27. "Wer bist du?"

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Niall's POV

Ich kehrte zurück zu der Hauptstraße, wo Adam zur Auffahrt der Autobahn entlang gefahren war. Ich war nun komplett alleine. Ich war allein auf mich gestellt, niemand würde mich aufhalten können wenn ich Daniel vorfinden würde. Bereits nur bei seinem Namen pruddelt mein innerlicher Vulkan vor sich her. Am liebsten würde ich ihn echt den Kopf abhacken, doch wenn man an seinen Armen denkt, wusste man direkt das man keine Chance gegen über ihn hatte.

Ich kickte vor mir her einen kleinen Stein weg. Wie weit musste man eigentlich sinken um da angelangt zu sein wo ich war? Ich ging alleine durch irgendeine Stadt die ich noch nicht einmal kenne und dazu bin ich noch Meilen weit von meinem zu Hause entferrnt. Liam war komplett spurlos verschwunden, was die Suche nach ihm schwieriger machte. Meine Hände hatte ich in meine Hosentaschen gesteckt und meinen Blick auf meine Schuhe gesenkt. Wahrscheinlich war es wieder so ein Moment wo man dachte, dass man nach Hause gehen könnte und alles Liam machen lässt, doch ich konnte nicht. Ich hatte mich in ihn verliebt und ich wollte ihm das nicht alleine durchstehen lassen. Immerhin war es ja auch auf meinen Mist gewachsen.. Eine einzelne Träne verließ meine Augen und erst jetzt bemerkte ich wie die Wut sich in Traurigkeit verwandelt hatte. So schnell und unbemerkt.

Seufzend begab ich mich zur Straße wo Adam's und John's Haus stand und mir wurde zugleich mulmig, als ich mich dem Haus immer näherte.Wegen uns wurde ein unschuldiger Mensch umgebracht, wegen zwei Menschen die auf seine Hilfe angewiesen waren. Er hatte sogar noch nicht alles erreicht was er machen wollte. Adam hatte mir erzählt das die beiden kurz davor waren ein Kind zu adoptieren und nun konnten die beiden es nicht mehr tuen, weil John umgebracht wurde. Ich schloss für einen Moment meine Augen um klaren Gedanken fassen zu können und bereits im nächsten Moment öffnete ich die Türe des Hauses und trat ein. Innerlich hörte ich das Lachen von uns allen wie wir gestern Abend noch zufrieden gegessen hatten und jetzt.. Jetzt würden wir es nie wieder tun können. Doch trotz des ganzen konnte ich Liam nicht die Schuld geben. Er war es nicht, ich war es. Zum wiederholten Male in Gedanken erzählte ich mir das, was Zayn mir erzählt hatte.

Ich ließ hinter mir die Tür ins Schloss fallen und begab mich direkt ins Wohnzimmer um auf den Sofa platz zu nehmen. Ich brauchte einen Plan wie ich zu Liam kam. Ich brauchte unbedingt einen. Wiedereinmal schloss ich meine Augen, doch dieses Mal ließ ich diese zu.

Verwirrt betrat ich den Gang vor mir und ging diesen in langsamen Schritten entlang. An den Wänden waren verschiedene Bilder von meiner Vergangenheit aufgehangen und erst jetzt erkannte ich diesen Gang wieder. Ich war bereits schon einmal hier gewesen, als Liam und ich gerade erst bei Adam und John angekommen waren. Kurz danach hatte ich meine Mutter angerufen, dass sie sich keine Sorgen machen sollte und die Polizei erreichen sollte. Aber warum war ich schon wieder hier? Jesus meinte beim ersten Mal, dass die an die schönen Momente des Lebens erinnern sollten, aber ich wollte mich immoment überhaupt nicht an die schönen Momente des Lebens erinnern. Ich wollte nur noch das Liam bei mir war und mich fest in den Arm nahm, mehr wollte ich gar nicht. Bei einem Bid blieb ich aber stehen, da war Liam gerade mit seinen Umzugskartons in mein Zimmer gegangen. Mit zittrigen Fingern strich ich ihm über die Wange, dabei bildeten sich Tränen in meinen Augen. Ich sollte hier nicht weinen. Nein. Kopschüttelnd ging ich weiter und bemerkte auch das die Bilder immer weiter in die Vergangenheit hinein glitten. Die meisten Bilder beachtete ich gar nicht, da ich nur noch zu dem Raum gehen wollte, wo ich Jesus das letzte Mal getroffen hatte. Als ich aber dann den Raum betrat, stand nicht wie erwartet Jesus vor mir, nein, dort stand ein Mädchen im Alter von 14 Jahren, die auch meine Bilder bestaunte. Sie hatte brünette Haare, die zu zwei Zöpfen gebunden waren und eine Strickjacke mit einer blauen Jeans an. Irgendwie kam mir das Mädchen ziemlich bekannt vor, doch ich konnte mich nicht an sie erinnern. "Wer bist du?" Ruckartig drehte sie sich zu mir um und ihre braunen Augen trafen auf meine Blauen. "Ich bin Claire, Niall, das Mädchen in das du mal verliebt warst." Ich fiel auf die Kniee und musste heftig schlucken. Claire war das erste und auch letzte Mädchen was ich geliebt hatte, da mir danach bewusst wurde, dass ich schwul war.  Wir waren auch für ein paar Monate zusammen gewesen, doch dann musste sie wegziehen nach England und nun war ich komplett verwirrt Claire hier zu sehen. War es hier nicht sogesehen der Himmel?  "Hör zu Niall, im Leben gibt es nicht nur die schönen Sachen, aber das weißt du ja selbst. Ich bin hier um dir zu zeigen, was du aus deinem jetztigen Leben machen kannst und vielleicht hilft es dir ja die richtige Entscheidung zu treffen in der Sache mit Liam." Ich konnte das immernoch nicht fassen, dass meine erste Freundin vor mir stand um mir zu zeigen, was ich aus meinem Leben machen kann. Nicht das es mich interessierte, doch spanisch rüber kam es schon und am liebsten würde ich zurück gehen und wieder da sein wo ich mich eigentlich befinden sollte. Vorallem sollte Claire doch gar nicht hier sein, insbesondere in der jungen Verfassung, da sie eigentlich so Alt seien müsste wie ich und nicht so aussehen wie damals mit 14. "Claire, was tust du hier?" - "Ich will dir helfen, Niall." Ich schüttelte meinen Kopf, es musste doch einen Grund haben, weshalb sie ausgerechnet hier in meinem Leben tüpfelte. "Wenn wir hier fertig sind, kannst du selber herausfinden warum ich hier bin." Ich ließ ihre Worte ersteinmal auf mich einsacken. Es wird niemals so sein wie es war wenn ich das hier durchmachte, dass wusste ich, aber was anderes blieb mir gar nicht übrig. Ich konnte hier nicht weg, vorallem wusste ich nicht wie. Und genau da, erinnerte ich mich wie ich das erste Mal von hier verschwand. Ich musste einfach nur an die wichtigste Person in meinem Leben denken und genau das tat ich. Ich wollte nicht noch länger hier bleiben.

Erschrocken richtete ich mich von Sofa auf und schnappte für den ersten Moment ersteinmal nach Luft. Ich sollte wirklich nie wieder Horrorfilme ansehen. Gott, ich wollte nie wieder in diesen Himmel sein oder was es auch immer seien sollte. Nachdem ich mich wenigstens etwas wieder beruhigt hatte, stand ich vom Sofa auf um mich über Claire schlau zu machen. Irgendetwas musste passiert sein, sonst wäre sie ja kaum in diesem Himmel meiner Erinnerungen gewesen. So schnell wie möglich hatte ich den Laptop von Adam gefunden und diesen hochgefahren. Völlig wo anders mit meinen Gedanken biss ich mir auf meine Unterlippe. Meine Gedanken waren nicht bei Claire, nein, die waren bei einer einzigsten Person, die mir immoment den Kopf verdreht hatte. Ich sollte keine Gedanken an ihn verschwenden, er hatte ausnahmsweise mal nichts mit meinem Verhalten zu tun und am liebsten würde ich ihn aus meinen Kopf jagen, vorallem aus meinem Herzen.

Als der Laptop endlich hochgefahren war und ich bereits im Internet auf Google war, begab ich mich auf die Suche nach Claire. Warum ausgerechnet sie bei meinen Erinnerungen erschien, war mir immernoch unklar, doch bereits mit einem Klick verschwand die Unklarheit. Es war ein Zeitungsartikel aus dem Jahre 2007. Dort stand drin, wie es zu Claires' Tod kam und das erschreckende darüber war, dass es kurz nach ihrem Umzug nach England war.

Keuchend schnappte ich nach Luft, deshalb kam sie auch in meinen Erinnerungen vor. Deshalb wollte sie mir helfen und plötzlich fühlte ich mich schuldig, dass ich gegangen war. Das sie mir nicht helfen konnte welche Entscheidung ich nun traf. Ich klickte den Zeitungsartikel weg, fuhr den Laptop hinunter und begann meine Gedanken neu zu sotieren. Wirre Gedanken fanden ihren Platz in der hintersten Ecke meines Gehirn's und nachdem ich einigermaßen im Klaren war, was geschehen war, atmete ich tief durch. Es musste irgendwie einen Ausweg aus der Hölle geben, sonst würden Liam und ich  wie Claire enden, und wahrscheinlich war das auch die Hilfe die sie mir hinter ihrem Satz mit einbaute. Ich stellte den Laptop zurück, wo ich ihn gefunden hatte, und begab mich dann in die Küche des Hauses, weil ich nicht wusste, wo ich mit der Suche nach Liam beginnen sollte. Es war schon schwer genug Liam irgendwo in einer fremden Stadt zu suchen, doch es blieb mir nichts anderes ürbig. Ich musste ihn suchen, vorallem müssen wir zusammen wieder nach Hause, damit wir endlich von Daniel kamen.

Liam konnte theoretisch bereits überall in Irland sein, oder bereits in England, wenn er einen LastMinute Flug gebucht hatte. Vielleicht war er sogar noch in der Nähe, aber das konnte ich mir wieder sofort aus den Kopf schlagen, niemals würde er hier sein. Vorallem nachdem ich zur Flucht durch Irland bedachte, an seinem strickten Plan, könnte er nicht hier sein. Es wäre für ihn zu einfach sein und er dachte sicherlich, dass Daniel hier sich bestimmt auch irgendwo aufhält und ihn an der nächsten abpasste, damit er ihn umbringen konnte.

Aufeinmal war es so still im Haus, dass ich keine Gedanken mehr an Liam oder Daniel verschwendete. Man konnte schon von einem gewissen Angst Gefühl sprechen, was gerade durch meinen Körper rauf und runter fuhr. Und als ob es nicht genug sei, ging im gleichen Moment, wie das Gefühl durch meinen Körper raste, die Haustüre des Hauses von Adam und John auf.

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Genau 1600 Wörter und zu wenig für das schlechteste Kapitel in dieser Story und zugleich bin ich unendlich glücklich, dass ich.. 1. Die Story überarbeiten werde und dieses Kapitel vernichten werde, wenn die Story zu ende ist und 2. das ich euch endlich ein Kapitel niederlege. Wow, es hat echt lange gedauert und ich hoffe ihr seit nicht allzu böse auf mich :/

Lies || Niam Horayne [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt