26. "Wo ist überhaupt Liam?"

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Niall's POV

Schmatzend schnappte ich mir die Decke und zog sie mir wieder einmal über meinem Körper. Es war bereits das zweite Mal, dass ich sie mir über meinen Körper zog, anscheinend war das Bett nicht gut genug für die Decke. Nachdem die Decke wieder meinen Körper umhüllt hatte und mir die passende Wärme gegeben hatte, ließ ich mein Arm zur anderen Betthälfte wandern und tastete diese für einen Moment ab. Erst als mir bewusst wurde, dass dort niemand mehr lag, öffnete ich meine Augen in Sekunden schnelle auf und starrte auf die leere Hälfte des Bettes. Ich hatte eigentlich Liam dort liegend erwartet, aber er war nicht da, weg, als ob es gestern nur ein Traum gewesen war, dass wir miteinander geschlafen hatten.

Stirnrunzelnd hob ich die Decke an, was dazu führte, dass mich die ganze Situation verwirrte. Wo war denn jetzt schon wieder Liam? Schweren Herzen stieg ich aus dem Bett und zog mir ersteinmal eine frische Boxershorts und irgendwelche Klamotten an. Vielleicht war Liam nur unten in der Küche und wartete bis ich zum Frühstücken komme. Auf meinen Lippen bildete sich wieder ein Lächeln und mit neuer Hoffnung ging ich die Treppen hinunter.

Doch als ich gerade die Küche mit einem Lächeln betreten wollte, hörte ich plötzlich die traurige Stimme von Adam. "Ich kann's nicht erklären, wie das passiert ist. John.. Er ist tot und kommt nie wieder zurück.. Danke.."

Wie John war tot?

Ich konnte es nicht fassen, weshalb ich die Türe zur Küche aufstieß und einen weinenden Adam vorfand. Mit leisen und schnellen Schritten ging ich auf ihn zu und nahm ihn auch sofort in den Arm. Adam klammerte sich sofort an mein T- Shirt fest, dabei schluchzte er ein paar mal auf, wobei es so schien als ob noch mehr Tränen aus seinen Augen liefen. Ich strich ihm beruhigend über seinen Rücken und blieb solange still bis er die Stille unterbrach. "Er wurde erschossen. Es war so schrecklich ihn so hilflos auf den Boden zu sehen, Niall."

Ich schluckte einmal kräftig um den aufkommenden Kloß in meinem Hals wegzu bekommen. "Adam, es tut mir so Leid, Liam und ich wollten nicht, dass jemand stirbt." Der Mann vor mir drückte mich auf einer Stühle hinunter und sein Griff um meine Schulter wurde etwas fester. "Liam will, dass wir in Sicherheit sind, Niall." Ich wusste nicht woher Adam die Kraft her nahm und so mit mir redete, wo er doch gerade seinen geliebten Mann verloren hatte, doch ich respektierte ihn. Er war so tapfer und versteckte seine Gefühle nur um anderen zu helfen, dass war mir bereits gestern aufgefallen als er mich festhalten sollte nachdem er den Brief von Liam gelesen hatte. Und wieder einmal überflutete Liam meine Gedanken. Die plötzliche Leere in mir, die Liam da gelassen hatte, machte sich wieder bemerktbar und erst jetzt realisierte ich Adam's Worte. Was meinte er damit, dass Liam unsere Sicherheit haben wollte?

"Wo ist überhaupt Liam?" Adam schüttelte nur seinen Kopf, als ob er nicht darüber reden wollte und so war es auch, er schwieg über Liam und langsam machte ich mir wieder Sorgen. Warum konnte nicht dieser Kerl einmal bei mir bleiben?

Wütend über ihn und mich selbst, stand ich vom Küchenstuhl auf und ging aus der Küche heraus um ins Gästezimmer zu gehen. Wütend auf ihn, weil er mich schon wieder hier gelassen hatte und wieder einmal verschwunden war ohne mir irgendetwas zu sagen. In solchen Momenten würde ich ihn am liebsten den Kopf abreißen. Wütend war ich auf mich selbst, weil ich wirklich gedacht hatte, dass er dieses Mal bei mir blieb, dass er neben mir aufwachte und das die schönen Momente sowie das Gefühl von gestern wieder in seinen Augen abspielte, doch da war nichts, er war ja nicht zu dem Zeitpunkt da als wach wurde. Überhaupt, er war überhaupt nicht in diesem Haus!

Nachdem ich die Türe des Gästezimmers hinter mir ins Schloss fallen gelassen hatte, schmiss ich mich auf das Bett und Liam's Geruch stieg mir sofort in die Nase und benebelte meine Sinne.

Lies || Niam Horayne [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt