es überrascht dich so sehr? Nach all dem was passiert ist? Dachtest du wirklich ich würde euch ohne gerechte Strafe entkommen lassen?", wollte ich von mir wissen.

„Es tut mir so leid, Nikolaj. Ich schwöre es dir! Das hätte niemals so kommen dürfen und auch Bayardo hat das alles nicht gewollt!", hauchte sie unter voller Verzweiflung.

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