Hot & glamorous| Bis du deine Vergangenheit kennst ✔

16.

                                 DALIA

Ich war immer noch ziemlich enttäuscht von Bayardo, aber gleichzeitig fragte ich mich auch, ob dieses Video mich einfach nur dazu bringen sollte, dass ich mich von ihm abwendete.
Ich war mir nicht sicher, ob dieses Video ein Mittel dafür war, mich von Bayardo weg zu kriegen und dann fielen mir wieder die Drohbriefe ein, von welchen wir noch immer nicht den Verfasser kannten.
Es fühlte sich nicht richtig an, dass ich an meinem Mann zweifelte, aber ich wusste einfach nichts mit diesen neuen Informationen anzufangen.

Ich hatte zurzeit sehr mit mir und meinen Emotionen zu kämpfen, denn die Schwangerschaft brachte mich teilweise an meine Grenzen und die Ungewissheit über die ganzen Briefe, bedeutete für mich puren Stress.
Andererseits hatte ich auch durchgehend Angst mein Kind zu verlieren oder das es der Erpresser vielleicht auch auf dieses abgesehen hatte.
Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich hatte wirklich keine Ahnung, was ich tun sollte.
Ich war mit der ganzen Situation einfach komplett überfordert.

Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, machte ich mich auf den Weg zu Silvio, denn ich hatte mich mit ihm verabredet.
Ich brauchte dringend eine Meinung und wer würde dafür besser taugen, als mein eigener Bruder.
Ich ging das Stück bis zu seiner Villa zu Fuß und drückte meinen Mantel enger an meinen Körper, denn der wehende Wind war wirklich ungemütlich kalt.
Silvio schien mich schon zu erwarten, denn er stand schon in der Tür und lächelte mir entgegen.

„Hey, Schwesterherz", hauchte mein Bruder und griff nach meiner Hand um mich ins Innere zu ziehen.

Ich folgte ihm ins Schlafzimmer und setzte mich aus sein großes Bett, in welchem ich in früherer Zeit noch geschlafen hatte.
Das Regal, welches er damals für mich leergeräumt hatte, hatte noch immer keinen neuen Inhalt bekommen und mein Blick fiel auf das Bild am Fenster, welches mich und ihn abbildete im schicken Kleid und Anzug.

„Worüber möchtest du mit mir reden, Sweetie?"

„Es geht um Bayardo", flüsterte ich und drehte meinen Kopf weg, damit er meine Tränen nicht erkennen konnte.

„Habt ihr Streit?", wollte er von mir wissen.

„Naja keine Ahnung. Ich habe von einer unbekannten Nummer ein Video bekommen, wo er eine andere fickt und ich bin mir einfach unsicher, was ich darüber denken soll. Ich brauche einfach deine Meinung dazu", hauchte ich.

„Dann zeig mal her", meinte Silvio sofort und ich reichte ihm mein Handy.

Ich hielt mir die Ohren zu, als wieder das Gestöhne aus meinem Handy erklang und ich Flashbacks zu diesem Video hatte.
Erneut spürte ich diesen Schmerz in meinem Brustkorb und begann zu schluchzen.

„Komm her, aber ich kann dich beruhigen. Das Video ist vor eurer Zeit entstanden, dass versichere ich dir, denn die Frau ist Bayardo Exfrau, Fallon.
Sie ist gestorben, also kann es nicht aktuell sein und noch dazu liebt er dich über alles. Selbst wenn ihr Streit habt wird er dich niemals betrügen", erklärte mir Silvio ganz ruhig.

Seine Worte schenkte mir irgendwie Hoffnung, denn ich wollte Bayardo schon die ganze Zeit glauben und wusste einfach nur nicht wie.
Ich glaubte Silvio, dass er mir die Wahrheit sagte und kuschelte nicht dennoch in seinen Arm, denn ich benötigte gerade diese Zuneigung von ihm.

„Danke, dass du immer für mich da bist", flüsterte ich.

„Das ist selbstverständlich, Schwesterherz", meinte er sofort.

