,,Hey Jimy, machst du mir bitte einen großen Shot?'' entgegnete ich ihm, als ich die so gut wie noch leere Bar hineingestürmt Bar um gerade mal 14 Uhr. Das war der einzige Ort, der mir in den Sinn gekommen war, nach dem Telefonat mit Nick.
Ich musste so schnell wie möglich all diese Gedanken und all diese Gefühle in mir betäuben, bevor ich endgültig wieder zusammenbrechen würde. Als Nick mir gesagt hatte, dass George sich an nichts mehr von uns erinnern konnte, hatte sich das wie ein Schuss in mein Herz angefühlt.
Jimy musterte mich skeptisch.
,,Alles in Ordnung?'' fragte er. Ich schüttelte nur meinen Kopf und machte ein Handzeichen wegen des Shots. Noch immer skeptisch kippte er mir einen ein, den ich sofort in mich hinein schüttete und in wenigen Sekunden leer hatte.Ich stellte ihm das Gläschen zurück vor die Nase.
,,Noch ein'' kam es von mir.
Er legte seinen Kopf schief, doch tat, was ich sagte.
Immerhin war es ja auch sein Job.Es war nicht so, dass Jimy einfach nur irgendein Barkeeper war. Er war ebenfalls ein Freund von mir und kannte mich zugegeben sogar etwas besser als Noel. Als ich mit meinen Eltern nach Kentucky gezogen war, hatte ich mich in dieser Bar mit 17 Jahren so gut wie jeden Abend aufgehalten.
Natürlich durfte mir Jimy da noch nicht das geben, was ich nun zu mir nahm, doch direkt nach meinem 18ten Geburtstag hatte sich das sowieso geändert. Ich saß zu den Zeiten wie ein Alkoholiker weiterhin fast jeden Abend hier aufgehalten und betrunken.
Jimy war 26 Jahre alt und von Anfang an schon für mich da gewesen und hatte sich wie eine Art großer Bruder aufgeführt. Er bot mir immer seine Hilfe und ein offenes Ohr an. Als ich mit 18 das erste Mal richtig betrunken war, hatte ich ihm von der Sache mit George erzählt, was ich erst später erfahren hatte, da ich mich nicht mehr daran erinnern konnte.
Er war der einzige hier, der davon wusste.Nachdem ich den dritten Shot runter hatte weigerte sich Jimy mir einen weiteren zu geben.
,,Was ist los?'' fragte er.
,,Du kommst nur her und besäufst dich, wenn irgendwas passiert ist'' stellte er die Sache sofort richtig klar. Da es große Shots waren und sie es in sich hatten, brummte mir schon der Schädel.Ich fuhr mir mit meinen Händen übers Gesicht und bemerkte erst so, dass ich weinte.
Jimy schaute mich besorgt an.
,,Du kannst immer mit mir reden, das weißt du'' versuchte er ruhig mit mir zu sprechen.
,,George...'' murmelte ich. Er verstand sofort, dass es um ihn bei der ganzen Sache ging.Er stellte mir ein Glas Wasser vor die Nase.
,,Trink das erst einmal und versuch herunterzukommen. Ich räum hier eben auf und dann gehen wir vor die Türe eine rauchen'' sagte er.
Dankbar schaute ich ihn an und nahm das Glas Wasser in die Hand.Jimy war der erste, mit dem ich in Kentucky überhaupt etwas zu tun gehabt hatte, bevor ich auf Noel und Rika getroffen war. Natürlich war ich auch schon einige Male mit ihnen in dieser Bar, daher kannten sie Jimy einigermaßen, doch für sie war er mehr oder weniger nur ihr Stammbarkeeper. Sie wussten, dass Jimy und ich uns schon kannten. Ich hatte Jimy direkt gebeten, George niemals vor ihnen zu erwähnen.
Natürlich fühlte ich mich Noel und Rika gegenüber schlecht, dass ich ihnen davon noch immer nicht erzählt hatte, aber es war schließlich auch nie mein Plan gewesen, es überhaupt hier jemanden zu erzählen, da ich davon versuchte wegzukommen. Dass ich Jimy davon erzählt hatte, war ein Versehen, ich war betrunken.
Mittlerweile stand ich mit Jimy vor der Türe und hatte ihm bereits erzählt, was vorgefallen war.
Er verstand, wie ich mich fühlen musste und wieso ich hergekommen war, um mich zu betrinken. Er versuchte mir jedoch sofort klarzumachen, dass das keine Lösung für mich war und ich wusste, dass er recht hatte, jedoch ging es in dem Moment einfach nicht anders.,,Du solltest deinen Freunden davon endlich erzählen. Sie machen sich ebenfalls Sorgen um dich und das weißt du auch. Sie wollen für dich da sein und dir helfen, aber wenn du weiterhin abblockst, wird das irgendwann zwischen euch stehen, weil sie denken, dass du ihnen nicht vertraust'' sagte er.
,,Ich weiß...'' entfuhr es mir.,,Wovor hast du Angst?'' fragte er mich.
Ich schaute ihn stumm an.
,,Du trägst keine Schuld an dem, was deinem Freund passiert ist, Clay'' fing er an.
,,Und ich bin mir sicher, dass du das auch nicht zum ersten Mal hörst'' fuhr er fort.,,Was passiert ist, ist nicht deine Schuld'' erinnerte ich mich an die Krankenschwester Rebecca, die sich damals um George gekümmert hatte. Sie hatte ständig versucht mir klarzumachen, dass es nicht meine Schuld, sondern ein Unfall gewesen war.
George konnte sich an nichts mehr erinnern, er hatte mich vergessen und das ließ mich erneut denken, dass es meine Schuld war. Ich würde mir vermutlich den Rest meines Lebens die Schuld für diesen Unfall geben, ganz egal wie oft man mir versuchte das Gegenteil zu beweisen.
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So viel wird noch passieren und dass wir quasi immer noch erst am Anfang sind bei Kapitel 13 lässt mir zu bedenken geben, dass die Ff schon in Richtung 30 Kapitel womöglich gehen wird 👀
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Missing Part
FanfictionMit 16 erlitt George einen Unfall, der nicht nur sein Leben, sondern auch aller nahestehenden und Angehörigen veränderte. Er verfiel ins Koma und als wäre dies nicht schon schlimm genug verlor er dabei einen Teil seiner Erinnerungen, was zu dem Zeit...