Niall's POV
Liam übte ein wenig Druck aus bei diesem Kuss und ich spürte schon, dieses Kribbeln in meinen Fingernspitzen, die mich dazu verführten, dass ich meine Hände in Liam's Haaren versteckte. Der Kuss zwischen mir und Liam wurde intensiver und nach kürzester Zeit spürte ich seine Zunge auf meiner Unterlippe. Obwohl er drum bettelte, ließ ich ihm kein Einlass, es sollte nicht noch mehr zu peinlichen Gesprächen kommen.
Ich löste mich von ihm, entzog meine Hände aus seinen Haaren und stand auf. Ich verschwand ins Badezimmer und musste mich erstmal auf den Badewannenrand setzten. Ich hatte einen Fehler gemacht und nicht nur einen, sondern mehrere. Der Kuss war ein Fehler davon, die Flucht ein weiterer Fehler, aber den schlimmste Fehler war, dass meine Gefühle verrückt spielten in Liam's Gegenwart. Ich konnte kein klaren Gedanken fassen, wenn ich bei ihm war. Ich konnte noch nicht mal, dass Kribbeln in mir abstellen. Die Gefühle für Liam waren ein Fehler, er würde sich daraus nur einen Spaß machen und mich so lange verführen bis wir miteinander schliefen und genau das wollte ich vermeiden. Ich wollte kein weiteres Opfer werden.
Das einzigste was ich wollte war zu Hause zu sein. Bei meinen Eltern.
Ein Schluchzen verließ meine Lippen und kurze Zeit später kullerten die ersten Tränen meine Wangen hinunter. Ich vermisste meine Eltern und vorallem auch Louis, denn ich vergessen hatte. Was hatte ich mir angetan?
"Niall?" Mein Körper zitterte und ich konnte meiner eigenen Stimme nicht trauen, weshalb ich still blieb, auch wenn ich wusste, dass er nicht locker ließ.
"Niall, alles ok mit dir?" Dieses Mal verließ nur ein kleiner Schluchzer meine Lippen. Verkrampft hielt ich mir meine Hände vor dem Mund und schloss meine Augen dabei. Aus Angst, dass er mich durch den Schlüsselloch sehen konnte, legte ich mich in die Badewanne hinein und machte mich so klein wie ich es nur konnte. Im selben Moment wurde mir bewusst, dass ich vergessen hatte, die Badezimmertüre abzuschließen.
"Niall, ich komme jetzt rein." Ich hörte wie die Tür auf ging und die wieder zu ging. Ich hörte Liam schwer Atmen. "Warum weinst du?"
Ich sah hoch und musste für einen Moment meine Augen zusammen kneifen um ihn im grellen Licht überhaupt zu sehen. Und jetzt musste ich ihm wirklich erklären warum ich weinte. Ich wusste, dass ich ihn ein wenig anlügte und ich wusste, wie sehr es mir weh tat ihm nicht die Wahrheit ins Gesicht zu schreien. Ich wünschte, ich hätte so viel Mut wie er.
"E-Es ist egal."
"War es wegen den Kuss?" Ich nickte, wenn auch nur leicht. Ich wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen, oder überhaut irgendwelche Gedanken daran zu verschwenden was ich bei Liam auslöste.
"Nialler, ich weiß, der Kuss kann man nicht vergessen oder irgendwie zurückdrehen, er ist nun mal geschehen."
"Bereust du ihn, Liam?" Irgendwie wurde ich nervös auf seine Antwort. Ich war unsicher, ob ich seine Antwort überhaupt noch wissen wollte.
Liam schüttelte seinen Kopf und setzte sich auf den Badewannenrand. "Warum sollte ich den Kuss bereuen?" Daraufhin zuckte ich nur mit den Schultern und stieg aus der Badewanne heraus. Ich setzte mich genauso wie Liam auf den Badewannenrand und starrte auf den Boden.
Innerlich freute ich mich, dass Liam den Kuss nicht bereute, doch auf der anderen Seite, von meiner Seite aus, bereute ich den Kuss. Ich dachte, wenn das alles vorbei seien würde, würde er mich nicht mehr mit dem Arsch angucken oder mit irgendein anderen Körperteil und die Tatsache verletzte mich auf einer Art und Weise.
Ich spürte Liam's Atem an mein Ohr. "Was machst du bloß mit mir, Horan?"
"Wie meinst du das, Liam?" Er küsste kurz die Stelle unter mein Ohr, bevor er mir in die Augen sah. "Bei jeden anderen, würde ich weiter gehen. Ihn bis zur Bewusstlosigkeit vögeln, doch bei dir.. Verdammt, Niall, ich will dir nicht weh tuen.."
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Lies || Niam Horayne [AU]
FanfictionEs wäre wahrscheinlich einfacher gewesen, hätte es keine Lügen gegeben. Maura und Bobby Horan müssen mit ansehen, wie Niall immer mehr in Gefahr schwebt. Auch ihr Austauschschüler Liam schwebt in Gefahr. Was die beiden aber nicht wissen ist, dass zw...