Mein Bruder fuhr durch meine Haare und legte seine Arme um meinen Körper, um mir damit Sicherheit zu schenken und ich brauchte ihn wirklich sehr.
Er stellte irgendwie meinen sicheren Hafen dar, denn ich fühlte mich bei ihm sicher und hatte mit ihm jemanden zu reden, wenn ich gerade nicht wusste, ob ich Bayardo glauben sollte.

„Wie läuft es eigentlich in deinem Liebesleben?", traute ich mich zu Fragen und es tat mir sicher gut mal das Thema zu wechseln, damit ich nicht weiter über den Erpresser nachdenken musste.

„Es geht so. Ich habe mich neulich mit einer Frau getroffen, die ich im Club kennengelernt habe", erklärte er mir und schenkte mir ein Lächeln.

„Ich würde mich für dich freuen, wenn sich daraus etwas ergibt", sagte ich ehrlich und lehnte mich noch immer an seine Schulter.

Eine neue Nachricht erschien auf meinem Handy und diese hatte mal wieder einen unbekannten Absender.
Beim Lesen hielt ich den Atem an und starrte geschockt auf das Foto, welches nur von dem Erpresser stammen konnte.
Leider schrieb dieser Anonym, weswegen ich die Handynummer nicht herausfinden konnte.
Als ich dann den kurzen Text darunter las, wurde mir ganz schlecht und ich verspürte wieder diese Panik.

Du hast nur Stress mit Bayardo.
Es würde dir so viel besser ohne ihn gehen!
Ich brauche nur einen Handgriff machen und du bist ihn los..

Das Foto zeigte Bayardo, welcher sich in einem düsteren Raum befand und im Seitenwinkel erkannte man wie eine dunkle Gestalt etwas in ein Getränk mischte.
Die Substanz konnte ich nicht erkennen, aber es schien mir auf jeden Fall nichts Gutes, weswegen ich Silvio mein Handy hinstreckte.

„Ruf ihn an! Sofort und bitte ihn mit dir noch einmal zu reden! Bayardo muss da weg!", forderte mich mein Bruder auf und schien in Alarmbereitschaft zu sein.

Mit zittrigen Händen tippte ich Bayardos Nummer ein, welche ich mittlerweile auswendig konnte und betete darum, dass er abnehmen würde.
Zu meiner Erleichterung erklang kurz darauf seine Stimme und ich begann ins Telefon zu schluchzen.
Ich schilderte ihm, dass ich bei meinem Bruder war und er versprach mir sofort da zu sein.

Ich blickte angespannt aus dem Fenster und konnte mich erst wieder beruhigen als ich seinen schwarzen Porsche in die Einfahrt fahren sah.
Mit immer noch pochendem Herzen rannte ich die Treppe hinunter bis zur Tür und fiel ihm sofort in die Arme, noch bevor er überhaupt richtig aussteigen konnte.
Bayardo drückte mich überrascht an sich und schien mit meiner Reaktion nicht gerechnet zu haben.

„Ich hatte solche Angst um dich!", entkam es mir.

„Was ist denn los, Amore?", fragte er in meine Haare hauchend.

„Ich habe ein Foto von dem Erpresser bekommen, wie er dir irgendwas ins Getränk mischen wollte", hauchte ich.

„Ach, Liebling. Mir geht es gut. Es ist doch alles gut", raunte Bayardo mir zu.

Er drückte mich ganz fest an sich und es tat mir so gut diesen Halt von ihm zu bekommen.
Ich stellte mich auf Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, welchen er sofort erwiderte und mir sein schönstes Lächeln schenkte.

„Ich liebe dich, Amore."

„Ich liebe dich auch, Schatz. Es tut mir leid, dass ich an dir gezweifelt habe. Die komplette Situation macht mich total verrückt", entgegnete ich.

„Ich weiß. Alles wird gut, ich verspreche es dir. Ich werde herausfinden, wer uns diese Angst einjagt. Niemand wird uns trennen!"

______________

❤️❤️
Gibt es neue Vermutungen zum Erpresser?🤔
Lasst gerne Feedback da!