Kapitel 20

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Georges PoV

Ich schaute etwas verwundert zu Rika und Noel herüber.
,,Habe ich irgendwas Falsches gesagt oder getan?'' fragte ich sie, da das plötzliche Verschwinden von Clay mir so vorkam, als hätte es mit mir zu tun gehabt.
,,Ach nimm dir das nicht zu Herzen, er ist Öfters so'' versuchte Rika es mit einem Lächeln zu übertönen.
,,Daran wirst du dich noch gewöhnen'' kam es von Noel.

,,Was kann ich euch bringen?'' ertönte die Stimme eines Mannes neben uns am Tisch.
,,Das ist Jimy, unser bester Barkeeper'' stellte Noel ihn mir vor.
Jimy schenkte mir ein kurzes Lächeln, ehe die zwei schon anfingen ihm ihre Bestellung zu sagen, die er sich aufschrieb.

Nun schaute er mich an.
,,Und was möchtest du?'' fragte er mich.
,,Eine Cola reicht mir, danke'' entgegnete ich ihm freundlich.
Er nickte und lief zurück zur Bar.

Irgendwie hatte ich ein seltsames Gefühl im Bauch seit ich hier war. Wieso wusste ich jedoch nicht. Mir wäre auch gar nicht eingefallen, woran es liegen könnte. Es ließ mich aber auch nicht der Gedanke los, dass es etwas mit Clay zu tun hatte.

Dieses seltsame Bauchgefühl hatte ich erst bekommen, nachdem wir uns angeschaut hatten.
Als ich in seine Augen geschaut hatte, kamen sie mir so bekannt und vertraut vor, dabei hatte ich ihn zuvor noch nie gesehen.

Rika und Noel unterhielten sich, während ich gedankenversunken an meiner Cola schlürfte, nachdem Jimy uns unsere Getränke gebracht hatte. Mir war aufgefallen, dass er mich schon zum zweiten Mal gemustert hatte. Keine Ahnung, ob ich mir das einbildete.

Der Abend war eigentlich echt angenehm. Rika und Noel versuchten mich ständig so gut es ging in ihre Gespräche zu verwickeln und behandelten mich allgemein wie ein bereits guter Freund von ihnen, doch dieses seltsame Gefühl und die Sache mit Clay ließ mir irgendwie keine Ruhe.

Ich hatte schon einiges über Rika und Noel erfahren, da sie mir viel von sich erzählt hatten, aber ich hätte auch gerne mehr über Clay erfahren. Schließlich war ich auch sein Ersti, wie sie uns nannten und hätte somit schon guten Anschluss zu ihm gefunden.

Nach einer Weile entschied ich mich dazu etwas früher als die beiden zurück zum Campus oder eher gesagt mein neues Zuhause für eine Weile zu gehen. Ich hatte meiner Mutter versprochen sie noch am ersten Tag anzurufen, doch dazu war ich bisher nicht gekommen.

Als ich am Campus angekommen war sah ich jemanden dort an den Treppen vor der Eingangstüre stehen. Je näher ich kam, desto mehr flog mir der Rauch einer Zigarette entgegen, woraufhin sich meine Nase krümmte.

Erst als ich schon beinah seitlich vor der Person stand, erkannte ich, dass es sich um Clay bei dieser Person handelte. Er hatte mich wohl auch erkannt und versuchte zunächst den Blickkontakt gar nicht erst herzustellen, doch tat es schließlich, da ich nach weiteren vergangenen Minuten noch immer dort stand und ihn anstarrte.

Er stieß den Rauch zwar in die andere Richtung aus, doch der Wind schleuderte ihn mir dennoch dermaßen in mein Gesicht, dass sich dieses Mal mein ganzes Gesicht verzog.
,,Du bist wohl kein Raucher'' stellte er fest.
,,Nein, das Zeug stinkt und ist eklig'' entgegnete ich ihm.
Plötzlich schaute er mich wieder mit diesem seltsamen nicht definierbarem Blick an.

Es herrschte Stille.
,,Tut mir leid, dass ich vorhin so dramatisch abgehauen bin'' entschuldigte er sich.
,,Alles gut, du musst dich nicht entschuldigen'' entgegnete ich ihm.
Ich wollte den Moment nutzen, daher fragte ich ihn etwas Gewagtes.

,,Die Frage klingt jetzt wahrscheinlich etwas komisch, aber kennen wir uns vielleicht von irgendwoher?'' Er starrte mich schon wieder mit diesem Blick an, der mich jedes Mal aufs neue verwirrte.

Er kratzte sich am Hinterkopf und verweilte mit seiner Hand dort.
,,Ich bin auch aus Florida hergezogen, vielleicht sind wir uns da mal über den Weg gelaufen'' antwortete er. Ich wusste gar nicht, dass er aus Florida kam, aber woher auch? Es würde jedoch Sinn machen.
,,Ah okay, verstehe'' entfuhr es mir also.

Wir starrten uns noch eine Weile an, bis er den ersten Schritt machte.
,,Ich sollte langsam mal wieder rein.''
,,Ja kein Problem, ich auch'' lachte ich auf, was mir wie ein nervöser Lachen vorkam, was ich erst danach realisiert hatte und mich ebenfalls verwirrte.

In meinem Zimmer angekommen atmete ich erst einmal tief aus. Der Tag war eigentlich total gut und angenehm für meinen ersten, doch gleichzeitig kam ich mir so angespannt vor. Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken loszuwerden, schnappte mein Handy und wählte die Nummer meiner Mutter.

Es war bereits spät, doch ich wollte ihr keine unnötigen Sorgen bereiten, in dem ich mich erst morgen bei ihr melden würde. Und wie ich es schon geahnt hatte, war sie auch noch gar nicht zu Bett gegangen, da sie auf meinen Anruf wartete.

,,Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Ich war mit ein paar anderen noch in einer Bar, aber keine Sorge, ich habe nur Cola zu mir genommen'' lachte ich.
,,Ach du bist alt genug um zu Entscheiden, was du trinkst'' lachte sie ebenfalls auf.
,,Denk nur daran, dass du noch nichts überstürzen darfst mit dem Alkohol'' konnte sie sich dennoch nicht verkneifen.

,,Es freut mich sehr, dass du schon Freunde gefunden hast'' sagte sie nun.
,,Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich sie schon Freunde nennen kann, aber ich bin mir sicher, dass sich das noch ergeben wird'' antwortete ich ihr und erwischte mich wieder dabei, wie ich bei dieser Antwort eher an Clay, statt Rika oder Noel dachte.

Ich hatte noch eine Weile mit ihr telefoniert und mich dann verabschiedet, da ich langsam zu Bett gehen musste. Sonst würde ich vermutlich morgen früh gar nicht mehr aus dem Bett kommen und ich wollte nicht unbedingt einen schlechten Eindruck bei Clay hinterlassen.


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Da gehts auch mal weiter...😂

Missing PartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt