3.

1.1K 40 102
                                    

                                    DALIA

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

                                    DALIA

Heute würde ich endlich das Ergebnis zugeschickt bekommen und ich konnte gar nicht fassen, dass mein Urlaub mit Silvio schon ein ganzes Stück in der Vergangenheit lag.
Nervös wippte ich mit meinem Fuß auf und ab und versuchte mich nebenbei auf meinen Film zu konzentrieren, bei welchem ich eigentlich überhaupt nichts mehr verstand, da meine Aufmerksamkeit nun woanders lag.
Mein Handy leuchtete auch und als ich bemerkte, dass dies eine Mail war, schlug mein Herz schneller.

Mit zittrigen Händen tippte ich darauf und überflog den Vaterschaftstest kurz, um dann auf das Ergebnis zu starren.
Ich riss meine Augen weit auf und wusste in diesem Moment nicht, was ich sagen sollte, denn das Ergebnis änderte wohl so ziemlich alles.
Mit einem Kloß im Hals lief ich die Treppe hinunter zu den Vieren, die abwartend und neugierig auf Silvios Couch saßen.
Ich hatte darum gebeten, das Ergebnis als Erste, also vor allen anderen sehen zu dürfen und es ihnen erst danach mitzuteilen.

Doch es kam kein einziges Wort über die Lippen, weswegen ich ä ihnen einfach nur mein Handy reichte, damit sie diese Nachricht selbst lesen könnten.
Dann atmete ich einmal tief durch und wartete neugierig deren Reaktion ab.

„Und die sind sich sicher, dass das Kind von mir ist?", fragte Bayardo ausdruckslos.

Seine Worte klangen so kalt und so abwertend.
Ich konnte diesen Mann einfach nicht einschätzen und er war derjenige, welcher mir am meisten Angst machte.

„Bay. Du weißt genau, dass das Ergebnis stimmen muss", mischte sich Lucero ein.

„Dann muss ich wohl demnächst heiraten", brummte er und schien sich kein bisschen zu freuen.

Ich stand noch immer vor dem Couchtisch und erhoffte mir einfach noch mehr Freude von wenigstens einem von ihnen, statt diesem Desinteresse.

„Geh deine Sache packen. Du wirst ab heute bei mir wohnen, aber das hast du dir vermutlich schon gedacht", erkläre Bayardo und ich nickte nur stumm.

Enttäuscht und mit Tränen in den Augen ging ich wieder nach oben und suchte meine ganzen Sachen, die ich bei Silvio hatte zusammen, um diese dann in eine Tasche zu schmeißen.
Dann packte ich auch meine Badutensilien in ein kleines Täschchen und ließ mich auf dem Toilettendeckel nieder.

Ich blickte geradeaus und Tränen liefen über meine Wangen, denn Bayardos Gleichgültigkeit schmerzte so dermaßen.
In diesen Augenblick hatte ich auch keinerlei Ahnung, wie ich es schaffen sollte mit diesem Mann für den Rest meines Lebens zusammen zu leben.
Als ich Schritte in der Nähe vom Bad vernahm, lauschte ich gespannt und blickte in Silvios Augen als dieser zu mir trat.

„Silvio!", schluchzte ich und fiel ihm sofort in die Arme.

„Ich habe wirklich gehofft, dass du der Vater bist", sagte ich schniefend.

„Ich auch, sweetie. Aber ich bin nunmal nicht der Vater. Das Schicksal hat sich anders entschieden", entgegnete er.

„Ich will nicht weg von dir. Ich will nicht ausziehen und bei ihm leben. Kann ich nicht bitte hier bleiben?", fragte ich hoffnungsvoll, doch Silvio schüttelte bestimmend den Kopf.

„Nein, sweetie. Es ist besser, wenn du dich auf ihn einstellst und einlässt, wenn er dich bald zu seiner Frau macht und da ihr nun ein gemeinsames Kind habt, müsst ihr endlich miteinander auskommen."

„Aber er will mich doch gar nicht. Bayardo behandelt mich wie den letzten Dreck", fauchte ich.

„Sag ihm das. Versuch mit ihm zu reden und etwas bei ihm zu bewirken. Eine andere Wahl hast du nicht."

„Kannst du mir nicht helfen?", wollte ich wissen.

„Ich weiß nicht wie, sweetie. Es tut mir leid, dass ich gerade nicht für dich da sein kann. Bitte, lass mich wenigstens einen Tag enttäuscht darüber sein. Ich hätte mich nämlich sehr gefreut, Vater zu werden", erklärte Silvio mir und wirkte so traurig.

„Es tut mir leid. Es war egoistisch von mir. Natürlich darfst du das. Ich-ich hoffe wir sehen uns trotzdem die Tage", hauchte ich.

„Ich rufe dich an, wenn ich soweit bin. Du schaffst das, Dalia. Du wirst lernen Bayardo zu lieben und auch wenn es vermutlich schwer wird, hat das Schicksal so entschieden, weil es dir zutraut stark genug dafür zu sein."

___________

Seine letzten Worte hallten noch immer in meinen Ohren als wir die nassen Straßen zu Bayardo fuhren. Ich blickte stur aus dem Fenster, auf welchem sich tausende von Wassertropfen bereits gesammelt hatten.
Mein Herz schmerzte und es fühlte sich schon fast wie ein Abschied von Silvio an, aber auch von den anderen beiden.
Ich begann heftig zu schluchzen und meine Augen waren mit Sicherheit schon knallrot vor lauter vergossenen Tränen.

Bayardo legte sanft seine Hand auf meinen Oberschenkel und fuhr sanft auf und ab, was sich als erstaunlich beruhigend darstellte.
Ich blickte zu ihm auf, dich er starrte nur weiterhin auf die Straße.
Meine Kehle war immer noch wie zugeschnürt und ich spürte einen heftigen Tritt meines Kindes beim aussteigen.

Als wir in der Villa angekommen sind und die Treppe nach oben liefen, blieb Bayardo vor einer Zimmertür abrupt stehen.
Ich beäugte dieses zunächst kritisch und verstand nicht, wieso er sich nicht weiter bewegte sondern dort stehen blieb.

„Das wird dein Zimmer sein, Dalia. Mache es dir gerne gemütlich und lass mich wissen, wenn du noch etwas benötigst", erklärte er mir.

„Schlafen wir nicht in einem Bett? Ich habe doch sonst auch bei dir übernachtet? Darf ich nicht mehr bei dir schlafen?", traute ich mich zu fragen.

„Ich bevorzuge es alleine zu schlafen und möchte mich auch nicht rechtfertigen müssen", herrschte Bayardo mich an.

Ich zuckte zusammen als er dabei etwas lauter wurde und nickte nur schnell, um dann meine schweren Taschen auf dem Boden des Raumes abzustellen.
Das Zimmer wirkte alles andere als gemütlich und als meiner Sicht war es einfach viel zu kahl und ohne Liebe eingerichtet worden.

„Hab eine gute Nacht", wünschte Bay mir noch, als er in sein Schlafzimmer ging.

Ich machte mich rasch fertig und kuschelte mich in die warme Decke, damit mir etwas wärmer wird.
Hoffnungslos starrte ich die weiße Wand an und kauerte mich in dem Bett zusammen, um kurz darauf erneut in Tränen auszubrechen.
Mindestens eine halbe Stunde lag ich wach im Bett und traute mich dann doch aufzustehen, um nach ihm zu sehen.

„Bayardo?", flüsterte ich seinen Namen fragend in den Raum.

„Was willst du denn? Kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen! Geh wieder rüber!", forderte er genervt.

Augenblicklich zog sich alles in mir zusammen und ich überlegte schon einfach wieder zu gehen, doch ich wollte wissen, warum er sich erneut so verhält.

„Warum bist du so zu mir? Bayardo du tust mir weh!", schluchzte ich.

„Weil ich dich satt habe! Ich habe dein Geheule so satt und ich bin kein Mann für so ein Sensibelchen!"

Bay sagte das alles so, als würde er mich damit nicht ruinieren und meinen Kummer noch weiter ausprägen.
So als würde er denken, mich mit diesen Worten nicht vollständig zerstören zu können.

„Warum tust du mir das an? Ich habe dir nie etwas getan! Ich will doch einfach nur geliebt werden", weinte ich leise.

„Weil ich dich nicht mehr brauche und dieses Kind schon gar nicht! Treib es doch ab, dann musst du mich auch nicht mehr heiraten!."

_______________

Meinungen?🥰
Wer hat gedacht, dass Bay der Vater ist?
Ich weiß, Bayardo verhält sich richtig bescheuert und vermutlich auch noch eine längere Zeit, aber ich hoffe, dass ihr dennoch weiter lest❤️

Hot & glamorous| Bis du deine Vergangenheit kennst ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt