30. "Sscchh..."

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Liam's POV

Nachdem Niall glücklicher Weise das Baby ruhig bekommen hatte, atmete ich erschöpft aus. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ich hatte ja schon genug Probleme und dann kam auch noch dieses Geschöpf in die Quere, was wahrscheinlich auch noch ein Grund geben könnte, dass Niall und ich uns wieder streiten würden. Ich sah zu Niall, der mit dem Baby auf dem Beifahrersitz eingeschlafen war. Der Anblick mit ihm und dem Baby war zwar göttlich und ich hätte am liebsten zugeguckt wie die beiden in eine Traumwelt verschwanden, doch ich merkte selbst das ich müde war und so schnell wie möglich eine Bleibe für diese Nacht suchen sollte, bevor ich hinterm Steuer einschlief.

Ein kleines Motel kurz vor Kilkenny hatte zu unserem heutigen Glück ein Zimmer frei und nachdem ich mit dem Typen alles besprochen hatte, ging ich zurück zum Auto und weckte Niall sanft auf. "Niall, komm aus dem Auto, ich hab uns ein Zimmer besorgt." Dieser nickte nur ganz schläfrig und als er aufstand und das Baby ganz vergaß, nahm ich das Baby an mich und nahm mit meiner freien Hand Niall's Hand, dabei verschränkte ich unsere Finger und gemeinsam gingen wir zu unserem Zimmer.

Zusammen mit dem Baby auf den Arm, betraten Niall und ich unser Zimmer für die Nacht, bereits beim öffnen der Tür kam ein muffiger Geruch entgegen und ich konnte nur mein Gesicht verziehen, doch es brachte alles nichts. Niall öffnete sofort alle Fenster in diesem Zimmer, damit wir wenigstens etwas frische Luft abbekamen. Ich legte das Geschöpf aufs Bett, dann wanderte mein Blick durch das Zimmer. Mich hätte es nicht gewundert, dass jemand bereits hier ermordet wurde, aber meine Gedanken behielt ich lieber für mich, sonst würde Niall auf keinen Fall hier schlafen wollen. "Ich bin so fertig, Liam." Stöhnend warf Niall sich aufs Bett und drückte seinen Kopf in einer der Kissen. Ich musste kurz über sein Verhalten schmunzeln, doch das verschwand ziemlich schnell wieder und ich ging zu Niall hinüber um mich auf seinen Hintern zu setzen. Vielleicht würde eine kleine Massage unsere Stimmung etwas kippen.

Ich zog kurzer Hand Niall's T- Shirt aus und sofort stachen die Wunden auf den Rücken mir ins Auge. Ich würde dieses Kerl umbringen. Das stand fest. Sachte strich ich mit meinen Fingern über die Wunden und man konnte bereits durch diese kleine Berührung sehen und spüren, wie Niall sich anspannte. "Sscchh.." Ich presste meine Lippen auf jeder dieser Schnitte, die am heilen waren, und strich dabei Niall zärtlich an den Seiten. Wir mussten unbedingt einen Ausweg hier herausfinden. Wir waren beide nervlich am Ende und für Niall war es besonders anstrengend, da er noch seine Eltern vermisste. Obwohl er mir nichts davon erzählte, wusste ich es. Ich vermisste meine Eltern auch, doch ich wieder sie nie wieder sehen, vorallem meine Mutter. Um andere  Gedanken zu bekommen um nicht gleich einen Heulkrampf oder sonst noch was zu bekommen, begann ich Niall an den Schultern zu massieren. Meine Lippen hatte ich derweil in seinen Nacken gepresst um dort seine Haut etwas zu verwöhnen.

Ich wanderte mit meinen Händen weiter nach unten und knetete dort an angespannte Muskeln. Niall hatte seine Augen geschlossen und auf seinen Lippen spiegelte sich ein zufriedenes Lächeln ab. In solchen Momenten konnte ich nicht anders und war mehr als glücklich mit ihm zusammen zu sein. Für mich schien es als ob er ein Geschenk Gottes wäre, was er mir gab, damit ich mich ändern konnte. Und ja, für Niall würde ich mich ändern, ich würde für ihn alles aufgeben nur damit wir zusammen bleiben könnten, aber wahrscheinlich würde er das überhaupt nicht wollen. Wir hatten noch nicht einmal über unsere Gefühle gesprochen. Zwar wollte ich ganz gerne Anfangen, aber ich hätte auch nichts dagegen wenn Niall anfangen würde. In sowas war ich schon immer ein Schisser wenn es um Gefühle ging. Ich hatte noch nie jemanden gebeichtet denjenigen zu lieben, könnte aber auch daran liegen, dass ich noch nie jemanden so geliebt hatte wie Niall.

In diesen Moment verging die Zeit einfach nicht, als ob jemand diese stehen gelassen hätte und man jeden Atemzug ausnutzte. Meine Lippen berührten Niall's heilenden Wunden und wanderten weiter runter zum Bund seiner Jeans. Meine Hände befanden sich derweil auf seinen Hintern und ich vergrub diese in seine Hosentaschen. Niall's Atmung verschnellerte sich für einen Augenblick doch bereits im nächsten unterbrach ich das ganze, da mich dieses Geschrei von dem kleinen Teufel neben uns störte. Ich rollte von Niall runter und stöhnte ziemlich genervt auf, daraufhin kassierte ich von Niall zwar einen komischen Blick, doch das war mir egal. Ich strich mit meinen Händen über mein Gesicht bis zum Saum meines T- Shirts und zog dieses aus. Darauf folgte meine Hose und nur mit einer Boxershorts bekleidet trottete ich ins Bad um zu duschen.

Nachdem das heiße Wasser meinen Körper entspannt hatte, wickelte ich mir ein Handtuch um meine Hüften und betrat wieder den kleinen Raum, wo Niall mit dem Baby kuschelnd auf den Bett lag. Der Junge, der mir den Kopf verdreht hatte, ließ seine Finger immerwieder über den Bauch des Kleinen wandern und dabei warf er dem Baby ein Gesichtsausdruck, wo ich bei schmeltzte. Der Blondschorf würde später sicherlich ein guter Vater werden, da war ich mir sicher.

"Liam, wir müssen das Baby unbedingt zurück zu seinen Eltern bringen."

"Ich weiß, Niall, ich bin nicht blöd. Wir machen das morgen, ok? Wir müssen nähmlich unbedingt mal ordentlich schlafen." Daraufhin wurden seine Wangen durch einen leichten Rotton geziert. Die letzte Nacht hatten wir schon kaum geschlafen und der Tag war von Anfang an anstrengend gewesen. Ich zupfte aus dem Rucksack eine schwarze Boxershorts heraus, die ich mir sofort über zog, damit ich so schnell wie möglich schlafen konnte. Die Müdigkeit hatte mich bereits ,als wir das Zimmer betreten hatten, gepackt. Ich legte mich zu Niall in das Bett hinein, wobei immernoch vom dem Baby den Bauch streichelte. Es schien so, als ob meine gesamte Zukunft vor meinem Auge abspielte, wie Niall mit dem Baby umging, vorallem diese Blicke die er mir zu warf. Er brachte mich vollkommend um. Meine Gefühle schienen verrückt zu spielen und das war das, was ich immoment so sehr mochte. Egal wie beschissen der Tag doch angefangen hatte, Niall setzte immer eine kleine rote Kirsche auf den Sahnekuchen drauf. Der Blondschorf versüßeste mir jeden Tag, auch wenn er mir nur einen verwirrten Blick zu warf machte er jeden Tag zu einem besonderen Tag.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als der kleine wieder begann zu schreien. Augen verdrehend richtete ich mich auf und nahm den Kleinen auf meinen Schoß und ließ ihn auf und ab wippen. Irgendwann musste das Baby doch ruhig sein oder nicht? Hilfesuchend sah ich zu Niall, der wie ein Verrückter auf gestanden war und zu unseren Rucksäcken lief. Er holte eine Trinkfalsche heraus, die er mir überreichte und er dafür einen noch verwirrten Blick von mir kassierte. Dieses Mal verdrehte er die Augen, nahm das Baby von meinen Schoss und setzte sich dann mit ihm auf das Bett. Wiedermal konnte ich ihn nur beobachten, wie er die Ruhe selbst war und versuchte das Baby mit Wasser zu stillen. Und obwohl das Wasser abgestanden war, wollte das Geschöpf es nicht und schrie weiter. Ich war schon kurz davor das Baby den Mund zu stopfen, doch Niall brachte es von binnen in Sekunden zu schweigen, was mich echt wunderte. Ich dachte, das Baby will nie mehr aufhören zu schreien, doch als ich sah, wie Niall das Baby beruhigte wurde mir anders.

Heftig schluckend sah ich zu die beiden, wie Niall das Baby angrinste und wie beruhigend die ganze Situation für mich war. Niall hatte dem kleinen seinen kleinen Finger in den Mund gesteckt, damit er etwas zu saugen hatte. Ich schüttelte mich kurz und legte mich wieder hin und für einen Moment schloss ich meine Augen und als ich spürte, dass Niall sich auch hingelegt hatte, öffnete ich meine Augen nur um meine Lippen auf seine Stirn zu pressen und einen Arm um seine Hüften zu legen.

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Kurzes Kapitel, aber ja so ja keine Ahnung mir fällt keine Begründung ein xD

Für alle die morgen wieder Schule haben: Viel spaß :)

Eure Lonii_

- Ich hab echt keine Ahnung wann das nächste Kapitel kommt, habt bitte geduld :)



Lies || Niam Horayne [AU]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt